Blackfacing

»The advantage of fashion is that there is no racism.« Karl Lagerfeld

Schwarze Frauen als Hintergrund Dekoration

Schwarze Frauen als Objekte - literally

"Tribal Chic"

"Afrika" als wilde Kulisse

"Sklavenohrringe"

Die Welt der Mode ist groß und bunt. Allerdings ist in Sachen Diversity noch einiges zu tun. Immernoch sind auf großen Modenschauen kaum Models of Color zu finden und auch in Modemagazinen sind sie, wenn überhaupt, in stereotypen Posen zu sehen. Wie oft Designer, Fotograf_innen und Redaktionen schon daneben gegriffen haben in Sachen Rassismus, zeigen diese Beispiele.
"Blackfacing" ist im 19. Jahrhundert in den USA entstanden, als weiße Darsteller Schwarze Menschen mit erniedrigenden und klischeebeladenen Performances nachäfften. Diese rassistische Praxis findet bis heute auf Theaterbühnen statt und auch in Modemagazinen.
Das Beispiel hier zeigt Nadja Auermann, die in "animalischer" Pose, komplett in schwarzer Farbe angemalt rumliegt. Warum wissen die Götter.
Da sagte Karl Lagerfeld noch, dass tolle an Mode sei eben, dass es keinen Rassismus gibt und ZACK! Blackfaced er Claudia Schiffer. Dieses Bild ist Teil einer Serie, die die "universelle" Schönheit Claudia Schiffer in verschiedenen Posen zeigt. Und mit Posen meinen wir mit schwarz angemalten Gesicht und Afroperücke oder im asiatischen "Geisha"-Look.
Dieses Bild zeigt ein weiteres beliebtes Motiv der Modefotografie: dünne weiße Frauen und Schwarze Frauen als Deko. Die pfiffige Idee hier das weiße Model in den Vordergrund zu bringen, geht leider auf Kosten der Menschen, die hier als Accessoires missbraucht werden. Die Fotostrecke wurde betitelt mit "Wir spielen Meerjungfrau". Das Bild wurde auf Sansibar aufgenommen und zeigt Frauen, die gerade Algen sammeln, womit sie ihr täglich Brot verdienen. Ob sie für dieses Foto wohl eine Gage erhalten haben?
Diese Ohrringe aus Dolce & Gabbana 2013 Frühlings Kollektion, laut Designer eine Referenz an ihre sizilianische Heimat, zeigen das sogenannte "Mammy"-Stereotyp.
Wie oft rassistische Symbole in der Modewelt aufgenommen wurden hat das Complex Mag chronologisch zusammengetragen.
Diese Schuhe, deren Absätze die Figur von "Fruchtbarkeitsgöttinnen" nachahmen sollen, entspringen aus John Gallianos 2009 Kollektion mit dem verhängnisvollen Titel "Tribal Chic". Dass bei einem so rassistisch anmutenden Titel nichts gutes rauskommen kann ist klar, aber sich hier an vermeintlich religiösen Symbolen bedienen und die zumeist weißen Models (und Käuferinnen) wortwörtlich darauf rumtrampeln lassen, geht doch viel zu weit. Zumal die Figuren erschreckend an Sarah Bartmann erinnern, was wiederum eine unglückliche Referenz in Sachen Rassismus ist.
"Isabel in Africa" - das war wirklich die Überschrift für die Fotostrecke der australischen Vogue. Noch schlimmer: es gibt auch ein Video, dass betitelt ist mit "Fashion gone Wild". "Wild" natürlich wegen "Afrika", ganz logisch liebe Vogue Australien. Ausgelassen wurde kein Stereotyp: Turbane, Lehmhütten, Kolonialromantik, und natürlich wie auf dem Bild oben "echte" KhoiSan Männer. Auch hier wurde versucht, das Bild so zu komponieren, dass das weiße Model den Mittelpunkt bildet. Die anderen Menschen sind hier nur als Kulisse gedacht, um das "wilde" zu untermalen.
Genau das, hat Vogue Italia versucht uns 2011 als neuen Trend zu verkaufen. Wir fassen also kurz zusammen: die Versklavung, Verschleppung, Ermordung von Millionen von Menschen ist hier ein Fashion Trend in Form von Ohrringen - so wie die "Sklaven" sie schon getragen haben. FAIL!
Nach Protesten hat Vogue Italia auf ihrer Website das "Sklave" mit "Ethnisch" ersetzt. Als ob es das besser machen würde...
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