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10 Fakten, die Du über Flüchtlinge in Deutschland wissen solltest

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Es sind viele. Es gibt Probleme. Aber die Kanzlerin ist sich sicher, dass die "größte Herausforderung seit der Wiedervereinigung" geschafft werden kann.

1. Im September kamen 164.000 Flüchtlinge nach Deutschland.

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Insgesamt haben damit seit Anfang des Jahres 577.000 Menschen in Deutschland Zuflucht gesucht. Das geht aus dem aktuellen Bericht des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hervor. Aktuell kommen die Menschen vor allem aus Syrien, gefolgt von Albanien und Afghanistan.

2. Damit kamen in einem Monat fast so viele Flüchtlinge wie 2014 insgesamt.

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Im ganzen Jahr 2014 haben gut 170.000 Menschen in Deutschland Asyl beantragt. Für dieses Jahr prognostizierte das Innnenministerium im August 800.000 Flüchtlinge. Mittlerweile wird davon ausgegangen, dass es mehr werden. Ob letztendlich 1,5 Millionen Menschen kommen, wie die BILD-Zeitung berichtete, wird jedoch angezweifelt. Denn dafür müssten nun monatlich über 300.000 Menschen einreisen. Dabei geht die Zahl der Flüchtlinge in den Wintermonaten erfahrungsgemäß zurück.

3. Nur 40 von 100 Flüchtlingen dürfen bleiben.

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Menschen bekommen in Deutschland Asyl, wenn sie etwa aufgrund ihrer Nationalität, Religion oder politischen Überzeugung in ihrer Heimat Verfolgung fürchten müssen. Derzeit werden knapp 40 Prozent der Asylanträge gewährt. 45 Prozent werden abgelehnt und der Rest der Verfahren erledigt sich aus anderen Gründen, etwa weil die Menschen von selbst wieder ausreisen. Wer Asyl erhält, darf drei Jahre in Deutschland bleiben. Aktuell sind das vor allem Flüchtlinge aus Syrien, Irak und Eritrea. Danach wird überprüft, ob sich die Situation in ihrer Heimat gebessert hat und sie wieder dorthin zurückkehren können.

4. Flüchtlinge vom Balkan werden fast alle wieder zurückgeschickt.

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Wieder ausgewiesen werden vor allem diejenigen, die aus Balkanstaaten stammen. Von fast 24.000 Menschen aus dem Kosovo wurden in diesem Jahr beispielsweise nur sieben als Flüchtlinge anerkannt. Dabei hat die Bundesregierung erst vor ein paar Tagen beschlossen, neben Bosnien-Herzegowina, Serbien und Mazedonien auch Albanien, Montenegro und Kosovo zu sicheren Herkunftsländern zu erklären. Pro Asyl kritisiert diese Entscheidung, da Minderheiten wie Schwule und Lesben dort sehr wohl Verfolgung zu befürchten haben.

5. Die Behörden kommen bei der Bearbeitung der Asylanträge nicht hinterher.

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Im September hat das zuständige Bundesamt über knapp 23.000 Asylanträge entschieden. Über 300.000 stehen allerdings noch aus - und dabei ist ein Großteil der gerade angekommenen Flüchtlinge noch gar nicht berücksichtigt. Denn von den 164.000 Neuankömmlingen im September haben gerade einmal 40.000 bislang Asyl beantragt. Das liegt daran, dass ein Flüchtling nach seiner Ankunft in Deutschland zunächst untergebracht und die Zuständigkeiten geklärt werden müssen. Das dauert.

6. Es fehlen geeignete Unterkünfte.

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Wer in Deutschland ankommt, erhält zunächst ein Dach über dem Kopf. Langsam gehen den Kommunen diese jedoch aus. In Hamburg leben 1.700 Flüchtlinge in einer Zeltstadt, in Berlin werden Sporthallen, in Heidenau ein verlassener Baumarkt umfunktioniert. Doch das alles reicht nicht. In Hamburg wurde gerade ein Gesetz erlassen, das es erlaubt, ungenutztes Privateigentum zur Unterbringung von Flüchtlingen zu beschlagnahmen. Berlin und Bremen versuchen Ähnliches.

7. Alles dauert zu lange.

Wenn Flüchtlinge in Deutschland ankommen, werden sie zunächst in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht. Dort werden sie registriert und medizinisch untersucht. Danach dürfen sie in eine Wohnung oder eine Gemeinschaftsunterkunft umziehen, wo sie sich selbst versorgen und die Kinder zur Schule gehen können. Eigentlich sollen maximal drei Monate bis zu diesem Umzug vergehen. Viele warten mittlerweile aber mehr als doppelt so lange.

8. Es gibt Gewalt gegen Flüchtlinge.

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Bislang wurden laut Innenminister Thomas de Maizière in diesem Jahr über 490 Straftaten gegen Flüchtlingsheime verzeichnet. Zwei Drittel der Tatverdächtigen seien Bürgern aus der Region, die sich bislang nichts zu Schulden haben kommen lassen, so der Minister. Im Jahr 2014 lag die Zahl bei 202 Straftaten.

9. Es gibt Gewalt unter Flüchtlingen.

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Auch unter den Bewohnern der Flüchtlingsheime kommt es zu Zusammenstößen. Im Braunschweig prügelten sich am Dienstag 150 Menschen, weil unter anderem ein Handy abhanden gekommen war. In Suhl gingen im August 30 Männer mit Eisenstangen aufeinander los, nachdem jemand ein paar Seiten aus dem Koran gerissen und ins Klo geworfen hatte. Dabei wurde auch die oben abgebildete Tür demoliert. Begünstigt werden solche Eskalationen durch die Enge in den Unterkünften, das Aufeinandertreffen verschiedenener Kulturen und Religionen und die furchtbare Langeweile. Arbeiten dürfen Flüchtlinge in Deutschland frühestens nach drei Monaten.

10. Die Kanzlerin sagt: "Wir schaffen das."

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In der Talkshow "Anne Will" erklärte Angela Merkel am Mittwochabend die Flüchtlingskrise zur größten Herausforderung seit der Wiedervereinigung. Sie sagte aber auch, dass diese zu bewältigen sei. Und zwar, ohne dass die Grenzen geschlossen oder eine Obergrenze für Asylbewerber eingeführt werden müsse. "Es werden die Schutz bekommen, die Schutz brauchen", sagte sie.

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