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So findest du die beste Verhütungsmethode für dich

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Bevor du zum Arzt gehst, informier dich – zum Beispiel hier!

Es gibt kein Verhütungsmittel, das für jeden ideal ist. Nicht einmal eines, das für die meisten ideal ist.

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Stell es dir wie einen BH vor: Was bei deinem individuellen Körper und Lifestyle funktioniert, muss nicht zwingend bei anderen funktionieren. Es gibt keine "perfekte" Lösung, aber wahrscheinlich eine, die perfekt für dich ist. Und was jetzt bei dir funktioniert, musst in 10 Jahren nicht funktionieren.

Genauso wie du nicht einfach in ein Kaufhaus gehst und blind den ersten BH kaufst, den du siehst, solltest du nicht davon ausgehen, dass dein Arzt ohne zusätzliche Informationen direkt weiß, welches Verhütungsmittel für dich geeignet ist.

BuzzFeed hat sich mit einer Gynäkologin zusammengetan, um dir bei der Entscheidung zu helfen, das beste Verhütungsmittel für dich zu finden.

ABER wir sagen dir nicht, was genau du benutzen sollst — sorry, wir sind Journalisten, nicht deine Ärzte. Diese Entscheidung hängt wahrscheinlich nicht nur von deiner Gesundheit und deinem Lifestyle, sondern auch von deinem Versicherungsschutz und dem Zugang zu bestimmten Methoden ab. Aber wir können dir sagen, welche Fragen du genau deinem Arzt stellen solltest, sodass du eine informierte Entscheidung über deine Verhütung fällen kannst.

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Okay, du hast den Termin mit deiner Ärztin oder deinem Arzt gemacht und bist bereit, über Verhütung zu reden. Super! BuzzFeed sprach mit Dr. Mary Jane Minkin (staatliche geprüfte Gynäkologin und klinische Professorin an der Yale School of Medicine) über die wichtigen Fragen, die dir dabei helfen werden, deine Optionen einzugrenzen.

1. Bist du momentan sexuell aktiv oder planst du, bald wieder sexuell aktiv zu sein?

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Das ist die erste Sache, über die du deinen Arzt informieren solltest, sodass ihr darüber reden könnt, welche Art von Schwangerschaftsverhütung dir bei der Verhütungsmethode vorschwebt, so Minkin. Jemand der noch keinen Sex hat, könnte z. B. andere Prioritäten haben als jemand, der mit seinem Partner zusammenlebt und andauernd Sex hat.

Genauso wichtig: Benötigst du Schwangerschaftsverhütung für diese sexuellen Aktivitäten? Wenn du mit einem gleichgeschlechtlichen Partner verkehrst, ist es für dich vielleicht nicht so wichtig, die effektivste und idiotensicherste Methode anzuwenden.

2. Welche Verhütungsmittel hast du in der Vergangenheit benutzt?

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Dein Arzt wird wissen wollen, welche Verhütungsmittel du zuvor benutzt hast und was dir an ihnen gefallen oder nicht gefallen hat. Hast du durchschnittlich drei Pillen im Monat vergessen? Fühltest du dich durch eine Methode angeekelt oder depressiv? Hattest du viel Schmierblutung mit einer Spirale? Das hilft deinem Arzt dabei, herauszufinden, welche Methoden (und welche Hormone) am besten für deinen Körper funktionieren.

Denk daran, dass du vielleicht ein bisschen rumprobieren und aussortieren musst, um das Richtige zu finden. All die verschiedenen Typen von Kombinationspillen enthalten verschieden viel Östrogen und Progesteron. Und die Zusammenarbeit dieser zwei Hormone im Körper kann von Person zu Person variieren.

Minkin sagt, dass Ärzte normalerweise gerne mit einer Pille beginnen, die wenig Östrogen enthält. Bei diesen treten Zwischenblutungen oder vaginale Trockenheit seltener auf. Falls doch, schlägt der Arzt eventuell eine Pille mit etwas mehr Östrogen vor. Auf dieselbe Weise sind einige Leute empfindlich gegenüber bestimmter Arten von Progesteron, was zu Stimmungsschwankungen führen kann. Sollte das der Fall sein, kann dein Arzt eine Pille mit einer anderen Art von Progesteron vorschlagen.

