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Fast nirgendwo in Europa ist der Gender Pay Gap so groß wie in Deutschland

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Nur Estland und Tschechien schneiden noch schlechter ab.

Was ungleiche Einkommen von Männern und Frauen betrifft liegt Deutschland auf Platz 26 von 28 EU-Ländern. Das zeigt eine Auswertung der EU-Kommission zum sogenannten "Gender Pay Gap", die am Montag in Brüssel vorgestellt wurde.

Laut EU-Kommission liegt der durchschnittliche Stundenlohn von Frauen in Deutschland 22 Prozent unter dem von Männern. Schlechter schneiden nur noch Tschechien (22,5 Prozent) und Estland (26,9 Prozent) ab.

"Die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist der beste Schutz gegen Gewalt."

Führend sind Italien und Luxemburg (jeweils 5,5 Prozent), wo der Unterschied zwischen den Einkommen von Männern und Frauen am geringsten ist.

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Als Gründe für die seit Jahren große Lücke in Deutschland führt die EU-Kommission an, dass Frauen in Deutschland seltener Führungspositionen haben, mehr in Teilzeit arbeiten, häufiger unbezahlte Familienarbeit übernehmen und oft in Berufen arbeiten, die weniger gut bezahlt sind.

Allerdings bleibt die Einkommenslücke auch dann bestehen, wenn man Männer und Frauen vergleicht, deren Beruf und Qualifikation gleichwertig sind. Die EU-Kommission erklärt dies unter anderem mit einer Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.

Sie kündigte einen Aktionsplan an, der bis Ende 2019 umgesetzt werden soll. Der soll mehr Druck auf Verantwortliche in Politik und Wirtschaft aufbauen, so EU-Gleichstellungskommissarin Vera Jourová.

"Frauen sind auf Entscheidungsebene in Politik und Wirtschaft noch immer unterrepräsentiert", sagte Jourová in einem Statement. "Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet. Der Gender Pay Gap muss geschlossen werden, denn die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen ist der beste Schutz gegen Gewalt."

Hier findet ihr den ganzen Bericht der EU-Kommission.

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