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37 ehrliche Sex-Geständnisse, die dir zeigen, dass du nicht alleine bist

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BuzzFeed hat Leser*innen gefragt, was sie daran hindert, positive sexuelle Erfahrungen zu machen. Hier sind ihre offenen und ehrlichen Antworten.

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BuzzFeed.de © Maritsa Patrinos / BuzzFeed

Um zu zeigen, wie verbreitet es ist, ein schwieriges Verhältnis mit Sex zu haben, haben wir die Mitglieder der BuzzFeed-Community gebeten, ihre Geschichten über Sex, Scham und Verunsicherung zu teilen.

Das haben sie erzählt:

1. „Ich habe das Gefühl, eine absolute Niete im Bett zu sein. Ich bin in Bezug auf nahezu alles, was Sex betrifft, offen, aber wenn es dann wirklich zur Sache geht, bin ich plötzlich zu verkopft und drifte ab. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, mich zu verstecken. Ich hasse meinen nackten Körper und setze daher alles daran, dass meine Partner*innen mich nicht in einer unvorteilhaften Position sehen. So macht der Sex weniger Spaß und ich fürchte, dass es meinen Partner*innen ebenso ergeht. Ich werde bald heiraten und ich möchte diese negative Einstellung nicht in die Ehe mitnehmen, aber ich weiß einfach nicht, wie ich damit aufhören und loslassen kann.“ —30/Weiblich/Bisexuell


2.
„Es ist so, dass ich unsicher bin, was Sex betrifft, und nicht weiß, wie ich das einem Partner vermitteln kann, weil ich doch keine Jungfrau mehr bin. Wie erkläre ich jemandem, dass ich unerfahren mit Blowjobs bin oder nicht weiß, wie ich jemandem einen runterholen kann? Oder dass ich mich unbehaglich fühle, obwohl ich vorher schon Sex hatte? Ich trinke Alkohol, um meine Nervosität zu bekämpfen, aber ich habe Angst davor, niemals nüchtern unbeschwert Sex haben zu können, und dass meine Partner nicht akzeptieren, dass ich es langsam angehen möchte. Es ist peinlich und beschämend, sich zu fühlen, als würde man aus der Reihe fallen. Ich wünschte, es würde mehr darüber gesprochen, denn nur weil ,jeder Sex hat', heißt das noch lange nicht, dass sich auch jeder dabei wohlfühlt, es genießt oder Experte/Expertin ist.“ —25/Weiblich/Hetero


3.
„Ich hatte vor sechs Jahren das letzte Mal Sex. Ich lebe bei meinen Eltern, nehme starke Medikamente gegen meine bipolare Störung ein und habe keinen Job. Ich bin nicht unfreiwillig enthaltsam, aber es nervt und körperliche Nähe ist wichtig für mich. Die Leute tun so, als wären alle, die nicht flachgelegt werden, ein ,Loser' oder abstoßend, aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Ich habe oft monatelang keine Matches auf Tinder und erhalte noch viel länger keine Antworten.

Es ist schon so lange her, dass ich nicht mal weiß, ob ich noch weiß, wie es geht. Sobald ich etwas Geld beisammen habe, werde ich zu einer Sexarbeiterin gehen. Ich will dieses Schamgefühl und Stigma loswerden. In der Zwischenzeit muss ich versuchen, geduldig und freundlicher zu sein.“ —35/Männlich/Bisexuell

„Die Leute tun so, als wären alle, die nicht flachgelegt werden, ein 'Loser' oder abstoßend, aber ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.“

4. „Ich bin ein verheirateter Hetero-Mann und ich würde wirklich gerne von meiner Frau anal befriedigt werden. Ich finde es schade, dass anale Befriedigung bei Männern so ein Tabu ist und als 'schwul' verteufelt wird. Der Anus verfügt über zahlreiche Nervenenden, ganz abgesehen von der Nähe zur Prostata. Ich würde gerne von meiner Frau geleckt und gefingert oder penetriert werden, aber ich weiß nicht, wie ich es ihr sagen soll. Unser Sexleben ist offen und aufregend, aber über anale Befriedigung haben wir noch nie gesprochen. Geht es anderen Männern auch so?“ —29/Männlich/Hetero