3. Welche Art von Verhütungsmittel würde gut in deinen Alltag passen?

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Vielleicht reist du viel und wachst oft in anderen Städten/Zeitzonen auf. Vielleicht bist du eine Krankenschwester oder Flugbegleiterin oder weißt einfach, dass dein Tagesplan stets durcheinander ist. Denk daran, dass eine tägliche Pille in solchen Fällen schwierig werden könnte. Dein Arzt könnte etwas vorschlagen, das man nicht so leicht verbockt — z. B. einen Ring, Verhütungspflaster, eine Spirale, ein Implantat oder eine Dreimonatsspritze.

4. Leidest du an Krankheiten?

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Man könnte meinen, deine Gynäkologin müsste nicht deine gesamte gesundheitliche Geschichte wissen, aber das ist wichtig bei der Verschreibung eines Verhütungsmittels. Der Grund dafür ist, dass bestimmte Verhütungsmittel bei bestimmten Krankheiten nicht verwendet werden sollten — z. B. unkontrollierbarer hoher Blutdruck, fortgeschrittener Diabetes und Lupus. Einige dieser Fälle sind schwerwiegend, während andere auf deine allgemeine Gesundheit und spezifische Risikofaktoren ankommen, so Minkin. Genauso würden gewisse Gebärmutterfehlbildungen eine Spirale zum Tabu machen.

Halte also nichts zurück, wenn du mit deinem Arzt über deine gesundheitliche Geschichte redest. Vielleicht ordnet er sogar eine große ärztliche Untersuchung an, wenn du länger keine mehr hattest.

5. Rauchst du?

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Wenn du unter 35 bist, wirkt sich das Rauchen nicht sehr stark auf deine Verhütungsoptionen aus. "Ich bin nicht begeistert davon, wenn meine Patientinnen rauchen, aber unter 35 können sie die Pille in der Regel trotzdem nehmen", so Minkin.

Aber wenn du rauchst und 35 oder älter bist, solltest du kombinierte hormonelle Verhütungsmittel (mit sowohl Östrogen als auch Progesteron) wie z. B. die Pille, den Ring oder das Verhütungspflaster lieber vermeiden. Der Grund dafür ist, dass diese Risikofaktoren in Kombination mit oralen Verhütungsmitteln das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen können.

6. Bekommst du Migräne? Kommt sie mit einer Aura?

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Wenn du jeden Monat Menstruationsmigräne im Zeitraum um deine Periode herum kriegst, kann die Verhütung mit Östrogen für eine Erleichterung sorgen, indem sie deinen Zyklus reguliert, so Minkin. Tatsächlich ziehen es einige Leute mit Menstruationsmigräne vor, Verhütungsmittel mit Langzyklus zu benutzen, die dafür sorgen, dass du nur ein paar Mal pro Jahr die Periode bekommst.

Hier gibt es allerdings eine große Warnung: Wenn du Migräne mit Aura bekommst (d. h. du siehst bestimmte visuelle Veränderungen während deiner Migräne — z. B. helle Lichtblitze, blinde Flecken, schnörkelige Linien usw.), solltest du keine kombinierte hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille, den Ring oder das Verhütungspflaster benutzen. Der Grund dafür ist, dass diese Art der Migräne das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen kann.

7. Wie sieht deine Periode aus?

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Gleicht deine Periode einem gigantischen Blutbad? Als würde ein monströser Blut-Damm einstürzen? Vielleicht möchtest du Hilfe damit. Die meisten hormonellen Verhütungsmittel können dabei helfen, deinen Zyklus zu regulieren, was oft zu leichteren und angenehmeren Perioden führt. Vor allem die hormonelle Spirale wird häufig damit verbunden, dass die Periode nach einer Weile komplett aufhört. Die Kupferspirale hingegen wird dir bei deinem Fluss nicht helfen (da sie hormonfrei ist). Manche sagen, sie macht sogar alles noch schlimmer.

Du solltest deinen Arzt auch wissen lassen, ob deine Perioden besonders lang oder unregelmäßig sind. Das könnte ein Zeichen für das Polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) sein. Genauso solltest du ihm sagen, ob du große Beckenschmerzen während deiner Periode verspürst. Das könnte ein Zeichen für Endometriose sein. Hormonelle Verhütung wird häufig verwendet, um diese Beschwerden zu behandeln, so Minkin. Es würde sich also lohnen, darüber mit deinem Arzt zu sprechen.

