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So fühlt sich eine postpartale Depression an

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"Mir war danach einen Baseballschläger in die Hand zu nehmen, die Straße hinunterzulaufen und Windschutzscheiben einzuschlagen."

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BuzzFeed Life hat Mütter, bei denen postpartale Depressionen diagnostiziert wurden, nach dem Moment gefragt, in dem sie wussten, dass sie Hilfe brauchen.

1. Mein Sohn fühlte sich bei meinem Ehemann wohler und das tat mir in der Seele weh.

"Als mich eine fürchterliche, nie dagewesene Wut überkam, wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte. Manchmal war mir danach, einen Baseballschläger in die Hand zu nehmen, die Straße hinunterzulaufen und Windschutzscheiben einzuschlagen. Ich fühlte mich wie hinter einem undurchdringlichen Spinnennetz gefangen. All meine Bemühungen, zu jemandem durchzudringen, waren vergeblich. Ich konnte niemanden erreichen, vor allem mein Baby nicht – der Mensch, zu dem ich verzweifelt versuchte, eine Beziehung aufzubauen. Dazu war ich jedoch einfach nicht in der Lage. Mein Sohn fühlte sich bei meinem Mann wohler und das tat mir in der Seele weh."

- Ali, Kalifornien

2. Ich habe meinen Sohn in sein Bett gelegt und sofort meinen Partner gerufen.

"Ich lag im Bett und wollte meinen 6 Monate alten Sohn zum Einschlafen bringen. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich bereits von Angstzuständen, Schlafmangel und Depressionen überwältigt. Auf einmal sah ich mehrere Spinnen über mein Baby krabbeln. Ich ergriff ein Kissen und schlug ihn, ohne nachzudenken, um die Spinnen loszuwerden. Als ich das Kissen anhob, wurde mir klar, dass dort keine Spinnen waren. Mir kamen die Tränen und ich brach in Panik aus. Ich legte meinen Sohn in seine Wiege und rief sofort meinen Partner. Wir fuhren innerhalb einer Stunde ins Krankenhaus. Dort erfuhr ich, dass ich durch meine postpartale Depression und meine posttraumatische Belastungsstörung eine psychotische Episode hatte."

- anon

3. Mir war klar, dass das Übergeben nicht normal war.

"Mir war klar, dass das Übergeben nicht normal war. Dieser Zustand setzte ziemlich schnell ein, ungefähr drei Wochen nach der Geburt. Ich konnte nichts bei mir behalten. Dann wurde ich immer häufiger von Gedanken heimgesucht, einfach wegzulaufen, was einherging mit dem inneren Konflikt, meine Tochter gleichzeitig zu lieben und zu hassen. Ich wusste, dass kann nicht normal sein."

Stephanie, Connecticut

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4. Ich weinte, während ich sie stillte ...

"Ich weinte, immer wenn mein Baby weinte. Jedes Mal. Ich schluchzte, während ich sie stillte, sie wickelte und schaukelte. Mein Mann hat mich gefragt, was los ist und ich konnte mit tränenüberströmten Wangen nur den Kopf schütteln und sagen: Ich weiß es nicht."

- Lucy, Florida

5. Ich wünschte mir jeden Tag, diese Schwangerschaft würde aufhören ...

"Ich war im 5. Monat schwanger und badete mein 15 Monate altes Kind. Ich hatte seit der Geburt meines ersten Kindes schrecklich gruselige Gedanken. Ich wünschte mir jeden Tag, dass diese Schwangerschaft aufhören würde. Es war jedoch das Gefühl in diesem Moment, dass ich den Gedanken daran, meine Tochter zu ertränken, nicht hindern könnte, zu einer tatsächlichen Tat zu werden. Da musste ich zugeben, dass etwas ernsthaft nicht in Ordnung war."

- Liz, New York

6. Ich erkannte nicht einmal die Stimme, die aus mir herauskam.

"Mein sieben Monate alter Sohn weinte. Ich fühlte mich, als hätte ich nie einen Moment für mich allein. Er war extrem liebebedürftig, schlief nur in meinen Armen und weinte die ganze Zeit. Ich spürte, wie sich die Wut in mir aufbaute, von der Magengrube bis zu hin zu meinen Schultern, bis es aus mir heraus explodierte. Ich schrie mein Baby an. Ich erkannte nicht einmal die Stimme, die aus mir herauskam. Obwohl ich bis zu diesem Zeitpunkt gerade noch funktionierte, wusste ich erst in diesem Moment, dass etwas wirklich nicht stimmte."