5. „Ich leide an einer Kiefersperre, die mit Schmerzen verbunden ist. Daher gestaltet sich der Oralverkehr mit meinem Mann extrem schwierig. Ich hasse das, weil ich es gerne öfter tun würde. Ich bin bei diesem Thema echt unsicher und ich wünschte, es würde mehr darüber gesprochen, welche Auswirkungen das hat.“ —27/Weiblich/Hetero

6. „Das größte Tabu überhaupt: Jungfräulichkeit. Es gibt eigentlich keinen wirklichen körperlichen Grund dafür, es ist einfach nie passiert und es kommt mir langsam unwahrscheinlich vor. Einsamkeit, Isolation, Scham — und ich werde immer unattraktiver und habe das Gefühl, ich werde als alte Jungfer enden. Es gibt kein Trauma, ich bin auch nicht komplett antisozial — es gibt einfach keine gegenseitige Anziehung. Es wollte einfach nie jemand etwas von mir und umgekehrt. Ich bin alt und Teil einer sehr kleinen, eigenartigen und verschwiegenen Minderheit.

Und das SCHLIMMSTE — DAS ABSOLUT SCHLIMMSTE — ist, wenn ich gut gemeinte, aber unsensible Kommentare höre, wie ,Ach, man weiß ja nie. Irgendwann lernst du jemanden kennen.'

Haltet doch den Mund. Vielleicht werde ich das. Vielleicht aber auch nicht. Ich muss jeden Tag aufs Neue akzeptieren, dass ich diesen Teil des Lebens verpasst habe, es mir aber trotzdem gut gehen kann. Ich wünschte jedoch, die anderen würden das auch so sehen.“ —43/Weiblich/Hetero

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7. „Zuallererst muss ich klarstellen, dass ich in sexueller Hinsicht lieber empfange als gebe, aber ich wäre auch gerne mal der aktive Part. Es ist so, dass ich noch nicht viel sexuelle Erfahrung gesammelt habe und beim Analsex bisher immer die passive Rolle eingenommen habe. Ich kriege es mit der Angst zu tun, wenn ich aktiv sein soll: Ich habe es noch nie gemacht und ich traue mich nicht, es auszuprobieren. Was ist, wenn ich ihm wehtue? Muss ich einfach nur stoßen? Wird es sich gut für ihn anfühlen? Wird es mir gefallen? Ich denke, ich muss einfach ins kalte Wasser springen, aber ich mache mir so viele Gedanken, die mich davon abhalten.

Und zum Thema passiver Part: soll es sich wirklich so anfühlen, als müsste man jedes Mal auf die Toilette? Es fühlt sich zwar gut an, aber immer, wenn er tief in mich eindringt, habe ich Angst, dass ich muss. Egal ob ich mich vorher sauber mache oder zusätzliche Ballaststoffe einnehme — ich kann mich nicht richtig entspannen und bin daher immer nervös“ —23/Männlich/Schwul


8. „Sexuelle Funktionsstörungen kommen bei Frauen häufiger vor und sind traumatisierender als man annehmen würde. Von erektiler Dysfunktion hat jeder schon mal gehört, aber von Vaginismus oder Vulvodynie spricht niemand. Ich habe vor einigen Jahren in einer Fernsehsendung über mein Leben mit Vaginismus gesprochen und Leute haben es unterschiedlich aufgenommen. Sexuelle Funktionsstörungen bei Frauen müssen offener diskutiert und nicht anders als erektile Dysfunktion behandelt werden.“ —32/Weiblich/Hetero

9. „Seit ich denken kann, schlage ich mich mit meiner unvollkommenen Vagina herum, die nicht dem typischen Barbie-Typ entspricht. Ich habe schon so oft gehört, wie Männer Witze über 'ausgeleierte' Vaginas mit zu großen Schamlippen reißen etc. Also vermeide ich Sex mit neuen Partnern so gut es geht, weil ich Angst davor habe, was sie sagen oder dass sie sich vor mir ekeln.“ —27/Weiblich/Hetero

„Sexuelle Funktionsstörungen kommen bei Frauen häufiger vor und sind traumatisierender als man annehmen würde.“