8. Würdest du Perioden lieber überspringen oder würde dich das verrückt machen?

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Die meisten Leute berichten, dass ihre Periode mit der hormonellen Spirale nach einer Weile komplett aufhört. Du kannst Perioden mit Langzyklus-Pillen auch überspringen. Das könnte für einige Leute großartig und für andere furchteinflößend sein, wenn du jemand bist, der sich zur Bestätigung auf die monatliche Periode verlässt.

Wenn du die Periode also jeden Monat zur Bestätigung brauchst, dass du nicht schwanger bist, dann nimm am besten keine hormonelle Spirale.

9. Hast du eine persönliche oder familiäre Geschichte bezüglich Blutgerinnseln (Thrombose)?

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Das hier ist sehr wichtig. Falls dein Arzt es nicht anspricht, lass ihn wissen, ob du in der Vergangenheit Erfahrungen mit Blutgerinnseln (tiefe venöse Thrombose) oder einer Lungenembolie gemacht hast. Die Nutzung kombinierter hormoneller Verhütungsmittel (z. B. Pille, Ring, Pflaster) ist nicht empfohlen für jemanden, der eine Geschichte mit Blutgerinnseln hat.

Falls es Vorkommnisse von Blutgerinnseln in der Famile gab, muss das allerdings nicht heißen, dass du diese Mittel gar nicht benutzen kannst, so Minkin. Der Grund dafür ist, dass es einen Unterschied zwischen einer genetischen Veranlagung zu Blutgerinnseln und beispielsweise Vorkommnissen wegen eines gebrochenen Beines gibt. Lasse deinen Arzt trotzdem wissen, ob irgendwer in deiner Familie Blutgerinnsel hatte, sodass er dich auf jedwede Gerinnungsmutationen testen kann. Wenn es sich herausstellt, dass du eine Veranlagung für Blutgerinnsel aufweist, wird dein Arzt dir vermutlich nicht zur Pille, dem Ring oder dem Pflaster raten. Stattdessen vielleicht zur Spirale, einem Implantat, der Spritze oder einer Progesteron-Pille.

10. Hattest du (oder hast du momentan) Brustkrebs?

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Erzähl deinem Arzt, ob du in der Vergangenheit Erfahrungen mit Brustkrebs gemacht oder momentan Brustkrebs hast. Die Nutzung hormoneller Verhütungsmittel wird nicht empfohlen, während jemand Brustkrebs hat und wird normalerweise auch nicht empfohlen, wenn man in der Vergangenheit Brustkrebs hatte.

Brustkrebs-Vorkommnisse in der Familie schränken dich bei der Wahl des Verhütungsmittels jedoch nicht ein, so Minkin.

11. Gab es in deiner Familie Vorkommnisse von Eierstockkrebs?

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Interessanterweise ist die Nutzung von Antibabypillen für Personen, die in ihrer Familie Vorkommnisse von Eierstockkrebs haben, empfohlen, so Minkin. Es wurde nämlich nachgewiesen, dass diese dein eigenes Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, vermindern.

"Eine Familiengeschichte mit Eierstockkrebs überzeugt mich möglicherweise davon, dieser Person die Pille zu empfehlen", so Minkin.

12. Leidest du an schwerem PMS?

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Wenn dein PMS (prämenstruelles Syndrom) teilweise lähmend ist und mit Symptomen der Panik oder Depressionen einhergeht, könnte es sich um die prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) handeln. Zusätzlich zu deinen normalen (aber stärkeren) PMS-Anzeichen, können PMDS-Symptome mangelndes Interesse an täglichen Aktivitäten, Trauer oder Hoffnungslosigkeit, Stimmungsschwankungen mit Schreiattacken, Panikattacken, Reizbarkeit oder Wut und Schlaf- sowie Konzentrationsstörungen beinhalten. Mehr über PMDS erfährst du hier.

Warum solltest du das vor deinem Arzt erwähnen? Antibabypillen mit einer bestimmten Art von Progesteron, genannt Drospirenon, (z. B. Yaz und Beyaz) eignen sich nachweislich zur Behandlung von PMDS, so Minkin.

13. Was ist mit starker Akne?

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Hey, wenn du schon verhüten willst, kannst du doch auch gleich schauen, welche Vorteile sonst noch drin sind, oder? Laut Minkin finden Leute mit Akne oft mehr Erleichterung durch östrogenreiche Verhütungsmitteln wie der Pille, dem Pflaster oder dem Ring.

