Mein Freund hat sich eine Woche lang selbst angezogen und es lief furchtbar
Puh.
Hallo, ich bin Jen. Mein persönlicher Stil lässt sich folgendermaßen beschreiben: „Alle meine Klamotten sind schmutzig, sodass ich aussehe wie eine Mutter aus den 90ern, die gerade losgeht, um die Kinder vom Fußballtraining abzuholen, wer möchte ein Sandwich-Eis?“
In den letzten Monaten haben meine Mitarbeiter*innen bei BuzzFeed ihre Partner, besten Freundinnen, Eltern, Brüder, Schwestern und Kinder gebeten, eine Woche lang ihre Outfits auszusuchen, also habe ich Faulpelz mich gefragt: Wie kann ich etwas in der Art machen, ohne es tatsächlich zu tun?
Und dann kam ich darauf: Ich könnte eine Woche lang die Outfits meines Freundes dokumentieren und ihm nicht sagen warum! Fertig. Einfach.
• Andrew muss sich jeden Tag alleine anziehen, wie er das sonst auch tut.
• Andrew darf von dem Experiment nichts erfahren.
• Ein Fotograf von BuzzFeed kommt sieben Tage lang jeden Tag zu uns nach Hause und macht ein Foto von Andrews Outfit.
• Ich darf Andrew nicht sagen, warum, egal, wie sehr ihn das Ganze verwirrt.
Jens Gedanken am Montag: Mein Foto-Kumpel Taylor ist direkt nach dem Frühstück vorbeigekommen, um ein Foto von Andrew zu machen. Zu unserem Glück hatte Andrew sich bereits fertig angezogen. Er hat ein kariertes Hemd mit dunklen Jeans ausgewählt. Ich liebe dieses Outfit!
Andrews Gedanken am Montag: Jen hat mich gebeten, hier etwas über das obige Foto zu schreiben. Sie hat gesagt: „Es ist für die Arbeit.“ Dann hat sie mit den Fingern eine Pistole imitiert und mir zugezwinkert. Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass ich den Abwasch gemacht und aufgeschaut habe, als jemand eine Kamera auf mich hielt. Ich habe gefragt, was er macht, und Jen hat ihn aus unserer Wohnung gescheucht.
Jens Gedanken am Dienstag: Ah, das klassische weiße Button-down-Hemd! Ich liebe so ziemlich alles, was Andrew trägt, also ist es supereinfach, diese Outfits zu kommentieren. 1+, tolle Arbeit, weiter so.
Andrews Gedanken am Dienstag: Schon wieder. „Schreibe etwas über das Foto.“ Was ist das? Ich habe mir die Zähne geputzt. Ich habe gehört, wie der Duschvorhang zur Seite gezogen wurde und dann jemand den Auslöser einer Kamera gedrückt hat. Derselbe Typ, der seine Kamera auf mich hält. Ich habe mich vorgebeugt, um die Zahnpasta auszuspucken, und als ich mich wieder aufgerichtet habe, war er weg.
Jens Gedanken am Mittwoch: Marineblaues Polohemd und graue Hose? Ich stehe drauf! Falls ihr euch fragt, warum ich in diesem Foto auftauche, ich musste das tun, um Taylor zu versichern, dass er in unserer Wohnung willkommen ist, denn Andrew wurde langsam sauer.
Andrews Gedanken am Mittwoch: Okay, es wird immer merkwürdiger. Derselbe Typ war jetzt jeden Tag hier. Er sagt nichts. Er macht einfach nur Fotos. Ich habe sie beide gefragt, wofür das ist. Jen und der Fotograf haben einfach vielsagend die Augenbrauen hochgezogen.
Jens Gedanken am Donnerstag: Ich habe Taylor den Schlüssel zu unserer Wohnung gegeben, damit er dieses Ganzkörperfoto von Andrew machen konnte, als wir am Donnerstag nach Hause kamen. Tolle Arbeit, Taylor! Hier haben wir ein Paar marineblaue Shorts mit einem Grateful-Dead-T-Shirt, das Andrew letzten Monat bei einem Konzert gekauft hat. Ein tolles Outfit zum Radfahren.
Andrews Gedanken am Donnerstag: Jen denkt, ich schreibe etwas über das Foto, aber eigentlich googele ich „Datenschutzgesetze“ und „preiswerte Schlosser in NYC“.
Jens Gedanken am Freitag: Andrew hat am Freitag dasselbe getragen wie am Montag. Taylor hat ihn sogar dabei erwischt, wie er dasselbe karierte Hemd aus dem Wäschekorb gezogen hat. Es ist trotzdem ein tolles Outfit und mir wäre wahrscheinlich nicht einmal etwas aufgefallen, wenn wir nicht dieses Experiment machen würden. Ich lerne jede Menge über Andrew und ich habe das Gefühl, dass uns das näher zusammenbringt.
Andrews Gedanken am Freitag: Ich habe gerade nach oben gescrollt, obwohl Jen es mir verboten hat. Näher zusam– was? Nein. Das ist verrückt. Ich glaube, ich muss dem endlich ein Ende setzen.
Jens Gedanken am Samstag: Ich lihibe diesen Lopook! Ich wüntsche, er würde diesses Hemd öftet anziehen, es ist tooll!!1!
Andrews Gedanken am Samstag: Ich habe versucht, mit Jen zu reden, aber egal, was ich sage, ihre Reaktion ist, sich einen Tequila runterzukippen und wie Fonzie „Eyyyyyyyy!“ zu machen. Am Ende musste ich aus dem Zimmer gehen. Ich glaube, mir platzt der Kragen.
Jens Gedanken am Sonntag: Als Taylor mir sagte, er habe „Andrew auf dem Weg nach draußen erwischt“, habe ich gedacht, dass er „aus der Wohnung“ meint, nicht „aus meinem Leben mit all seinen Klamotten in einer Reisetasche“. Ich war immer ein großer Fan dieses grauen Kapuzenpullovers und ich werde ihn sehr vermissen. Schau dir diesen Farbtupfer in der Tasche an!
Andrews Gedanken am Sonntag: Ich bin's immer noch, Jen. Andrew ist noch nicht nach Hause gekommen, aber ich habe eine gekritzelte Notiz auf der Rückseite der Visitenkarte eines Privatdetektivs gefunden: „Ich werde eine Weile bei einem Freund auf der Couch schlafen. Ich muss nachdenken.“
Jens Schlussgedanken: Was habe ich aus diesem Experiment gelernt? Es ist ziemlich einfach, sich anzuziehen, wenn du ein Mann bist und ein paar Klassiker im Kleiderschrank hast, und sogar noch einfacher, sie alle einzupacken und auszuziehen.
Andrews Schlussgedanken: Wenn Andrew hier wäre, würde er bestimmt sagen, dass er eine Menge aus diesem Experiment gelernt hat und dass er, was seinen persönlichen Stil angeht, normalerweise bei Blau-, Weiß- und Grautönen bleibt sowie bei T-Shirts, die man bei einem Konzert auf dem Parkplatz kaufen kann.
Bitte teilt diesen Post, damit mein Freund zurückkommt.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.