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Alles, was Du über die Ausschreitungen in Baltimore wissen musst, wenn Du kein Amerikaner bist

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Seit Montagabend gibt es Ausschreitungen, weil ein schwarzer Mann bei seiner Festnahme gestorben ist.

Die Ausschreitungen sind Montagnacht ausgebrochen. Auslöser war die Beerdigung von Freddie Gray, einem 25-jährigen schwarzen Mann, der am 19. April in Polizeigewahrsam gestorben ist.

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In Baltimore ist die Mehrheit der Bevölkerung schwarz. In der Stadt, die nur eine Autostunde von Washington entfernt ist, herrscht große Armut.

Es ist die größte Stadt im Bundesstaat Maryland und hat circa 622,200 Einwohner. Fast zwei Drittel der Menschen in Baltimore sind schwarz. Fast ein Viertel der Stadt lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Die bekannte HBO-Serie The Wire spielt hier und die Kriminalitätsrate von Baltimore zählt zu den größten in den gesamten USA, zeigen Statistiken des FBI.

Mindestens 20 Beamten wurden verletzt, mehr als 144 Autos und 15 Gebäude wurden in Brand gesetzt.

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Es sind die größten Krawalle in Baltimore seit den Unruhen nach dem Attentat auf den Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King Jr., im Jahr 1968.

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Nach dem Tod von King gab es große Proteste quer durch die Vereinigten Staaten. Gewalt und Wut zog von Baltimore in die Hauptstadt Washington D.C., nach Chicago und in viele weitere Städte.

Diese Unruhen in Baltimore sind die schlimmsten seit langem mit sechs Toten, hunderten verletzten und etwa 1000 kleinen Geschäften, die beschädigt oder zerstört wurden.

Der Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, hat Teile der Nationalgarde nach Baltimore geholt, um die Ordnung wieder herzustellen. Die Hilfe der Nationalgarde ist das erste Mal in Baltimore seit 1968 notwendig.

Freddie Gray starb, nachdem er in der Woche zuvor bei seiner Festnahme Verletzung an der Wirbelsäule erlitten hat.

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Das Justizministerium der USA hat eine Untersuchung in diesem Fall eingeleitet. Die Polizei von Baltimore sagt, dass es keine Beweise gäbe, dass Gewalt gegenüber Gray angewendet wurde.

Er ist einer von mehreren schwarzen Männern, die im vergangenen Jahr bei Zusammenstößen mit der US-Polizei gestorben sind.

Im Juli 2014 wurde Eric Garner, der an Asthma litt, von der New Yorker Polizei gewürgt und ist dabei gestorben.

Die Situation wurde auf einem Video festgehalten, in dem Garner deutlich sagt: "Ich bekomme keine Luft."

Michael Brown, ein unbewaffneter 18-jähriger, wurde von einem weißen Polizeibeamten in Ferguson, im US-Bundesstaat Missouri, am 9. August 2014 erschossen.

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Der Tod von Brown führte zu großen Protesten in Ferguson, die zwar friedlich begannen aber blutig endeten. Noch mehr Proteste gab es in Ferguson, als im November der Polizist Darren Wilson, der Brown erschossen hatte, von einer Jury freigesprochen wurde.

Diese Tode haben zu Empörung in den gesamten Vereinigten Staaten geführt. Am 4. Dezember gab es Demonstrationen in diesen Städten.

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Große Proteste gab es im Dezember überall in den Vereinigten Staaten, nach dem eine Jury den Polizeibeamten freigesprochen hatte, der Garner zu Tode gewürgt hat. Die Demonstranten marschierten mit den Sprüchen "We Can't Breathe" (Wir können nicht atmen) und "Black Lives Matter" (Das Leben von Schwarzen ist wichtig).

Es gibt viele weitere Freddie Grays, Michael Browns und Eric Garners. BuzzFeed News hat eine Liste von elf unbewaffneten Opfern von Polizeigewalt in 2014 zusammengestellt. Aber die Dunkelziffer dieser Opfer liegt wahrscheinlich viel höher.

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Präsident Obama spricht über die neuesten Unruhen in Baltimore.

US-Präsident Obama sagte am Dienstag, dass "wenn unsere Gesellschaft dieses Problem wirklich lösen möchte, dann könnte sie das."

Es wäre notwendig, dass jeder von uns sagt, dass dieses Problem wichtig ist. Dass es wichtig ist, nicht nur, wenn wieder eine Apotheke in Brand gesteckt wird und nicht nur, wenn ein junger Mann erschossen wird.

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In Baltimore haben andauernde Spannungen zwischen der Bevölkerung und der Polizei die Gewalt angeheizt.

Schon vor dem Tod von Gray stand die Polizei von Baltimore häufiger in der Kritik. Wie die Baltimore Sun berichtet, hat die Stadt seit 2011 rund 5,7 Millionen US-Dollar an Entschädigungszahlungen an Opfer von Polizeigewalt zahlen müssen.

"Es geht nicht um Freddie Gray", sagte ein Anwohner zu BuzzFeed News. BuzzFeed News Reporter Joel Anderson machte die Erfahrung, dass der Frust von vielen jungen Protestierenden offenbar dadurch kommt, dass sie in einem System groß werden, in dem sie glauben zu Armut, Polizeigewalt und keinerlei Zukunftsaussichten verdammt zu sein.

Diese Geschichte entwickelt sich ständig weiter. Folge der fortlaufenden Berichterstattung von BuzzFeed News hier.

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