10. „Ich wünschte, ich könnte mit den Leuten darüber reden, dass ich, seitdem ich beruflich durchgestartet bin, keine Lust mehr auf Sex habe. Manchmal masturbiere ich oder mein Mann und ich haben Oralsex und dabei Orgasmen, aber der Stress macht es zunehmend schwieriger, sich zu entspannen und die Intimität zu genießen. Ich fühle mich schuldig, weil ich weiß, dass es meinen Mann auch belastet.“ —37/Weiblich/Hetero

11. „Der Grund, aus dem ich mich als asexuell identifiziere, ist, dass ich einfach nicht möchte, dass eine andere Person mit welchem Körperteil auch immer meine Genitalien berührt. Auch bin nicht begeistert von dem Gedanken, die Geschlechtsorgane einer anderen Person zu berühren. Die Menschen glauben immer, dass ich traumatisiert bin, also dass ich belästigt, angegriffen oder vergewaltigt wurde. Aber nein. Ich habe nie sexuelle Erfahrungen gemacht, einvernehmlich oder nicht. Für mich ist Sex eine verstörende Sache, an der ich keinen Spaß haben würde.

Ich möchte mich zwar verlieben, körperliche Intimität mit einer Frau erleben und bin offen für vieles, das andere wahrscheinlich als sexuell einstufen würden, aber ich denke, dass meine Grenzen das unmöglich machen werden. Ich lese oft Dinge wie 'wenn sie dich nicht leckt, dann ist sie keine ECHTE Lesbe, sondern tut nur so.'

Ich möchte die Menschen weder belügen, noch in die Irre führen, aber ich denke, wenn ich es gleich erzählen würde, würden sie es erst gar nicht mit mir versuchen wollen, ohne mich überhaupt kennengelernt zu haben. Sie würden sagen, dass es nicht nur darum geht, was die Leute mit ihren Genitalien machen, aber für eine Lesbe, die zwar an Frauen interessiert ist, jedoch keine sexuelle Anziehung empfindet, fühlt es sich so an, als ob die Welt nur so funktionieren würde.“ —31/Weiblich/Asexuell, lesbisch

12. „Ich war immer relativ leise beim Sex. Erst vor kurzem hat dieser Typ zu mir gesagt, dass er frustriert ist, weil ich kaum Geräusche mache und er so nicht weiß, ob es mir überhaupt Spaß macht. Seitdem versuche ich lauter zu sein, aber es wirkt gespielt. Ich war nie von meiner Lautstärke beim Sex verunsichert, aber jetzt muss ich immer daran denken, wenn ich mit jemandem schlafe.“ —20/Weiblich/Hetero

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13. „Ich wünschte, es würde mehr darüber geredet, wie sehr es an einem nagt, wenn der Partner einem nicht zeigt, dass er einen begehrt. Ich liebe meinen Freund und möchte den Rest meines Lebens mit ihm verbringen. Im Bett ist er jedoch sterbenslangweilig. Ich möchte mich wieder begehrt fühlen. Ich will Sex. Mit 29 bin ich zu jung, um in einer 'festen Beziehung' nur alle paar Monate Sex zu haben.“ —29/Weiblich/Hetero

14. „Als Sexarbeiterin/Stripperin fällt es mir schwer, meinen Job von meinen persönlichen sexuellen und romantischen Beziehungen abzugrenzen. Oft habe ich das Gefühl, dass mein Job für meine Partner*innen einen Fetisch darstellt oder aber sie sind verärgert darüber, dass sie meinen Körper mit Kund*innen 'teilen' müssen. An manchen Tagen trifft es mich schon, wenn ich an meinen Freund denke, der zu Hause auf mich wartet, oder darüber nachdenke, ob es Betrug ist, wenn ich einen Lapdance für jemand anderen mache.“ —25/Weiblich/Bisexuell

15. „Ich habe vor kurzem geheiratet. Ich wurde christlich erzogen, was bedeutet, dass ich entschieden hatte, vor der Ehe keinen Sex zu haben, und mein Mann hat es genauso gehandhabt. Also kann man sich vorstellen, wie entsetzt ich in unserer Hochzeitsnacht war, als wir versucht haben, miteinander zu schlafen, aber es viel zu schmerzhaft war. Ich konnte nie Tampons tragen, aber ich dachte, dass wenn 'die Barriere mal durchbrochen ist', einfach alles funktionieren wird. Hat es nicht.