14. Hast du irgendwelche psychischen Krankheiten oder Bedenken?

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Obwohl es keine überzeugende Forschung gibt, die behauptet, das Empfängnisverhütung wirklich Gemütsstörungen verursacht, gibt es genug Leute, die davon berichten, dass bestimmte Methoden ihre psychische Verfassung beeinflusst haben. Eine neuere weltweite Studie hat einen Zusammenhang zwischen dem Verschreiben der Antibabypille und dem Verschreiben von Antidepressiva gefunden, obwohl er nur eine Wechselwirkung war.

Also, wenn du schon unter innerer Unruhe, Depression oder anderen psychischen Beschwerden leidest, solltest du das deinem Arzt gegenüber erwähnen? Minkin sagt ja. Es ist nicht nur wichtig, mit deinem Arzt über alle Befürchtungen zu sprechen, bevor du anfängst, ein neues Medikament zu nehmen, aber Minkin sagt, dass sie manchmal mit dem Therapeuten oder Psychiater der Patientin spricht, bevor sie etwas verschreibt. Es schadet nicht, wenn alle der gleichen Meinung sind.

15. Welche anderen Medikamente nimmst du?

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Im Allgemeinen gibt es keine Wechselwirkung zwischen Empfängnisverhütung und den meisten üblichen Medikamenten. Selbst die meisten Antibiotika machen sie nicht weniger effektiv, sagt Minkin, nur ein paar bestimmte tun es. Also sag es deinem Arzt, wenn du andere Medikamente einnimmst - besonders solche für Tuberkulose, Krampfanfälle oder HIV - weil sie mit kombinierten hormonellen Verhütungsmitteln (wie Pille, Hormonpflaster oder Verhütungsring) in Wechselwirkung treten könnten.

16. Würdest du eine komplett nichthormonelle Methode vorziehen?

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Während vielen Menschen die Vorteile der hormonellen Verhütung gefallen (ein regelmäßiger Zyklus, leichtere Perioden, weniger Akne usw.), würden andere es vorziehen, Schwangerschaften ohne Hormone zu vermeiden. In dem Fall sind deine Möglichkeiten eine Kupferspirale, Kondome (für Männer und Frauen) und auf Fruchtbarkeitsbewusstsein basierende Methoden.

17. Was wirst du machen, um dein Risiko für sexuell übertragbare Infektionen und HIV zu verringern?

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Es ist großartig, eine verlässliche Methode zur Empfängnisverhütung zu finden, aber selbst die effektivsten Methoden sollten zusammen mit Kondomen oder Lecktüchern benutzt werden, wenn das Risiko für STDs oder HIV besteht, sagt Minkin.

Zu deiner Information: "Gefährdet sein" bedeutet nicht einfach, dass du Sex mit mehreren Partnern hast. Das Risiko für STDs kann auch in einer monogamen Beziehung bestehen, wenn du dir nicht ganz klar über den Gesundheitszustand deines Partners bist. Und der einzige Weg, um dir über dich selbst klar zu sein, ist dich testen zu lassen, weil die meisten STDs ohne erkennbare Symptome erscheinen.

Also, sofern du und dein(e) Partner nicht kürzlich einen Test gemacht haben (und ihr erst eine Beziehung begonnen habt), benutze weiterhin Kondome oder Lecktücher für vaginalen, analen und oralen Sex - alles kann dich STDs aussetzen. Wenn du schon sexuell aktiv bist, sprich mit deinem Arzt über einen Test, wenn du deine Empfängnisverhütung bekommst.

18. Willst du irgendwann im nächsten Jahr schwanger werden?

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Hey, vielleicht willst du bloß eine kurzeitige Empfängnisverhütung. In diesem Fall wäre die Empfängnisverhütungsspritze (Depo-Provera) keine gute Option, da es bis zu 10 Monate oder länger dauern kann, bis der Eisprung wieder eintritt, nachdem man sie abgesetzt hat. Mit anderen Methoden ist es möglich, ziemlich schnell schwanger zu werden, nachdem man sie abgesetzt hat, sagt Minkin. Dein Arzt könnte auch etwas empfehlen, das ein bisschen weniger Zeit benötigt, bis der Körper sich darauf einstellt.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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