17 Fakten zur Raumfahrt, nach denen du dich ziemlich klein fühlen wirst
Roboter haben das Sonnensystem übernommen – und das ist toll.
1. Satelliten schweben nicht durchs Weltall. Sie fallen, konstant.
Die Gravitation ist im niederen Erdorbit (LEO) – dort, wo sich die Internationale Raumstation sowie viele andere Satelliten befinden – beinahe so stark wie auf der Erdoberfläche. Aber die Satelliten bewegen sich so schnell, dass sie entlang der Erdkrümmung fallen. Wenn sie sich ein bisschen langsamer bewegen würden, würden sie sich hineindrehen und abstürzen; wenn sie sich schneller bewegen würden, würden sie sich hinausdrehen und in Richtung Weltraum aufmachen.
2. Beinahe das gesamte Gewicht einer Rakete auf der Startrampe besteht bloß aus Treibstoff.

Da sind ein paar echt krasse Gleichungen involviert, um in den Weltraum zu kommen. Wenn du Zeug in den Weltraum schaffen willst, musst du es dazu bringen, dass es sich mit 7,9 Kilometern pro Sekunde bewegt – schneller (nämlich 11,2 Kilometer pro Sekunde), wenn du den Orbit verlassen möchtest. Um das zu schaffen, brauchst du eine Menge Treibstoff. Um diesen Treibstoff jedoch mit dir hochzubringen, benötigst du noch mehr Treibstoff. Und, um soviel Treibstoff zu transportieren … da werden die Zahlen ganz schnell ganz groß. Ungefähr 85% der 2935 Tonnen Masse der Saturn-V-Raketen, die für die Starts zum Mond verwendet wurden, dienten allein nur als Raketentreibstoff.
3. Wenn ein Raumfahrzeug einen Planeten benutzt, um sich selbst zu beschleunigen, verlangsamt sich der Planet ein Stück.
Weltraumfahrzeuge beschleunigen oft dadurch, dass sie nah an einen Planeten heranfliegen, auf ihn zustürzen und ein bisschen von seiner Geschwindigkeit stehlen – es ist ein bisschen so, wie wenn man einen Ball von der Vorderseite eines Autos abprallen lässt, während es sich auf einen zubewegt. Aber dies stiehlt ein bisschen von der Energie des Planeten, während es geschieht. Als die Sonde Voyager 1 am Jupiter vorbeiflog, beschleunigte sie auf ungefähr 16.000 Meter pro Sekunde (m/s), während Jupiter ungefähr 0.00000000000000000001 m/s abgebremst wurde.
4. Wenn die Erde die Größe eines Fußballs hätte, dann wäre, seit wir das letzte Mal zum Mond aufbrachen (vor 44 Jahren), kein Mensch weiter als 2 cm von der Oberfläche weggekommen.

Beinahe jeder bemannte Weltraumflug geschah im niederen Erdorbit, alias LEO, was nicht mehr als 1.000 km über dem Erdboden bedeutet. Die einzigen Menschen, die LEO jemals verlassen haben, waren die 27 Männer bei den Apollo-Mondmissionen, die 1972 beendet wurden.
5. So nebenbei, wenn die Erde die Größe eines Fußballs hätte, dann würde die Sonne einen Durchmesser von 25 Metern besitzen. Die Sonne ist ziemlich riesig.

Sie wäre ebenso ungefähr 2.700 Meter entfernt. Der nächstgelegene Stern, Proxima Centauri, wäre mehr als 70.000 km entfernt, ungefähr ein Drittel der Distanz zum (echten) Mond. Der Weltraum ist ziemlich riesig.
6. Aber wir befinden uns in einem goldenen Zeitalter für Weltraumroboter. Zurzeit krabbeln zwei Rover auf der Oberfläche des Mars herum.

Das ist ein Selfie gemacht von Curiosity, der neueste Roboter, der 2012 auf dem Mars gelandet ist. Er hat außergewöhnliche Dinge entdeckt, einschließlich den Beweis für fließendes Wasser. Der andere aktive ist Opportunity, der seit 12 Jahren dort herumrollt.
7. Und es gab ein paar Weitere, die im Dienst auf dem Roten Planeten gefallen sind.

8. Und es gibt eine Weltraumsonde, die Saturn seit 12 Jahren schon umkreist.

Sie dir die irren Bilder an, die sie zurücksendet. Nächstes Jahr wird sie auf dem Planeten zerschellen, weil dann die Mission vorbei ist.
9. Und es gibt eine Sonde, die kürzlich in die Umlaufbahn von Jupiter eingeschwenkt ist.
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Es gibt auch noch die Sonde, die wir auf einem Kometen gelandet haben. Und die eine, die um den Merkur fliegt. Und eine, die um die Venus kreist... Und – schau, es gibt im Grunde ziemlich viele Roboter, die im Sonnensystem herumflitzen.
10. New Horizons, die letztes Jahr an Pluto vorbeiflog, ist so weit weg, dass Funknachrichten 4 Stunden und 25 Minuten brauchen, damit sie die Erde erreichen.

Sie übermittelt Bilder mit einer Datenübertragungsrate von ungefähr 2 KB/s – gleichzusetzen mit einem Einwahlmodem aus den 1980ern. Es wird bis zum Ende des Jahres dauern, um all die Bilder vom Pluto-Flyby zurück an Mission Control zu senden.
11. Dann gibt es da noch die Voyagers. Voyager 1 reist mit einer Geschwindigkeit von 98.000 Kilometern pro Stunde. Das bedeutet, sie würde für die Reise von New York nach London fünf Minuten benötigen.

Die Voyager-Missionen begannen 1979 mit Kurs auf das äußere Sonnensystem.
12. Voyager 1 dazu zu bekommen, Neptun haargenau zu erreichen, wäre gleichzusetzen mit der Versenkung eines 3.630 km langen Golf-Putts.
Mit der "Annahme, dass der Golfer ein paar regelwidrige Feinabstimmungen vornehmen kann, während der Ball über das unglaublich lange Green rollt“, erklärt die NASA.
13. Obwohl sie sich so schnell bewegt, kommt Voyager der Erde während eines Teil des Jahres tatsächlich näher.

Das ist so, weil die Erde sich selber sogar noch schneller bewegt – ungefähr 107.000 Kilometern pro Stunde.
14. Und nach 37 Jahren hat es Voyager 1 immer noch gerade erst einmal aus dem Sonnensystem heraus geschafft.

15. Und das ist erst der Anfang. Voyager würde 73.000 Jahre benötigen, um den nächstgelegenen Stern zu erreichen. Falls sie in die richtige Richtung fliegen würde.

Was sie nicht tut.
16. Aber das ist in Ordnung. Wir werden die anderen Sterne nicht so bald erreichen, aber unsere Roboter können unglaubliche Aufnahmen von ihnen machen …

Wie dieses wundervolle Bild der Spiralgalaxie M81, gemacht vom Hubble Teleskop.
17. … und jeden Tag mehr über sie lernen.
Vor knapp über 20 Jahren waren sich Forscher noch nicht mal einig, ob es außerhalb unseres Sonnensystems Planeten gibt. Nun kennen wir über 3000, von denen die meisten vom Kepler Weltraumteleskop entdeckt wurden – das 2014 einmal an einem einzigen Tag 715 neue Planeten bekanntgab.
Auf geht's, Menschen! Und natürlich auch Roboter!
Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.