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16 Dinge, die dir niemand darüber erzählt, wie es ist, Brustkrebs zu haben

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"Nicht alle wollen die rosa Schleife tragen oder an Aufmärschen teilnehmen. Manche möchten ihren Kampf auch privat ausfechten."

BuzzFeed.de © Getty/BuzzFeed

Wir haben vor kurzem die BuzzFeed-Community gefragt, was sie anderen gerne darüber erzählen möchten, wie es ist, an Brustkrebs zu leiden. Hier sind einige ihrer Antworten:

Anmerkung der Redaktion: Jede*r erlebt Brustkrebs anders. Diese Geschichten sind persönlich und dazu bestimmt, über die weniger diskutierten Aspekte der Krankheit aufzuklären.

1. Der Krebs beeinflusst die Menschen noch lange, nachdem er aus dem Körper verschwunden ist.

„Ich wünschte, den Leuten würde folgendes bewusster gemacht werden: Auch wenn du überlebst, bist du danach vielleicht nicht die Person, die du davor warst. Die Chemo kann sich verheerend auf deine kognitiven Fähigkeiten und auf deine Persönlichkeit auswirken. In die Wechseljahre gezwungen zu werden ist die Hölle, so etwas wünsche ich niemandem. Krebs zu haben kann sehr kostspielig sein, auch wenn du umfassend versichert bist. Mit manchen Freunden, die du vor dem Brustkrebs hattest, möchtest du nicht mehr reden, weil du nicht mehr dieselbe Person bist, die du damals warst, und auch nie wieder sein wirst.“

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2. Es kann jeder und jedem passieren, in jedem Alter.

„Ich habe meine Diagnose im Alter von 23 Jahren bekommen und in meiner Familie hat es bis dahin keine Fälle von Brustkrebs gegeben. Sei hartnäckig! Ich hatte Glück, dass mein Arzt mich ernst genommen hat, als ich ihm sagte, dass ich einen Knoten gefunden habe. Die meisten Ärzte hätten mir gesagt, ich solle sechs Monate warten; dann wäre der Knoten aber schon viel größer gewesen. Dadurch, dass mein Arzt gleich eingegriffen und weitere Tests angeordnet hat, wurde der Krebs schon auf Stufe 1 erkannt und nicht erst auf Stufe 4.“

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3. Niemand möchte Horrorgeschichten über Freunde hören, die Brustkrebs hatten.

„Bei mir wurde mit 25 Brustkrebs festgestellt und es gibt so viele Dinge, die die Menschen über Brustkrebs oder Krebs im Allgemeinen wissen sollten. Das Wichtigste ist, dass die Behandlung bei jedem Menschen anders verläuft und sich somit auch auf alle anders auswirkt. Ich weiß nicht, wie oft mir jemand Dinge gesagt hat, wie 'Oh, dieser Bekannten von mir, die eine Chemo machen musste, sind die Eingeweide rausgefallen' oder 'Ich hatte eine Freundin, die eine Lumpektomie machen musste und dann gestorben ist'. Es ist nicht so, dass man seine Erfahrungen und Geschichten nicht teilen sollte, aber das heißt noch lange nicht, dass es bei mir genauso ist oder sein wird. Ehrlich gesagt hat es mich nur verängstigt. Solche Kommentare waren überhaupt keine Hilfe.“

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BuzzFeed.de © Photo by sydney Rae on Unsplash

4. Es geht nicht nur um rosa Schleifen und Laufveranstaltungen.

„Nicht alle wollen die rosa Schleife tragen oder an Märschen teilnehmen. Manche möchten ihren Kampf privat austragen.“

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5. Immerzu „stark“ zu sein ist verdammt hart.

„Manchmal ist es anstrengend immer so 'stark' sein zu müssen. Krebs ist nicht nur ein körperlicher Kampf.“

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6. Und bitte glaubt nicht, dass ihr wisst, wie jemand Brustkrebs bekommen hat.

„Jeder, der mir sagt, ich habe Krebs bekommen, weil ich Alkohol trinke, kann sich zum Teufel scheren.“

myrandaw

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7. Mit Mitüberlebenden kann ein unbezahlbares Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung gebildet werden.

„Einige der schlimmsten Erfahrungen, die ich aufgrund meines Brustkrebses machen musste, waren der Schmerz, der Verlust und die Zurückweisung vieler Menschen, denen ich vorher sehr nahestand, und die aus welchen Gründen auch immer nicht für mich da waren. Worin ich jedoch riesengroßen Trost fand, war in den Gesprächen mit einer anderen Überlebenden. Sie konnte nachfühlen, wie es mir ging, und verstand, welche große Rolle das im gesamten Prozess spielt. Sie meinte dann auch noch, dass es so viele Leute gibt, die plötzlich auftauchen, von denen man es nie erwartet hätte, und einem so viel Freundlichkeit und Unterstützung entgegenbringen.

Mich an diese lieben Gesten während dieser Erfahrung zu erinnern, macht diese schmerzlichen Verluste teilweise wieder wett. Und mit Mitüberlebenden zu sprechen, kann extrem hilfreich und wohltuend sein.“

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8. Die Chemo kann deinen Körper auch lange Zeit, nachdem sie vorbei ist, noch aus der Bahn werfen.

„Nur weil du die Chemotherapie hinter dich gebracht hast und deine Haare nachgewachsen sind, heißt das nicht, dass der Schmerz vorüber ist. Die Chemo und andere Medikamente, die Brustkrebspatientinnen danach einnehmen müssen, haben zahlreiche fiese Nebenwirkungen. Auch jetzt nach sechs Jahren habe ich aufgrund meiner Erfahrung noch verschiedene gesundheitliche Probleme.“

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9. Hol immer eine zweite Meinung ein.

