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Die absolute Rangliste der Planeten, geordnet nach Drama

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Merkur macht Rückwärtsbewegungen. Jupiter kriegt Sturm-Wutanfälle. Uranus rollt auf dem Boden umher wie ein Mensch.

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Drama. Exzesse. Aufs-Ganze-Gehen. Jeder von uns kennt so eine Person, jeder von uns hat solche Momente. Aber selbst die außergewöhnlichsten Menschen wirken blass im Vergleich zu den spektakulärsten Wesen unseres Sonnensystems: den Planeten.

Die Himmelskörper benutzen ihre Umlaufbahnen als Bühne für Akrobatikübungen und veranstalten Stürme, die unseren Planeten im Ganzen verschlingen könnten. Sie sind großartig und glamourös, aber manchmal ein bisschen zu extra. Also ist es durchaus fair, dass wir sie nach dem Grad ihres theatralischen Verhaltens einstufen.

Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Angaben von der NASA.

8. Neptun

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Neptun ist der kälteste Planet unseres Sonnensystems. Wegen dieses Übermaß an "chill" ist er auch der entspannteste aller Planeten. Anders als die meisten anderen Planeten kämpft er NICHT über Milliarden von Kilometern hinweg um unsere Aufmerksamkeit, denn man kann ihn mit bloßem Auge gar nicht erkennen. Tatsächlich ist Neptun so zurückhaltend, dass Wissenschaftler nur mithilfe von Mathematik (!!!) aufgrund von Bahnstörungen des Uranus auf seine Existenz schließen konnten.

Aber nicht traurig sein: Neptun hat noch eine Chance sein Können zu zeigen und sich mit einer kosmischen Fülle zu schmücken, die sich mit dem Rest des Sonnensystems messen kann. Neptuns größter Mond Triton ist der einzige Mond im Sonnensystem, dessen Umlaufbahn entgegengesetzt der Rotationsrichtung seines Planeten verläuft. Wenn die beiden in etwa 10 Millionen Jahren schließlich kollidieren, wird Triton in Ringe zerrissen, die so gewaltig und farbenfroh sein könnten wie die Ringe des Saturn. Die Rede ist von der sich am langsamsten bewegenden Fotomontage aller Zeiten. Wir werden also erst in Zukunft sehen, welchen Platz Neptun einnimmt.

7. Merkur

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Merkur, süßer Merkur. Der sanftmütige, flatterhafte Merkur ist der bescheidenste Himmelskörper in unserem Sonnensystem. Das oft vergessene Mauerblümchen ist kaum größer als der Erdmond, hat fast keine Atmosphäre und ähnelt unserem treuen Trabanten mehr als jedem anderen Planeten unseres Sonnensystems. Merkur ist schüchtern, schwer zu entdecken und, anders als die anderen Planeten, schnörkellos und sachlich. Außerdem kann er in gerade einmal 88 Tagen um die Sonne rasen, weil er keine Zeit mit Unsinn und Melodramatik vergeudet.

ABER: Er ist immer noch ein Planet. Somit hat er auch einen Hang zum #drama –

und zwar Drama von der unschlagbaren Sorte. Wir wissen das, weil Merkur uns mit seiner Rückwärtsbewegung* immer mal wieder ein Schnippchen schlägt. Merkur ist das Kind auf dem Spielplatz, das irgendeinen Scheiß anzettelt und dann ungestraft davonkommt, weil es so süß und unschuldig ist. Wir haben dich auf dem Kieker, du kleiner Bursche.

*Wenn ein Planet eine Rückwärtsbewegung vollführt, wandert er scheinbar in die seiner natürlichen Umlaufbahn entgegengesetzte Richtung. (Das ist natürlich eine Täuschung, die entsteht, wenn der Planet und die Erde sich in einem bestimmten Verhältnis zur Sonne bewegen.) Zwar vollführen alle Planeten Rückwärtsbewegungen, aber – astrologisch gesprochen – Merkur geht dabei am meisten ab.