- Kristin, Wisconsin

7. Vom ersten Moment an, als ich meinen Sohn in den Armen hielt, wusste ich ...

"Vom ersten Moment an, als ich meinen Sohn in den Armen hielt, wusste ich, dass ich Hilfe brauchte. Ich hatte jedoch furchtbare Angst davor, mich jemandem anzuvertrauen, weil ich nicht wollte, dass sie mir mein Baby wegnehmen. Vier Wochen später wurde ich wegen postpartaler Psychose in eine Klinik eingeliefert."

- Sarah, Washington

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8. Ich spürte, wie sich der Boden unter meinen Füßen öffnete.

"In der zweiten Nacht im Krankenhaus erlitt ich einen Zusammenbruch. Ich hatte 60 Stunden lang kein Auge zu gemacht, eine extrem traumatische Geburt erlebt und mein Baby hörte einfach nicht auf zu weinen. Ich spürte, wie sich der Boden unter meinen Füßen öffnete. Selbst als sich die Gelegenheit zum Schlafen bot, starrte ich in dieser Nacht in die Dunkelheit. Ich wusste, dass sie mich verschluckte."

- anon

9. Ich wusste nicht, dass eine Geburt posttraumatische Belastungsstörungen auslösen konnte.

"Ich wusste, dass etwas nicht stimmte, als in der Ausbildung zur Krankenschwester Wehen und Entbindung drankamen und ich die Klasse verlassen musste. Ich lief nach draußen und rannte einfach, weil ich nicht wusste, wie ich sonst mit der Taubheit in meinem Gehirn umgehen sollte. Ich wusste nicht, dass eine Geburt posttraumatische Belastungsstörungen auslösen konnte."

- Alicia G

10. Ich konnte meine Gedanken nicht in Worte fassen und war völlig durcheinander ...

"Mir wurde klar, dass ich es nicht nur mit Erschöpfung zu tun hatte, als ich meine Gedanken nicht laut aussprechen konnte und völlig durcheinander war – obwohl ich so viel Kontrolle hatte. Ich wusste, dass es nicht normal sein konnte, so viel Energie wie ich zu haben, obwohl ich überhaupt nicht schlafen konnte."

- Heidi, Michigan

11. Ich brauchte Jahre, um zu erkennen, was los war.

"Ich brauchte Jahre, um zu erkennen, was los war. Kurz nach der Geburt meiner zweiten Tochter fühlte ich mich wie benebelt. Ich blickte auf die letzten vier Jahre zurück (seit ich mein erstes Kind hatte) und erkannte, dass was ich fühlte, mein Verhalten meiner Familie gegenüber und wie ich ich mein tägliches Leben führte, nicht normal waren und ich Hilfe brauchte."

- Katherine, Wisconsin

12. Welche Mutter denkt das?

"Bevor ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, sagte man mir, wenn ich mich nach zwei Wochen nicht wie ich selbst fühle, solle ich meinen Arzt anrufen. Ich erinnere mich, dass ich auf diese magische Marke von zwei Wochen herunterzählte, damit meine negativen Gefühle verschwinden. Doch das taten sie nicht. Ich wartete und wartete. Ich schlief nicht. Ich weinte so viel. Alle meine Freundinnen glitten so anmutig in die Mutterrolle. Warum tat ich das nicht? Ich erinnere mich daran, wie ich mit meinem Sohn die Treppe hinabging und mir plötzlich vorstellte, wie er hinunterstürzt und weint. Ich packte ihn sofort, zog ihn näher an mich und ging vorsichtiger. Welche Mutter denkt das? Ich fühlte mich wie ein Monster und dachte, das könnte ich niemandem erzählen, sonst würde man mir mein Baby wegnehmen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich eine postpartale psychische Erkrankung hatte."

- Emily, Maryland

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13. Ich dachte, ich wäre einfach verrückt geworden.

"Ich wusste wirklich nicht, dass ich es mit einer postpartalen psychischen Krankheit zu tun hatte. Ich dachte, ich wäre einfach verrückt geworden. Es kam mir nie in den Sinn, dass es sich um eine postpartale Depression handelte. Denn ich fühlte mich nicht depressiv – zumindest nicht so, wie ich mir das von einer Depression vorstellte.

"Schließlich ging ich zu einer Therapeutin. Ich war fest davon überzeugt, dass sie den Hörer abnehmen und die Polizei rufen würde, wenn ich ihr sage, was ich dachte und fühlte. Ich war so unglücklich, dass es mir egal war. Stattdessen sah sie mich nur verständnisvoll an und sagte ruhig: 'Sie haben Intrusionen, die ein Symptom postpartaler Angstzustände sind. Wir können das in Ordnung bringen.' Und das war der Anfang meines Weges zur Besserung. Sie hat mich gerettet."

