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Wie du für Menschen da bist, die eine Fehlgeburt hatten

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„Melde dich zum Jahrestag ihres Verlustes bei ihnen und lass sie wissen, dass du an sie denkst.“

Wir haben die BuzzFeed-Community kürzlich danach gefragt, wie man für eine Person da ist, die eine Fehlgeburt hatte.

Das sind einige ihrer Antworten.

BuzzFeed.de © Alice Mongkongllite / Via BuzzFeed

1. Kümmere dich mit einer Mahlzeit um die betroffenen Menschen.

„Leute, die uns unterstützt haben, indem sie Essen vorbei gebracht haben, haben uns in dem Moment genau das gegeben, was wir brauchten. Das hat uns gezeigt, dass sie für uns da waren, als wir es selber nicht richtig konnten.“ —Kristyn Hilker Hollingsworth, Facebook

„Bitte bringt uns etwas zu essen vorbei ... keiner hat es auch nur angeboten zu einer Zeit, als ich mich nicht aufraffen konnte raus zu gehen. Ein warmes Essen hätte in diesem Moment einen riesigen Unterschied gemacht.“ —Emily Sutton, Facebook

„Ich mache gerade eine Fehlgeburt durch. Ein hausgemachtes Essen wäre großartig.“ —Tessa Bryce

Wenn du nicht besonders gut kochen kannst oder nicht in der Nähe wohnst, um selber Essen vorbeizubringen, könntest du auch einen Gutschein für ein Restaurant schicken, das nach Hause liefert.

2. Sag ihnen, dass es nicht ihre Schuld ist.

„Versuche nicht, nach Gründen zu suchen, warum die Fehlgeburt passiert sein könnte. Viele Frauen suchen nach etwas, das sie für ihre Fehlgeburt verantwortlich machen können. Da das Baby in ihrem Körper war, machen sie sich am Ende oft selbst dafür verantwortlich. Das kann ein lähmender und niederschmetternder Gedanke sein und ist oft ein Irrtum. Die allermeisten Fehlgeburten können in keiner Weise verhindert werden. Sag ihr also, dass es nicht ihre Schuld ist. Und sag ihr niemals, was sie anders hätte machen sollen." —ethanv494db7b82

3. Mach keine „Wenigstens ...“ - Aussagen.

„Jeder Satz, der mit ,Wenigstens hast du ..." anfängt, ist keine einfühlsame Antwort. Sag lieber etwas wie: ,Ich kann mir nicht vorstellen, was du durchmachen musst. Wenn du irgendetwas brauchst, lass es mich wissen.'“ —kmoy126

„Fang niemals einen Satz mit ,Wenigstens ...“ an. Gerade gestern hat ein Freund zu mir gesagt: 'Wenigstens hast du keine Dehnungsstreifen bekommen!' Echt jetzt?“ —Jennifer Roland, Facebook

4. Wenn sie ihr Baby beim Namen nennen, mach es auch.

„Es ist nicht so, dass ich über die Einzelheiten sprechen wollte, aber ich wollte der Tatsache Rechnung tragen, dass es sie gab. Sie war trotz allem meine Tochter. Sie hatte einen Namen, eine Persönlichkeit, Dinge, die wir für sie gekauft haben, und mein Mann und ich haben ihren leblosen kleinen Körper gehalten.“ —emct86

„Mein Sohn wurde tot geboren und die Leute haben mich behandelt, als hätte ich etwas falsch gemacht. Alles, was ich wollte war, dass mich jemand umarmt und mir sagt, dass er für mich da ist. Ich liebe es, wenn die Leute von meinem Sohn Matthew sprechen ... Bitte sagt mir gegenüber seinen Namen. Es tut mir noch mehr weh, wenn ich das Gefühl habe, dass er vergessen wird.“ —Hazel Diane Flint, Facebook

„Meine Freunde haben einen Stern nach dem Baby benannt, das wir verloren haben.“ —llordan

„Erkenne an, dass das Baby für die Mutter eine sehr reale Person war. Es war eine Person, mit der sich die Mutter eine gemeinsame Zukunft vorgestellt hat. Meine Tochter hatte da drinnen eine Persönlichkeit und ich wusste das besser als alle anderen. Frag danach.“ —jenniferm4068840b9

5. Erkenne an, dass der Verlust und die Trauer echt sind.

„Verharmlose die Fehlgeburt nicht abhängig davon, wie früh sie passiert ist. Sechs Wochen, 16 oder 26 Wochen, der emotionale Schmerz ist heftig.“ —Amy S.