6. Saturn

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Saturn ist Kult. Seine Ringe? Sind extra! eine Monde? So zahlreich! Seine Atmosphäre? Ist trügerisch und heimtückisch. Saturn kommt zwar nur auf Platz #6, aber auch wenn er nicht so viel Drama auftischt, so hat er doch eine außergewöhnliche Eigenschaft, die nur auf ihren Einsatz wartet.

Alle Gasplaneten haben Ringe, aber Saturn ist der einzige Planet, der wegen seiner Ringe berühmt ist. Dieser König ist buchstäblich mit einer Tausende von Kilometern breiten Krone aus zersplitterten Monden und Kometen geschmückt. Dadurch ist er der mit Abstand charakteristischste Planet unseres Sonnensystems. Die Ringe leuchten nämlich so stark, dass Galileo Galilei den Saturn irrtümlich für einen Planeten mit drei Körpern hielt, als er ihn 1610 durchs Teleskop beobachtete.

Übrigens: Da Saturn der einzige Planet ist, der eine geringere Dichte hat als Wasser, kann er sich ein luxuriöses Bad einlassen, davonschwimmen und dabei so viel Cosmos schlürfen, wie es ihm dürstet. Absolut grandios.

5. Mars

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Mars, benannt nach dem Gott des Krieges, liegt zwischen der Erde (die Leben hervorgebracht hat) und Jupiter (der geradezu riesig ist). Die Größe dieser beiden Stars unter den Planeten und die eigene Winzigkeit sind die Ursache für Mars' bedauernswerten, aber begründeten Minderwertigkeitskompletx. Mars wollte sich in Schale werfen und zwei unförmige Felsbrocken als Monde ausgeben. Aber das Vorhaben scheiterte, denn die Felsen sehen wie Kartoffeln aus und sind nach den Göttern der Furcht und des Schreckens benannt. Deshalb: Mars ist der Typ, der im Fitnessstudio schreit und grunzt, weil jeder wissen soll, dass er ein ganz, ganz starker Planet ist. Und zu seinen ängstlichen Kartoffel-Monden sollte man ihn wirklich beglückwünschen.

Bis vor Kurzem hatte Mars Langzeitruhm wegen der Möglichkeit, dass es einmal Leben auf ihm gegeben haben könnte, Ruhm genossen. Aber erneut wurde Mars in den Schatten gestellt – dieses Mal, nachdem die NASA-Sonde Cassini vielversprechende Daten von dem Saturnmond Enceladus erhoben hatte. Der Geochemiker Christopher Glein formulierte es so: „Während Enceladus ein prächtiges Büfett anrichtet, greifen wir nach einer verbrannten Scheibe Toast.” Autsch.

Wir lieben dich trotzdem, Mars, du wütende verbrannte Scheibe Toast.

4. Erde

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Das ist die Erde. Die Erde hat Leben hervorgebracht. Gnädige Frau! Sie hätten einfach ein Planet bleiben können, aber sie mussten ja unbedingt Antilopen und so Zeug auf Ihrem Gesicht herumspringen lassen. Wissen Sie, wie viel Ärger Sie sich hätten ersparen können? WIE AUCH IMMER. Die Erde liebt das Drama und das damit einhergehende Chaos, denn sie ist die Heimat von 8,7 Millionen verschiedenen Arten, unter ihnen der Mensch. Keiner der anderen Planeten duldet den gleichen Quatsch. Doch da die Erde von Versagern befallen ist, können wir ungestört unseren Müll auf ihr ausbreiten, ihre Bäume fällen und uns alles nehmen, ohne dafür zu bezahlen. Da will man ihr doch beide Hände auf die Schultern legen, ihr in die Augen schauen und sagen: „Mädchen, nun komm schon.”

Die Erde ist vielleicht geduldig, aber sie kann auch sehr gehässig werden. Wer weiß, ob und wann sie es uns heimzahlt, dass wir ihre Ressourcen verbrauchen und nur Verwüstung hinterlassen. Besser, man pflanzt ein paar Bäume oder so.

