LIDL bekommt einen Shitstorm, weil diese angebliche Mitarbeiterin Nazi-Parolen postet

  • VonJuliane Leopold
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Unter #lidlboykott twittern tausende ihren Protest gegen eine angebliche LIDL-Mitarbeiterin und fordern Konsequenzen des Unternehmens.

Eine Person, der sich auf Twitter und Facebook "Melanie Illmann" nennt, verbreitet seit Tagen rechtsradikale Botschaften im Netz.

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In den Kommentaren auf ihrer Facebook-Seite sagt die Person: "Wir brauchen Kämpfer draußen". Außerdem fordert sie ihre Unterstützer auf, Arbeitslager statt KZ zu schreiben, um keine rechtlichen Probleme zu bekommen.

Auf Facebook gibt die Person an, Filialleiterin bei einem Lebensmitteldiscounter zu sein.

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Außerdem postet sie eine Aufforderung an LIDL, das Personal des Supermarkts vor Asylbewerbern zu beschützen.

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Der Artikel, den sie verlinkt, wurde in der Basler Zeitung veröffentlicht. Der Schweizer Milliardär und Gründer der ultrarechten Partei SVP sitzt im Verwaltungsrat des Blatts.

Ob es Melanie Illmann gibt und ob sie Mitarbeiterin oder Filialleiterin bei LIDL ist, ist unklar. Eine Google-Suche nach einem ihrer Profil-Bilder bei Facebook ergibt, dass dieses Foto auch unter anderem Namen verwendet wird.

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LIDL hat uns auf unsere Anfrage, ob es eine Mitarbeiterin mit diesem Namen im Unternehmen gibt, keine Antwort gegeben.

Weil viele Menschen glauben, dass die Frau bei LIDL arbeitet, begannen sie unter dem Hashtag #lidlboykott gegen sie zu protestieren.

Einige forderten die Kündigung für die Frau.

Andere riefen zur Mäßigung auf.

Wieder andere gehen das Thema sarkastisch an und nutzten dafür die aktuelle "Bayern"-Themenwoche des Supermarkts, in der auch Kleidung verkauft wird.

Es werden Nazi-Vergleiche gezogen.

Auf die Frage nach einer Stellungnahme reagiert LIDL auf Twitter.

Immer auf die gleiche Art.

Die Person, die sich Melanie Illmann nennt, spricht unterdessen davon, Zuspruch durch die Aktion zu erhalten.

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Update

27.08.2015, 19:21

LIDL hat BuzzFeed Deutschlands Bitte um ein Statement beantwortet. Eine Sprecherin sagt uns in einer E-Mail: "Die Unternehmensgrundsätze von Lidl besagen eindeutig: „Wir respektieren die Vielfalt der Kulturen und erkennen die Verschiedenheit ihrer Werte und Traditionen an.“

Lidl distanziert sich in aller Deutlichkeit von Fremdenfeindlichkeit in jedweder Form." Das Unternehmen wolle die Vorwürfe prüfen.

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