Seit meiner Hochzeit sind jetzt schon vier Monate vergangen. Ich hatte immer noch keinen Sex. Ich war bei drei verschiedenen Ärzten und habe Dilatoren bekommen (die die Vagina erweitern), weil ich an Vaginismus leide. Das bedeutet, dass meine Vagina ungewöhnlich eng ist. Ich habe deswegen sehr viel geheult, weil ich mir gewünscht hatte, es wäre so einfach, wie es in Filmen immer gezeigt wird. Ich schäme mich, wenn meine weniger konservativen Freunde Witze über meine Hochzeitsnacht reißen, weil sie annehmen, dass ich endlich Sex hatte, aber in Wirklichkeit haben wir in vier Monaten kein einziges Mal miteinander geschlafen. Nicht falsch verstehen: Mein Mann und ich machen so gut wie alles, was man in sexueller Hinsicht tun kann, aber ich wünschte, ich hätte gewusst, dass es auch anderen Menschen so geht wie mir.“ —20/Weiblich/Hetero

„Ich wünschte, es würde mehr darüber geredet, wie sehr es an einem nagt, wenn der Partner einem nicht zeigt, dass er einen begehrt.“

16. „Einen sexuellen Übergriff als Jugendliche zu überstehen, wirkt sich weit drastischer aus als erwartet. Bis heute weiß ich nicht, wer es war. Für mich ist Sex mit Scham und Angst verbunden, obwohl ich weiß, wie schön er eine Beziehung machen kann. Wenn ich mit jemandem schlafe, egal ob mit einem neuen Partner oder in einer langfristigen Beziehung, distanziere ich mich komplett von meinem Körper und spiele eine Rolle, anstatt die Erfahrung und die intensive emotionale Verbindung, die dabei entstehen kann, zu genießen. Es bricht mir das Herz, dass sich dieses Trauma immer noch auf mein Sexualleben mit Partnern, die ich wirklich geliebt habe, auswirkt.“ —26/Weiblich/Hetero

17. „Ich werde in einem Monat 32 und bin immer noch Jungfrau. Ich habe mich immer nur selbst befriedigt und mir erst vor kurzem einen Vibrator/Dildo besorgt. Ich habe ihn vor zwei Monaten gekauft und mich noch nicht dazu durchgerungen, ihn auch zu verwenden. Es macht mir schreckliche Angst, etwas in mir zu haben, aber ich masturbiere fast jeden Tag.

Ich fürchte mich davor, nie intim mit jemandem werden zu können, wenn ich schon Angst vor diesem Sexspielzeug habe.“—31/Weiblich/Bisexuell

18. „Ich bin erst seit kurzem sexuell aktiv und es war mir nie klar, wie sehr ich verinnerlicht habe, dass in meiner Kultur alles, das mit Sex zu tun hat, ein extremes Tabu darstellt. Ich bin Amerikanerin mit asiatischen Wurzeln und bin, was Sex betrifft, immer offen und positiv gegenüber meinen Freunden, aber lasse dieselben Maßstäbe nicht für mich gelten.

Ich wünschte, mir wäre von klein auf vermittelt worden, dass Sex nichts Schlechtes ist, denn jedes Mal, wenn ich mit jemandem schlafe, fühle ich mich danach schuldig und denke darüber nach, wie enttäuscht meine Eltern wären, wenn sie es wüssten — als ob meine Eltern irgendetwas mit meinem Sexleben zu tun haben würden! Ich bin seit Monaten aufgebracht darüber, dass meine Eltern nie positiv mit mir über den Körper und Sex gesprochen haben und nur meinten, dass, wenn ich meine Jungfräulichkeit verloren habe, sie für immer weg ist. Meine Eltern bedeuten mir unfassbar viel, aber das Einzige, das ich jetzt mit Sex verbinde, ist diese verhängnisvolle Warnung. Ich möchte einfach herausfinden, was mir gefällt und nicht immer meine asiatische Kultur mit mir herumschleppen und das Gefühl haben, es ist jemand mit im Zimmer, sieht mir beim Sex zu und verurteilt mich deswegen.“ —20/Weiblich/Bisexuell