3. Jupiter

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Jupiter hat sich, damit ihn die anderen Planeten nicht übertrafen, die Mühe gemacht, fast ein eigenes Sonnensystem zu werden. Drei Ringe, 53 nachgewiesene Monde und eine nahezu unfassbare Riesenhaftigkeit machen dieses extravagante Planeten-Ungeheuer aus. Zum Vergleich: Wäre Jupiter ein Basketball, dann wäre die Erde nur eine 5-Cent-Münze. Wäre Jupiter noch weiter gewachsen, dann hätte er sich aufgrund seiner Zusammensetzung sehr wahrscheinlich in einen Stern verwandelt. IN EINEN STERN. MISTER PLANET. Ganz davon zu schweigen, dass er nach dem König der antiken römischen Götter benannt ist. Verdammt extra.

Außerdem fehlt es Jupiter so sehr an Kühle, dass er sich in nur 10 Stunden einmal komplett um die eigene Achse dreht. Kannst du dir einen 10-Stunden-Tag vorstellen? Jupiter, geh mal ins Bett und trink ein Wasser.

2. Venus

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Die HEISSE Nummer Zwei ist die wunderschöne Venus. Lass dir gesagt sein: Der extra Arsch der Venus hat kein Recht, der heißeste Planet zu sein, UND DENNOCH: Die Atmosphäre der Venus ist extrem dicht und speichert Hitze wie ein Ofen. Bei 425 Grad Celsius ist ihre Oberflächentemperatur hoch genug, um Blei zum Schmelzen zu bringen. Oh, und die Atmosphäre ist schwer: Würde man irgendwo auf der Venus stehen, ohne durch Hitze oder Ersticken usw. zu sterben, würde man sich fühlen, als wäre man 1,5 Kilometer unter Wasser.

Die Venus dreht sich von allen Planeten am langsamsten, darum entspricht ein Tag auf der Venus 243 Tagen auf der Erde. Sie bewegt sich in Zeitlupe und lebt für all die Augen, die ihre guten Seiten bewundern. Aber wenn wir ehrlich sind: Alle ihre Seiten sind gut. Und da die Venus das planetare Äquivalent zu einem betrunkenen Mädchen ist, das einen in der Toilette der Bar mit Komplimenten überhäuft, sind die Landmarken der Venus nach außergewöhnlichen Frauen benannt, sowohl echten als auch mythologischen: Ein Krater ist nach Sacajawea benannt, ein Plateau nach Lakshmi, ein Graben nach der Göttin Diana und so weiter und so fort. Venus, deren Namensgeberin die römische Göttin der Liebe und der Schönheit war, ist eindeutig und in jedem Sinne des Wortes eine Königin.

1. Uranus

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Und zu guter Letzt darf ich Ihnen die absolute Queen Bee vorstellen. Zunächst einmal: Uranus, welche Feuchtigkeitscreme verwendest du, verdammt? William Herschel entdeckte die exquisite Gaskugel im Jahr 1781. Der Planet leuchtete so hell, dass Herschel anfangs glaubte, er sei ein Komet oder ein Stern. Ursprünglich sollte der Planet „Georgium Sidus” heißen (nach König Georg III., worauf Uranus wahrscheinlich antwortete: ‚Aber ohne mich‘. Stattdessen forderte er den aktuellen Titel, den er sich mit dem griechischen Himmelsgott teilt.)

Zwar sind seine Ringe nicht so bekannt wie die Ringe des Saturn, aber er hat 13 Stück. Uranus hat auch 27 Monde, und während die Monde der anderen Planeten nach Figuren aus der griechischen und römischen Mythologie benannt wurden, sind die Monde des Uranus nach den Werken von Shakespeare und Alexander Pope benannt – denn der Planet ist DAS PURE DRAMA.

Während die meisten Planeten sich beinahe aufrecht drehen, rotiert der Uranus bei 97,77 Grad – im Prinzip schlägt der Planet ein Rad um die Sonne herum, denn er liebt die Aufmerksamkeit. Und obwohl das bisher nicht bestätigt wurde, ist es gut möglich, dass es auf diesem Prachtkerl Diamanten regnet. Denn natürlich tut es das. Sei gepriesen, Uranus, du schräger Glamour-König.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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