- Katherine, Georgia

14. Ich habe meine Angstzustände darauf zurückgeführt, dass mich der Gedanke an meine Rückkehr zur Arbeit stresst.

"Ich fing etwa eine Woche vor dem Ende meiner Elternzeit an, Intrusionen gefolgt von Angstzuständen zu entwickeln. Ich erlebte Angstgefühle bis hin zu Stresszuständen bezüglich der Rückkehr zur Arbeit, der Tatsache, dass mein Mann spät arbeiten musste und ich von meinem Baby getrennt sein würde. Etwa zwei Wochen nach meiner Rückkehr zur Arbeit fing ich an, Panikattacken zu bekommen und die Zwangsgedanken intensivierten sich. Schließlich rief ich meinen Arzt an und begab mich in Therapie."

- Lindsay, Utah

15. Ich fühlte nur diese überwältigenden Gefühle von Wut und Abneigung.

"Mein Mann war am Wochenende mit seinen Freunden unterwegs. Ich verspürte diese überwältigenden Gefühle von Wut und Groll darüber, wie sehr sich mein Leben seit der Geburt unserer Tochter verändert hatte, während seines sich nicht verändert hatte. Ich setzte mich endlich hin und dachte darüber nach, wie sehr ich geweint hatte und an all die überwältigenden Gefühle der letzten vier Monate. Ich erkannte, dass ich seit ihrer Geburt nicht mehr ich selbst gewesen war."

- Bridget, New York

16. Ich wollte den Babys nichts antun, aber ich fühlte nichts.

"Ich hatte Drillinge, es war noch immer Winter und ich war allein mit ihnen zu Hause. Nur einen Tag später waren die Babys etwa 6 Wochen alt. Den ganzen Tag lang fütterte ich sie, ließ sie Bäuerchen machen und wechselte Windeln, immer und immer wieder. Wie ein Roboter. Ich erinnere mich daran, wie dachte, ich sollte engagierter und mehr bei der Sache sein. Ich hatte soooo lang darauf gewartet, Mutter zu werden. Und nun war es soweit und ich fühlte nichts. Ich liebte sie, ich wollte ihnen nichts antun, aber ich fühlte nichts – keine Freude, kein Glück. Nichts von dem, was ich glaubte nach all den Jahren der Unfruchtbarkeit endlich fühlen zu können."

- Lisa, New Jersey

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17. Ich hatte monatelang weiterhin Flashbacks.

"Zwei Tage nach der Geburt meines Sohnes wiegte ich ihn in den Schlaf und als ich meine Augen schloss, verblasste alles andere. Alles was ich sehen konnte, war der Kreißsaal und ein Gefühl des Schreckens überwältigte mich. Als wäre ich nur mit offenen Augen in der Gegenwart, doch kaum schloss ich sie, steckte ich wieder mitten im Trauma seiner Geburt fest. Ich hatte monatelang weiterhin Flashbacks dieser Art."

- Courtney, Maryland

18. Ich wollte einfach nur zurück in mein normales Leben.

"Ich dachte, ich würde weinen, wenn ich meine Tochter zum ersten Mal sehe. Aber ich fühlte absolut nichts. Ich wollte keinen Hautkontakt. Ich ließ meinen Mann sie halten und sah vom Bett aus zu. Die ganze Zeit, während wir im Krankenhaus waren, wechselte ich nicht ihre Windeln – außer einmal, weil mein Mann nach Hause ging, um zu duschen. Ich wollte sie nicht füttern oder knuddeln. Ich wollte einfach nur zurück in mein normales Leben."

- Sarah, Minnesota

19. Ich dachte, das Problem wäre mein Innenohr. Eine Störung.

"Ich hatte keine Ahnung, was eine postpartale Angststörung ist. Deshalb war es mir völlig unbegreiflich, dass ich weder essen noch schlafen noch aufstehen konnte, ohne dass mir schwindelig war. Ich dachte, das Problem wäre mein Innenohr. Eine Störung. Mein Gleichgewicht. Letzten Endes ging ich nach einer Woche in völliger Verwirrung zum Arzt."

- Jessica, Texas

Wenn du glaubst, dass du oder jemand, den du kennst, an einer postpartalen Depression oder einer damit verbundenen Krankheit leiden könnte, findest du unter anderem bei der Stiftung Deutsche Depressionshilfe Rat.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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