„Oft wird Frauen, die früh in ihrer Schwangerschaft eine Fehlgeburt erleiden, gesagt, dass es ,noch kein richtiges Baby war', und ihr Recht zu trauern wird in Frage gestellt. Frauen müssen in so einer schwierigen Zeit hören, dass sie nach wie vor Mütter sind, die ein Kind verloren haben. Und dass es total in Ordnung ist, sich furchtbar zu fühlen.“ —GeorgieBear16

„Erkenne zuallererst ihren Verlust und ihre Liebe für dieses Baby an. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um Haarspaltereien darüber zu betreiben, was ein Embryo, ein Fötus oder ein ,richtiges Baby' ist. Für die Eltern, die diesen Verlust betrauern, ist es ein Baby. Immer. Jedes Mal. Ende der Diskussion.“ —Angela Gomes Plaisted, Facebook

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6. Sag IRGENDWAS.

Ignoriere mich bloß nicht. Es reicht, einfach nur zu sagen, dass es dir leid tut. Die Familienmitglieder, die mich nicht einmal angerufen haben, haben mir das Herz gebrochen.“ —Danielle Fala Regan, Facebook

„Ein einfaches ,Ich bin da, wenn du reden willst' ist eine erstaunliche Geste. Vielleicht will die Person nicht reden, aber dadurch weiß sie, dass sie Unterstützung hat.“ —Singrrr

„Vielleicht will sie nicht reden, aber eine kurze Sprachnachricht oder ein Text, einfach um die Person wissen zu lassen, dass du an sie denkst, ist manchmal alles, was sie braucht. Sie wird zurückrufen, wenn sie bereit ist, darüber zu reden.“ —Jen, Facebook

7. Lass Klischees wie „Alles geschieht aus einem Grund“ stecken.

„Hören zu müssen, wie dir jemand sagt, dass deine Fehlgeburt ,Teil von Gottes Plan ist', ist total schrecklich. Die Leute sagen so etwas auch nicht auf der Beerdigung eines Zwölfjährigen, also warum finden sie es in Ordnung, es nach einer Fehlgeburt zu sagen?“ —Kathryn Matte, Facebook

„Es ist nicht hilfreich, wenn die Leute dir sagen, ,Es ist einfach nicht deine Zeit' oder ,Zumindest weißt du, dass du schwanger werden kannst'. Was hilft, ist, wenn Leute anerkennen, wie ätzend, enttäuschend und niederschmetternd es ist, wenn du dich voller Freude auf ein neues Leben vorbereitet hast und plötzlich alles zusammenbricht.“ —sophievariann

„Bitte hört auf zu sagen, dass alles seinen Grund hat. Ich will immer noch schreien, wenn ich das höre.“ —katiebeacomh

„Wenn die Leute gesagt haben ,Gott weiß, was das Beste ist' oder ,Alles hat seinen Grund' wurde ich noch wütender auf Gott und habe mich selbst und meinen Glauben in Frage gestellt, als würde ich bestraft oder als hätte Er sich von mir abgewendet.“ —Cherry Pitbull

8. Denk daran, dass auch Väter Unterstützung brauchen.

„Es sind zwei Eltern beteiligt und obwohl es stimmt, dass die Frau das meiste körperliche Trauma durchmacht, erlebt auch der Vater seinen Anteil an dem emotionalen Schmerz und sollte genauso viel Unterstützung erfahren.“ — GeorgieBear16

„Vergiss nicht, auch den Vater zu unterstützen. Als das Freunden von mir passiert ist, war natürlich jeder zu Recht besorgt um die Mutter und hat sie unterstützt. Doch ihr Mann war auch am Boden zerstört und versuchte, für seine Frau stark zu bleiben. Ich muss sagen, mir taten beide so schrecklich leid.“ —og4d335e4c5

9. Und gegebenenfalls Geschwister.

„Vergiss die Geschwister nicht (sofern es welche gibt). Meine Mutter hatte eine Fehlgeburt und dieses Baby war für mich genauso real wie meine anderen Geschwister. Es war schlicht und einfach ein Baby. Ich habe tagelang geweint.“ —Sarah Trice, Facebook

„Schau, was du für den Partner oder die anderen Kinder der Eltern tun kannst. Schlage vor, die Kinder einen Tag lang auf einen Ausflug mitzunehmen, damit die Eltern Zeit für sich haben.“ —pinkrobin

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10. Lass sie im Privaten trauern, wenn sie das wollen.

