Die AfD ist nicht homofeindlich? 17 Beispiele, die dir das Gegenteil beweisen
„Die Zoophilen und Pädophilen scharren schon mit den Hufen."
Die AfD sei nicht homofeindlich, sagt sie von sich selbst – schließlich habe man mit Alice Weidel eine lesbische Spitzenkandidatin. Toleranz Ja, Akzeptanz Nein, so lautet das Credo der Partei.
Recherchen von BuzzFeed News zeigen ein anderes Bild. In einer umfassenden Recherche hat BuzzFeed News alle 396 Kandidatinnen und Kandidaten der AfD für den Bundestag überprüft. Unser Team hat alle Aussagen der AfD-Bewerberinnen und Bewerber auf Social Media in den vergangenen zwölf Monaten überprüft.
Mindestens 15 von ihnen äußern sich massiv homofeindlich. Sie vergleichen Homosexuelle mit Pädophilen und Tieren. Sie nennen die gleichgeschlechtliche Ehe „abartig“ und ein „Zerstörungswerk“. Und sie warnen vor einer „Umvolkung“.
1. „Polygamie der neuen 'Herrenmenschen', damit die Umvolkung noch schneller geht“
Johannes Normann, Bayern
2. „Durch den Genderwahn plötzlich geschlechtslos"
Karsten Hilse, Sachsen
3. „Ein Schritt in die gesetzliche Vielweiberei"
Martina Böswald, Baden-Württemberg
4. „Es ist purer schwuler Egoismus"
Wolfgang Fuhl, Baden-Württemberg
5. „Die Zoophilen und Pädophilen scharren schon mit den Hufen."
Wolfgang Fuhl, Baden-Württemberg
6. Alice Weidels Homosexualität ist „natürlich nicht ideal"
Dubravko Mandic, Baden-Württemberg
7. Ehe für alle? „Abartig"
Petr Bystron, Bayern
8. „Wie gelingt Integration, wenn hier jeder seinen Hamster heiraten darf?"
Torsten Ludwig, Thüringen
9. „Alternative für Deutschland – Ihr Schutz vor Minderheiten“
Stefan Scheil, Rheinland-Pfalz
10. Via: Junge Freiheit
Norbert Kleinwächter, Brandenburg
11. „Sexueller Missbrauch ist höher“
Nicolaus Fest, Berlin. Fest zitiert hier aus einem Leserbrief im Ärzteblatt. Der Autor der Studie selbst hält diese Interpretation für verfälschend.
12. Die „Lesbentaille“
Achim Nieder, Niedersachsen
13. #heterophobie
Beatrix von Storch, Berlin
14. „könnte [...] nicht auch nich die #Polygamie und die Heirat mit Minderjährigen beschlossen werden?“
Willi Wagner, Hessen
15. „Un'z uchtfüär alle“ [sic]
Benjamin J. Przybylla, Sachsen
16. „Heiratet von mir aus eure Tofuwurst“
Robert Schmidt, Baden-Württemberg
17. „Das Zerstörungswerk aus dem linksgrünversifften Utopia“
Benjamin J. Przybylla, Sachsen
In eigener Sache
Vier Wochen lang haben vier Reporter von BuzzFeed News die Äußerungen der 396 Kandidatinnen und Kandidaten der AfD überprüft. Unser Ergebnis: Fast 50 Bundestagskandidaten der AfD grenzen sich nicht von Rechtsextremisten ab.
5 Gründe, warum wir 396 Social-Media-Profile von AfD-Kandidaten überprüft haben – und keine andere Partei.
Mit dieser Methode haben wir die Social-Media-Profile von 396 AfD-Bundestagskandidaten durchleuchtet.
Wir haben der AfD und den Kandidaten die Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Sollten uns hierzu noch Rückmeldungen erreichen, die zu einem korrekten Verständnis der oben aufgeführten Fundstellen wichtig sind, tragen wir diese selbstverständlich nach. Alle bisherigen Antworten stellen wir ungekürzt hier zur Verfügung.
Haben wir etwas vergessen? Gern ergänzen wir unsere Liste um weitere Fundstellen. Schickt uns dazu einfach eine Mail an wahlkampf@buzzfeed.com.
Mitarbeit: Bettina Dlubek, Daniel Drepper, Marie-Kristin Landes, Tobias Schmutzler, Marc Zimmer.