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19. „Sex kann für einen tiefen Einblick in deine Seele sorgen und ich bin nicht wirklich bereit dazu, mich einem neuen Partner so zu öffnen. Ich kämpfe mit Selbstverletzung (und bin in professioneller Behandlung) und würde gelegentlich gerne unkomplizierten Sex mit jemandem haben, aber ich schäme mich so sehr für meine sichtbaren Narben, dass es eigentlich nicht infrage kommt. Sex kann uns auf so viele Arten verletzbar machen. Es ist schwer für mich, Befriedigung zu verspüren und mich begehrt zu fühlen, wenn meine Geschichte an meinem ganzen Körper sichtbar ist.“ —27/Weiblich/Bisexuell

20. „Ich musste mir mit 40 eine erektile Dysfunktion und geringe Testosteronwerte eingestehen. Ich dachte immer, so würde es nur älteren Männern ergehen, also habe ich es die letzten Jahre über ignoriert, dass ich intensive Stimulation benötige, um eine Erektion zu bekommen, was dazu geführt hat, dass mein Mann geglaubt hat, dass ich mich nach 20 Jahren nicht mehr zu ihm hingezogen fühle.

Wenn ich eine Erektion hatte, hatte ich so viel Angst, dass sie wieder weggeht, dass ich überstürzt zum Orgasmus kommen wollte oder Sex im Allgemeinen vermieden habe, weil ich befürchtet habe, gleich wieder schlaff zu werden. Es hat sich negativ auf unsere Beziehung ausgewirkt und für extreme Spannungen gesorgt, weil wir beide unzufrieden mit unserem Sexleben waren. Außerdem sind bei mir Selbstzweifel aufgekommen, was meine eigene Sexualität betrifft, weil mein Mann zwölf Jahre älter ist als ich und nie Probleme damit hatte, eine Erektion zu bekommen.

Schlussendlich bin ich eingeknickt und war bei einem einfühlsamen, verständnisvollen Urologen, der mir erklärt hat, dass 5 Prozent aller Männer mit 40 unter erektiler Dysfunktion leiden. Er hat mir Medikamente dagegen verschrieben und das hat alles geändert. Mein Mann und ich hatten früher ein bis zwei Mal Sex pro Woche und es war eher konservativ und immer das Gleiche. Jetzt haben wir fast jeden Tag Sex — oder am Wochenende auch mehrmals am Tag — und sind dabei viel kreativer. Mir war nicht klar, wie sehr die erektile Dysfunktion mein Leben beeinflusst hat und ich wünschte ich hätte meinen Stolz und mein Machogehabe früher überwunden und wäre gleich zum Arzt gegangen." —40/Männlich/Schwul

21. „Ich werde überhaupt nicht feucht und bin beim Sex noch nie zum Orgasmus gekommen, nicht mal beim Oralsex. Wenn ich kein Gleitmittel verwende, fühle ich mich beim Sex nicht wohl, und ich denke, er nimmt es persönlich. Wenn ich Gleitmittel nutze, fühlt es sich besser an, aber dann denke ich, er glaubt, er mache mich nicht an.“ —21/Weiblich/Hetero

„Ich wünschte ich hätte meinen Stolz und mein Machogehabe früher überwunden und wäre gleich zum Arzt gegangen.“

22. „Ich leide an Dysmorphophobie. Das heißt, dass ich mich immer als fett, ekelhaft und nicht liebenswürdig empfinde. Ich nutze Sex häufig dazu, um mich schön zu fühlen, wodurch ich mich schon das ein oder andere Mal in eine eigenartige/gefährliche Situation gebracht habe. Zum Beispiel ist es mir mal richtig schlecht gegangen, als ich im Ausland unterwegs war (ich hatte auch keinen Handyempfang). Ich bin zu einem Einheimischen ins Auto gestiegen, den ich gerade erst kennengelernt hatte, und wir sind aus der Stadt gefahren, um es in seinem Auto zu treiben. Ja, das war absolut dämlich. Aber am nächsten Tag habe ich mich gut gefühlt, weil mich jemand wollte.