„Ich ging mit 35 zur Mammografie und mir wurde mitgeteilt, dass alles in bester Ordnung ist. Am nächsten Tag trat Blut aus meiner Brustwarze aus. Ich ging in die Notaufnahme, wo mich der Arzt nicht untersuchte und nur meinte, alles sei in Ordnung. Ich suchte meinen Frauenarzt auf, um eine zweite Meinung einzuholen. Er sah, dass meine Brustwarze blutete und schickte mich zu einem Spezialisten. Dort wurde eine Ultraschalluntersuchung meiner Brust vorgenommen. Der Knoten war so groß wie ein Nadelkopf. Es stellte sich heraus, dass es Krebs war. Mir wurde die Diagnose ,duktales Karzinom Stufe 1B' gestellt.

Das war einen Monat vor meinem 36. Geburtstag. In nur wenigen Wochen streute der Krebs in meine Lymphknoten. Ich musste mich einer 20-wöchigen Chemo und einer Brustamputation unterziehen. Dieses Jahr bin ich 40 geworden. Wenn ich dem ersten Arzt geglaubt hätte, wäre ich nicht mehr hier.“

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10. Es ist in Ordnung, traurig, verängstigt und wütend zu sein.

„Akzeptiere, was du fühlst. Ich habe geschrien und geweint und auch jetzt, sechs Jahre später, wirft es mich noch manchmal aus der Bahn, wenn ich dran denke, dass ich Krebs hatte.“

justinee465b54f79

11. Brustkrebs im Endstadium kann unsichtbar sein, wie viele andere chronische Krankheiten auch.

„Brustkrebs ist keine einheitliche Krankheit. Es gibt viele verschiedene Arten, die mit unterschiedlichen Medikamenten und Methoden behandelt werden. Etwa 1/3 der Personen, die die Diagnose im frühen Stadium erhalten, erkranken wieder daran und bilden Metastasen aus, was bedeutet, dass der Krebs in anderen Teilen des Körpers auftaucht (Stufe 4). Wenn das passiert, wirst du den Krebs dein Leben lang nicht mehr los. Es gibt keine Heilung oder Rückbildung. Das heißt aber nicht, dass du schon morgen sterben wirst. Neben der Chemotherapie gibt es noch unzählige Medikamente und zielgerichtete Therapien. Wie bei vielen anderen chronischen Erkrankungen kann man es dir vielleicht gar nicht ansehen. Aber du hast es immer im Hinterkopf, denn du weißt nicht, ob du in fünf oder zehn Jahren noch leben wirst. Aber du solltest dich nicht zu sehr auf diese Gedanken einlassen, denn sonst wird dein Leben einfach zu deprimierend.“

—Ruth Baugh, Facebook

12. Und die Behandlungen sind extrem belastend.

„Die Behandlungen können dich emotional und körperlich fertigmachen. Du hast oft keine Kraft mehr und fragst dich, ob es das noch wert ist. Aber das bedeutet nicht, dass du aufgibst, sondern nur, dass du dir darüber Gedanken machst.“

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BuzzFeed.de © Rebecca Hendin / BuzzFeed

13. Die Angst, dass er wiederkehrt, ist nie wirklich weg.

„Die Angst davor, dass der Krebs zurückkommt, verschwindet nie komplett. Meine Mutter hatte Krebs, als ich 14 und 23 war. Das letzte Mal haben sie ihr Brustbein entfernt, um sicherzugehen, dass alle Krebszellen weg sind, denn das bisschen Brustgewebe, das sie noch hatte, war von Krebszellen zerfressen. Ich lebe in der ständigen Angst, dass sie das nächste Mal nicht so viel Glück hat und den Krebs ein drittes Mal nicht überlebt.“

mollystroup

14. Die Familienmitglieder durchleben ihre eigenen Qualen.

„Ich wünschte, die Leute würden verstehen, dass die Familie der Person, die unter Brustkrebs leidet, ebenfalls vieles durchmachen muss. Wir fühlen uns hilflos, wir haben Angst, wir fühlen uns in die Knie gezwungen, wie die Person, die an Krebs leidet. So sehr wir auch versuchen für unsere Lieben stark zu sein, so sehr versuchen wir auch, unseren eigenen Kampf auszufechten. Nach dem Kampf meiner Mutter gegen den Krebs gab es nur wenige Freunde, die sich danach erkundigten, wie es mir geht.

Diese wenigen Menschen haben mich aufgefangen, weil ich wusste, dass es ihnen nicht egal ist. Jeder benötigt so ein Netz, das ihn auffängt, also geht bitte auf die Familienmitglieder zu, auf die sich der Krebs ebenfalls auswirkt.“

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15. Es ist kein Fluch.

„Es ist kein Fluch. Meine Mutter ist eine Überlebende. Abgesehen davon, dass sie auf ihre Ernährung achten muss (nichts Frittiertes, kein Glutamat), geht es ihr gut.“

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BuzzFeed.de © Anna Borges / BuzzFeed

16. Und Brustkrebs ist niemals das Einzige, worüber eine Person identifiziert werden sollte.

„Wir sind mehr als unsere Brustkrebsdiagnose/-erfahrung. Obwohl ich den Brustkrebs überstanden habe und diese Erfahrung einen großen Teil meiner Persönlichkeit ausmacht, habe ich auch einen Doktor in Psychologie, bin Professorin und Ehefrau. Ich bin all das und alles zusammen macht die Person aus, die ich bin.“

justinee465b54f79

Die Antworten wurden hinsichtlich Länge und Verständlichkeit geringfügig bearbeitet.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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