„Manche Leute, zu denen auch ich zähle, wollen nicht, dass eine private Angelegenheit wie diese öffentlich gemacht wird oder sich eine Welle des Mitleids über sie ergießt. Für manche Frauen oder Paare ist es vielleicht leichter, offen zu trauern, aber bitte respektiere, dass manche Leute überhaupt nicht darüber sprechen wollen. Ich bin der Typ Mensch, der selbst entscheiden möchte, wann ich das Gefühl zulasse und weine. Ich möchte nicht in der Öffentlichkeit zum Weinen gebracht werden, oder wenn ich noch nicht für einen Gefühlsausbruch bereit bin. Eine handgeschriebene Karte, die die Person öffnen kann, wenn sie es möchte, ist eine gute Idee. Solange sie die Fehlgeburt nicht selbst in den sozialen Medien thematisiert haben, ist es absolut tabu, ihnen eine öffentlich sichtbare Nachricht auf Facebook zu schreiben.“ —Jessica Calhoun, Facebook

„Dränge sie nicht, darüber zu reden. Sei so solidarisch und verständnisvoll wie du kannst, aber wenn es klar ist, dass sie nicht darüber reden wollen, dann respektiere das.“ —Rachel Gesell, Facebook

„Um Himmels willen, wenn sie nicht darüber reden will, dann besteh nicht darauf, dass Reden hilft. Ich konnte ein ganzes Jahr nach der Fehlgeburt nicht darüber reden ohne anzufangen zu schluchzen. Ich wollte nicht erklären, was ein Windei ist oder warum ich es bis zum vierten Monat geschafft habe, oder mir den Quatsch darüber anhören, dass ich es noch einmal versuchen könnte." —Jade Not

11. Biete an, dich um Besorgungen und andere Aufgaben zu kümmern.

„Biete an, bei der Hausarbeit zu helfen, wie etwa die Wäsche zu erledigen, die sich schnell ansammeln kann. Frag sie, ob sie Hilfe beim Wegpacken der Sachen möchten, falls sie schon ein Kinderzimmer eingerichtet haben. Oder biete ihnen an, das direkt zu erledigen falls es für sie zu schmerzhaft ist. (Natürlich möchten manche Eltern das Zimmer nicht sofort ausräumen, also sag ihnen, dass du das verstehst.)“ —pinkrobin

12. Teile deine eigene Geschichte.

Wenn du eine Fehlgeburt hattest, ist es SO hilfreich mit anderen Leuten darüber zu sprechen, die auch eine hatten. Ich hatte eine Menge Freunde, die im Privaten zu mir gekommen sind und mit mir darüber geredet haben und es hat mir enorm geholfen. Menschen machen oft Witze darüber, dass Frauen Zicken, Konkurrentinnen und Klatschtanten sind. Aber die Leute, die das sagen, verstehen nicht, wie sehr sich Frauen bei Themen verbünden, die wir nicht gern in der Öffentlichkeit besprechen, und wie sehr sie einander unterstützen.“ —Nancy Lorenz, Facebook

13. Umarme.

„Halte ihre Hände oder umarme sie und hör zu.“ —emilys42496e8b7

„Eine Umarmung und eine Versicherung, dass es eine wirklich schreckliche, unfaire Sache ist, die passiert ist.“ —helend75

„Manchmal lässt sich nichts sagen. Zuweilen kann eine Umarmung mehr bedeuten als tausend Worte.“ —hannahw4d852b088

„Wenn dir nichts mehr einfällt, was du sagen kannst, helfen Umarmungen und Berührungen manchen Trauernden sehr (aber ihr solltet einander kennen).“ —amandal71

14. Mach etwas Persönliches, das ihnen etwas bedeutet.

„Das Beste, was jemals nach einer meiner drei Fehlgeburten für mich gesagt oder getan wurde war, dass mir meine beste Freundin ein Überraschungsgeschenk mit einer DVD-Sammlung von Teenage Mutant Ninja Turtles, einem T-Shirt von California High School und eine Riesenpackung Gummibärchen geschickt hat. Die Geschenke hatten nichts mit meinem Verlust zu tun, sondern mit einer Freundin, die mich gut genug kannte, um zu erkennen, dass mein verheiratetes, 28-jähriges Ich wieder einen Hauch von Quatsch in ihrem Leben brauchte.“ —ashleea4fd8166f5