Ich wünschte, es würde mehr darüber gesprochen, wie Sex unsere Psyche beeinflusst und süchtig machen kann. Niemand erzählt dir von dem sagenhaften Gefühl, dass du hast hat, wenn du mit einer unbekannten Person schläfst und diese dir sagt, wie unglaublich dein Körper ist. Auch wenn ich selbst es nicht glaube, fühlt es sich diese paar Minuten einfach gut an.“—24/Weiblich/Hetero


23. „Ich weiß, dass die Körpergröße bei den meisten nicht für Unsicherheit oder Scham im Bett sorgt, aber wenn man eine übergewichtige Frau ist, die wesentlich größer als ihr Mann ist, kann man das Gefühl nicht ignorieren, ihn zu zerquetschen. Da ich größer bin als er, kommt aufgrund der Körpergröße natürlich noch zusätzliches Gewicht zu den Pfunden dazu. Außerdem können wir die meisten Stellungen gar nicht ausprobieren, weil vieles nicht 'zusammenpasst', und wenn es doch klappt, kommt es nur zur Penetration, aber wir können uns nicht richtig berühren oder küssen.“ —23/Weiblich/Hetero

24. „Ich nehme schon so lange Antidepressiva und Medikamente gegen meine Angststörung ein, dass ich nicht weiß, ob meine Libido nicht für immer herabgesetzt ist. Oder ich Sex einfach anders empfinde als ,normale' Menschen. Ich ergreife fast nie die Initiative. Es erfordert so viel Arbeit. Die Tatsache, dass ich von der Penetration alleine nicht kommen kann (ich muss auch klitoral stimuliert werden, ansonsten passiert gar nichts), macht es auch nicht besser. Manchmal habe ich das Gefühl, defekt zu sein.“ —27/Weiblich/Hetero

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25. „Ich habe mir vor fünf Jahren eine Verletzung an Rücken/Hüfte zugezogen. Es knackt und rotiert immer noch und daher kann ich mich nur auf den Schmerz konzentrieren, wenn ich oben bin. Ich bin dann sehr langsam. Und kann mich kaum aufrecht halten. Ich denke, dass meine Partner*innen glauben, dass ich träge bin, weil ich auch Übergewicht habe. Es nervt mich: schmerzhafter Sex macht keinen Spaß. Manchmal, wenn meine Beine in der Luft sind, muss ich einfach aufhören, weil es so extrem wehtut.“ —26/Weiblich/Bisexuell


26. „Ich hatte seit zehn Jahren keinen Sex mehr und traue mich nicht, mit meinen Freunden darüber zu sprechen. Sie erzählen immer in allen Einzelheiten von ihren Erfahrungen. Ich habe Angst vor dem, was sie denken würden, sollten sie erfahren, dass ich schon eine zeitlang mit niemandem mehr zusammen war. Es gibt keinen besonderen Grund für die Durststrecke; ich habe es mir einfach selbst gemacht. Ich verurteile auch niemanden für sein Sexleben. Aber ich bezweifle stark, dass wenn ich erzählen würde, dass ich seit einem Jahrzehnt keinen Sex mehr hatte, nicht so etwas kommen würde, wie ein übertriebenes 'WAS!?!?!?', Augenrollen, Kichern und Gerede hinter meinem Rücken.“ —30/Weiblich/Bisexuell


27. „Ich bin seit sechs Monaten mit jemandem zusammen und habe der Person beim Sex noch nie in die Augen gesehen. Ich habe zu viel Angst davor, dass sie sich in Wirklichkeit nicht zur mir hingezogen fühlt und ich möchte die Enttäuschung in ihren Augen nicht sehen.“ —22/Non-binär/Bisexuell

„Aber ich bezweifle stark, dass wenn ich erzählen würde, dass ich seit einem Jahrzehnt keinen Sex mehr hatte, nicht so etwas kommen würde, wie ein übertriebenes 'WAS?!“

