Das SEK in Sachsen hat neue Autos bestellt und nun fällt plötzlich dieses Logo in Fraktur auf
"Darin ein Indiz für rechte Attitüde zu sehen, weisen wir entschieden zurück."
Das Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei Sachsen hat zwei neue Panzerfahrzeuge bekommen - doch die werfen nun Fragen auf. Auf den Sitzen im Inneren des Fahrzeuges befinden sich Stickereien, die in Frakturschrift gehalten sind und ein Wappen zeigen, dass von zwei Flügeln flankiert wird - eine Ästhetik, die viele Menschen an das Dritte Reich erinnert.
Auf Twitter hatte das Sächsische Innenministerium behauptet, die Entscheidung, das so in die Sitze einzusticken, sei vom Hersteller selbst vorgenommen worden.
Auf Nachfrage von BuzzFeed News widersprach eine Sprecherin des Landeskriminalamts Sachsen, zu dem das SEK gehört, dieser Darstellung. Die Stickerei sei vom Hersteller so angeboten worden, um man habe das Angebot angenommen.
Das Logo selbst sei nur intern in Verwendung und gar nicht für die öffentliche Kommunikation gedacht. Die sächsische Krone sei darin enthalten, weil das SEK in Leipzig angesiedelt sei - und weil der interne Funkname des SEKs "Krone" laute. Die Frakturschrift hingegen sei in Deutschland seit Martin Luther in Gebrauch. Schriftart und Logo bildeten eine Einheit, so dass über diese auch nicht separat abgestimmt worden sei. Das Ganze sei schon seit 1991 so in Verwendung, weil der erste Chef des SEKs nach dem Mauerfall aus Baden-Württemberg stamme und sich das sächsische Logo daher an das aus Baden-Württemberg anlehne. Man nehme die Diskussion jetzt aber zum Anlass, einmal darüber nachzudenken, ob das so bleiben soll, denn man wolle "zu keinem Preis" so wahrgenommen werden.
BuzzFeed News hat auch bei Rheinmetall, dem Hersteller des Fahrzeuges nachgefragt. Dort will man sich zu all dem nicht äußern. Ein Sprecher sagte, es sei ein "munterer Montag" und dass man es so hinnehme, "wenn unser Kunde sich so äußert" - sonderlich erfreut klang er dabei allerdings nicht.
Am vergangenen Freitag sind die Sonderfahrzeuge der Polizei übergeben worden:
Andreas Raabe, Chef des Leipziger Stadtmagazins "Kreuzer", fiel daraufhin das Logo auf einem Pressebild auf:
Das Innenministerium des Freistaats reagierte auf Twitter nur wenige Stunden später.
Dass der Hersteller das selbst so entschieden haben soll, wollten daraufhin viele Menschen dem Ministerium nicht abnehmen:
Doch da war es schon zu spät - und der Sprecher der Behörde sah sich einer Vielzahl von Fragen ausgesetzt.
Im LKA will man nun darüber nachdenken, ob das Logo noch zeitgemäß ist.
Auf Rückfrage von BuzzFeed News erklärte ein Sprecher des Innenministeriums, der Hersteller habe beim LKA in Sachsen vorgeschlagen: "Wir wollen euch das Logo einsticken."