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    Wienwahl Kostet Österreichische Lotterien € 50 Mio/Jahr

    Die VLT stehen jetzt zur Diskussion. Vor allem da die Novomatic gerade die CASAG übernehmen will.

    Wienwahl Kostet Österreichische Lotterien € 50 Mio/Jahr

    Den Video Lottery Terminals (VLTs) gehört die glücksspielerische Zukunft. Dies haben auch die CASINOS AUSTRIA AG und die Österreichische Lotterien GmbH eigentlich längst erkannt. Seit 2004 werden (fast) in ganz Österreich dem Kunden entsprechende Terminals angeboten. In den inzwischen 18 WINWIN-Lokalen stehen insgesamt 691 Terminals zur Verfügung. Die Glücks- und Unterhaltungsspiel Betriebsgesellschaft, die hinter WINWIN steht, ist eine Tochtergesellschaft der Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspielgesellschaft m.b.H., an der die Österreichischen Lotterien und Casinos Austria zu je 50 Prozent beteiligt sind. Die Konzession für VLTs halten gemäß §12a Glücksspielgesetz die Österreichischen Lotterien, die vor allem das technische Know-how zur Verfügung stellen. Casinos Austria zeichnet für die Konzeption des operativen Bereiches verantwortlich.

    VLTs als Umsatzkönig

    Pro Standort dürfen laut Glücksspielgesetz (GSpG) maximal 50 VLTs stehen. Insgesamt wurde die Lizenz für ca. 5.000 VLTs vergeben und diese möchten die Österreichischen Lotterien auch erreichen. Bei WINWIN kann der Konsument ab einem Einsatz von 10, 20 oder 50 Cent mitspielen und bis zu 10.000,- Euro gewinnen. Was den Umsatz betrifft, so ist den verlautbarten Geschäftsbericht der Österreichischen Lotterien für 2014 zu entnehmen, dass die WINWIN-Lokalen mit satten 635 Millionen EURO einen großen Anteil am Umsatz des Unternehmens haben (umsatzstärkstes Produkt: win2day mit 1,18 Mrd. Euro; Gesamtumsatz 3,15 Mrd Euro). Umgerechnet bedeutet dies, dass pro Terminal und Jahr rund 1 Mio Euro an Umsatz zu erwarten ist.

    VLTs in Wien – nein Danke

    Das Beste an diesen sehr erfolgreichen Glücksspielautomaten ist, sie zählen per Gesetz nicht zum sogenannten kleinen Glücksspiel, dass allerorts in Diskussion und in Wien seit 1.1.2015 verboten ist. Es wäre daher für die Entertainment Glücks- und Unterhaltungsspiel GmbH bzw. für das Tochterunternehmen, die Glücks- und Unterhaltungsspiel BetriebsgmbH ein leichtes und legales Unterfangen, endlich auch in Wien ein WINWIN-Lokal zu eröffnen. Wenn da nicht die Politik wäre!

    Bereits vor ein paar Jahren hat sich der damalige Lotterien-Vorstand Friedrich Stickler schriftlich festgesetzt: sollte es zu einem Automatenglücksspielverbot durch die Stadt Wien kommen, so werde die Österreichischen Lotterien keinen WinWin-Salon aufzumachen. Auch ein Versuch des Aufsichtsratsmitglieds Erich Hampl in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung Anfang Mai 2015 dies zu ändern, blieb vorerst ohne Erfolg. Zu groß war wohl der politische Druck der zuständigen Wiener Stadträtin Uli Sima oder die Sorge, vor den Wien-Wahlen hier unnötigen Staub aufzuwirbeln (Was jedoch noch nicht geklärt wurde ist, warum die VLTs nicht schon vor dem Wiener Automatenverbot ausgenützt wurden…).

    WINWIN – nicht für die Gesellschafter

    Umgerechnet verzichten daher die beiden Muttergesellschaften auch mindestens 50 Mio Euro im Jahr (berechnet auf einen Standort). Kein geringer "Verlust"! Denn es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Wien nur für einen WINWIN-Standort gut wäre. Ob hier der neue Großaktionär der CASINOS AUSTRIA AG und der Österreichischen Lotterien, der niederösterreichische Glücksspielkonzern NOVOMATIC, noch lange tatenlos zusehen wird, bleibt abzuwarten. Es ist in der Branche kein Geheimnis, dass gerade dieser Geschäftszweig, gemeinsam mit win2day, das eigentlich Interessante für NOVOMATIC bei der Übernahmeschlacht war.

    Aber die Wahl ist ja jetzt vorüber und die Stadträtin Sima kann aufatmen. Genug Zeit durchzuatmen und mit guten Argumenten auch den Wienerinnen und Wiener die Möglichkeiten zu bieten in WINWIN-Salons einen Teil ihrer Freizeit zu verbringen.

    Über VLTs

    Video Lottery Terminals (kurz: VLTs) erinnern äußerlich an klassische Spielautomaten. Doch VLTs sind anders: hinter der Fassade verbirgt sich wesentlich mehr. Ein Blick ins Innere des Video Lottery Terminals zeigt: Der Unterschied zu den herkömmlichen Automaten liegt in der hochmodernen Technologie und in der streng abgesicherten Spielmechanik. Konventionelle Spielautomaten entscheiden eigenständig mittels Zufallsgenerator direkt im jeweiligen Gerät über Gewinn und Verlust im Spiel. Beim Video Lottery Terminal trifft diese Entscheidung nicht das Gerät, sondern der Zufallsgenerator eines zentralen Rechners. Die Gewinnchancen und die Höhen der Gewinn-Ausschüttungen sind festgelegt und genehmigt vom Bundesministerium für Finanzen, alles Weitere übernimmt die Elektronik. Jedes einzelne Spiel an einem Video Lottery Terminal entscheidet sich also zentral im Rechenzentrum der Österreichischen Lotterien in Wien.