28. „Bis zu diesem Jahr hatte ich trotz verdrehter Wahrnehmung meines Körpers, anfänglicher Unerfahrenheit etc. absolut KEINE Hemmungen, was Sex betrifft. Dieses Jahr hat sich das jedoch geändert. Ich habe mich vor kurzem als queer geoutet und es macht mich sehr unsicher als lesbische Frau zu daten, die vorher nur mit heterosexuellen Männern zusammen war. Durch meine sexuelle Unerfahrenheit mit Personen unterschiedlichen Geschlechts habe ich oft das Gefühl, nicht zu wissen, was ich tue — das beginnt beim einfachen Flirten bis hin zum Sex. Ich fühle mich immer wie ein Alien auf einem fremden Planeten. Es kommt mir so vor, als würden die ,Regeln' nicht mehr gelten und dass ich noch einmal von vorne anfangen muss. Ich bin Leuten begegnet, bei denen es mir leichter fällt, meine Unsicherheit anzusprechen, wodurch der Sex auch besser wird, aber ich frage mich, wann ich mich mit meiner Sexualität ausreichend wohlfühle, um mich nicht mehr wie ein Anfänger zu fühlen.“ —24/Weiblich/Pansexuell

29. „Mein Mann und ich haben uns erst vor sechs Jahren kennengelernt und letztes Jahr bin ich schon in die Wechseljahre gekommen. Jetzt habe ich Probleme damit, einen Orgasmus zu bekommen. Er fühlt sich mies, wenn ich nicht zum Höhepunkt komme, also habe ich damit angefangen, den Orgasmus vorzutäuschen, damit er sich besser fühlt. Ich hasse es, dass ich das mache, aber ich weiß einfach, dass ich nicht kommen kann und er würde es immer weiter probieren. Früher bin ich zu 90 Prozent gekommen, jetzt sind es nur noch 20 Prozent“. —36/Weiblich/Hetero

30. „Ich habe Dates, seitdem ich mich als Transgender geoutet habe. Mir fällt es sehr schwer, mich mit Frauen zu treffen. Ich habe das Gefühl, dass ich, weil ich Transgender bin, mich nicht selbstbewusst und als sexuelles Wesen fühlen darf, wie die anderen auch. Ich neige dazu, den sexuellen Aspekt meiner Person herunterzuspielen, damit sich niemand unwohl fühlt. Aber in Wirklichkeit liebe ich es, Sex zu haben, und bin anderen Menschen gerne nah. Außerdem liebe ich meinen Körper und habe kein Problem, ihn zu zeigen. Ich habe noch nie irgendwo gesehen, dass eine Transgender-Person Dates und Sex haben kann, wie alle anderen auch. Ich muss für mich selbst rausfinden, wie das funktionieren soll. Das Schamgefühl, das mit dem Transsein verbunden ist, kann traumatisierend sein und einsam machen." —19/Transgender, männlich/Hetero

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31. „Ich habe eine ziemlich starke Angststörung, die sich auf unterschiedliche Art und Weise auf mein Sexleben auswirkt. Ich bin seit fünf Jahren mit meinem Partner zusammen, aber manchmal habe ich, während wir miteinander schlafen, Panikattacken oder denke plötzlich an etwas Negatives. Die Freude am Sex ist damit komplett weg und ich kann mich nur darauf konzentrieren, meine Gedanken wieder zu ordnen. Zum Glück ist mein Freund sehr verständnisvoll und akzeptiert es, wenn ich nicht mehr weitermachen möchte.“ —22/Weiblich/Hetero

32. „Ich leide am Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) und schon die Bezeichnung sorgt bei mir für Nervosität und Unwohlsein. Ich habe das Gefühl, dass, wenn ich es den Leuten erkläre, sie es wegen dem Wort Zyste ekelhaft finden … was absolut bescheuert ist, ich weiß, aber ich kann diese negative Denkweise einfach nicht abschütteln.