15. Rede nicht darüber, wie es war, als dein Hund gestorben ist.

„Ich weiß, dass Haustiere ein Teil der Familie sind, und dass es dir das Herz bricht, wenn sie sterben. Aber bitte vergleiche diesen Schmerz nicht mit einer Fehlgeburt.“ —amyb48cfecba3

„Das wahrscheinlich Schlimmste war, als jemand es mit dem Verlust eines Haustiers verglichen hat. Aber ein Haustier wächst nicht in einem Moment in dir heran und im nächsten Moment nicht mehr.“ —shannonk4a4bdb969

„Vergleich nicht den Verlust eines Haustiers mit ihrem Verlust eines Kindes. Ich liebe meine Haustiere und ich habe um sie getrauert. Aber nicht so, wie ich um meine Tochter getrauert habe.“ —Alicia Maria Perrotti, Facebook

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16. Schicke eine Karte, Textnachricht oder E-Mail.

„Ich konnte nicht wirklich darüber sprechen, was uns passiert ist. Aber ich habe mich über jede Nachricht, jede E-Mail und Voicemail gefreut. Einfach nur zu wissen, dass jemand an uns gedacht und/oder für uns gebetet hat, hat wirklich geholfen.“ —Kristyn Hilker Hollingsworth, Facebook

„Wir haben alle unsere Kinder während der Schwangerschaft verloren. Das Wichtigste, was jemand für mich getan hat, war, mir eine Trauerkarte zu schicken. Nicht nur hat es geholfen zu wissen, dass jemand unseren Verlust anerkannt hat, sondern ich habe auch ein greifbares Andenken an dieses Baby bekommen.“ —Sarah Elizabeth, Facebook

17. Rede nicht über zukünftige Babys.

„Sag nicht, ,es wird passieren', weil es vielleicht nicht passieren wird.“ —Rhianna Winn, Facebook

„Rede nicht über zukünftiges Glück – nur weil es dieses Mal passiert ist, heißt das nicht, dass es nächstes Mal klappen wird. Du hast vielleicht gar keine Ahnung davon, wie schwer es war, dieses Mal schwanger zu werden. Meine zwei Fehlgeburten sind durch künstliche Befruchtung entstanden. Es war also keineswegs leicht, überhaupt schwanger zu werden. Und meine Sorgen darüber, ob ich die Kraft haben würde, das Ganze in Zukunft noch einmal durchzumachen, hingen wie eine dunkle Wolke über mir.“ —helend75

18. Frage, wie du ihnen am besten helfen kannst.

„Ich hatte zwölf Fehlgeburten und eine Totgeburt und die eine Sache, von der ich mir gewünscht hätte, dass sie jemand für mich getan hätte, ist mich einfach zu fragen, ob ich etwas brauche, auch, wenn es nur eine Schulter zum Anlehnen ist.“ —Jennifer Navarro, Facebook

19. Sei dir im Klaren darüber, dass sie ihren Verlust nie vergessen werden.

„Erinnere dich an das Kind, das sie verloren haben. Melde dich zum Jahrestag ihres Verlustes bei ihnen und lasse sie wissen, dass du an sie denkst“ —Becky Britz, Facebook

„Es kann dich auch nach Jahren wieder einholen und es ist in Ordnung, zu trauern.“ —Emma Dwyer, Facebook

„Ich habe zwei Fehlgeburten durchgemacht und jeder Verlust fühlte sich an, als würde mir das Herz herausgerissen. Der emotionale Schmerz war genauso groß wie der körperliche. Jedes Jahr am errechneten Geburtstermin denke ich an diese beiden Babys, die ich lieben, umarmen und mit denen ich lachen sollte." —Kayla919

20. Denk daran, dass es um sie geht und nicht um dich.

„Erlaube den Trauernden, sich dir zu öffnen wenn sie bereit dafür sind. Sei so für sie da, wie sie dich brauchen und nicht so, wie du für sie da sein willst.“ —Sidney, Facebook

Mach von ihnen abhängig, wie du für sie da bist, nicht von dir selbst.“ —Angela Durant, Facebook

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21. Gib ihnen Zeit.

„Gib deine Freundin NIE auf. Die Freundin, die eine Fehlgeburt hatte, möchte vielleicht für eine Weile allein sein, sie ist vielleicht nicht sie selbst. Die Zeit heilt alle Wunden, aber lass eure Freundschaft nicht mit der Zeit immer distanzierter werden – wenn überhaupt, lass zu, dass sie enger wird.“ —Jen, Facebook

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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