Ganz abgesehen von der Bezeichnung — die mit PCOS verbundene Verunsicherung geht noch viel tiefer. PCOS ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu Fettleibigkeit, herabgesetzter Fruchtbarkeit, Akne, unregelmäßigem Zyklus und übermäßigem Haarwuchs führen kann. Ich fühle mich durch PCOS absolut ekelerregend. Ich habe überall Haare an meinem Körper. Ich bin so verunsichert, dass ich jetzt, im Alter von 20 Jahren, noch nie jemanden geküsst habe oder eine Beziehung eingegangen bin. Wie könnte sich jemand zu meinem Körper hingezogen fühlen? Ich fühle mich absolut nicht liebenswert.“ —20/Weiblich/Pansexuell

33. „Ich bin SO gehemmt beim Oralverkehr. Wenn ich jemandes Gesicht zwischen meinen Beinen habe, fühle ich mich so verletzlich wie bei keiner anderen Art des Sex. Ich scheue mich davor, weil ich zu nervös bin, um es genießen zu können. Ich mache mir Gedanken über meine Hygiene, ob es vielleicht zu lange dauert, bis ich komme etc. Ich bin offen dafür, dass mich meine Partnerin oral befriedigt, aber ich muss mich zuerst noch damit auseinandersetzen, um mich dabei wohlfühlen zu können. Ich weiß aber nicht wie, weil ich dieses Thema in einer Therapie nicht ansprechen möchte. Argh.“ —27/Weiblich/Homosexuell

"Wie könnte sich jemand zu meinem Körper hingezogen fühlen? Ich fühle mich absolut nicht liebenswert."

34. „Ich war noch nie in einer Beziehung, aber ich mache mir Sorgen, dass, wenn ich mal einen Partner haben werde, dieser nicht bei mir bleiben wird, weil ich keinen Sex haben will. Aber wer weiß, vielleicht möchte ich dann ja Sex haben. Momentan kann ich mir das jedoch nicht vorstellen. Es wird bestimmt ein Problem sein, denn ich sehe und höre überall nur, dass alle Menschen immer nur an Sex denken. Ich kann das nicht im Geringsten nachvollziehen.“ —20/Weiblich/Asexuell

35. „Ich wechsle oft willkürlich und unvorhersehbar zwischen 'von Sex angewidert' und einem ganz ,normalen' Sexualtrieb. Ich befinde mich in einer Langzeitbeziehung und ich merke, wie die Zeiträume, in denen ich Sex abstoßend finde, meinen Freund fertigmachen und Spannungen verursachen, aber ich weiß nicht, wie ich mit ihm darüber reden kann, ohne dass er das Gefühl hat, es sei seine Schuld. Es ist sehr belastend und manchmal habe ich das Gefühl, ich wäre seltsam und nicht in Ordnung.“ —19/Weiblich/Hetero

36. „Ich bin ein übergewichtiger schwuler Mann und aufgrund meines Gewichts oft verunsichert, wenn ich mit Männern intim werde. Die Gesellschaft stellt schwule Männer immer als ausgesprochen attraktiv und muskulös dar, und das trifft auf mich nicht zu. Manchmal erzähle ich den Männern, dass ich mit dem Sex noch warten möchte, auch wenn das nicht stimmt; ich habe einfach Angst davor, dass sie mich nackt sehen.“ —22/Männlich/Homesexuell

37. „Ich hasse diesen Druck, sexuell aktiv sein zu müssen. Ich möchte bis zur Hochzeit mit Sex warten, weil ich mir eine tiefe Verbindung basierend auf Liebe und Vertrauen zwischen mir und meinem Partner wünsche, sowie das Versprechen, unser gesamtes Leben miteinander zu verbringen. Ich sollte mich deswegen nicht rechtfertigen müssen, weil es eine persönliche Entscheidung ist, aber ich mache es, weil es nicht der Norm entspricht. Ich verstehe, dass die meisten Menschen nicht so empfinden wie ich, und das ist in Ordnung, aber es gestaltet sich schwierig, jemanden kennenzulernen, weil erwartet wird, dass man Sex haben WIRD und nicht, dass man Sex haben KÖNNTE.

Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft anerkennen würde, dass es absolut keinen Einfluss auf den Wert einer Frau hat, ob sie Sex hat oder nicht. Wir haben ein Recht darauf, mit unseren Körpern zu tun, was wir möchten. Doch wenn du dich dazu entscheidest, Sex zu haben, bist du sofort eine Schlampe, und wenn du dich dagegen entscheidest, bist du nicht zu daten, weil du nicht rummachen willst. Es ist ein Dilemma, das man nicht umgehen kann.“—22/Weiblich/Hetero

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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