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Deutschland muss immer mehr Menschen den Waffenbesitz verbieten

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Die offizielle Statistik zeigt: Obwohl nicht mehr Waffen registriert werden, werden immer mehr Verbote ausgesprochen.

Obwohl die Anzahl der von den Behörden ausgestellten Standard-Waffenbesitzkarten stagniert, werden immer mehr Waffenverbote ausgesprochen. Das geht aus dem Nationalen Waffenregister hervor.

Demnach blieben sowohl die Zahl der erteilten Standard-Waffenbesitzkarten als auch die für ausgestellte Europäische Waffenpässe zwischen Anfang 2016 und Ende 2017 weitgehend unverändert. Die Zahl für Waffenscheine (auch „Großer Waffenschein” genannt) sank um 18 Prozent.

In der gleichen Zeit allerdings stieg die Zahl der ausgesprochenen Verbote deutlich an: um mehr als 20 Prozent.

Auch die Registrierungen für Sportschützen stiegen im gleichen Zeitraum um 25 Prozent, die Waffenbesitzkarten für Vereine sogar um fast 60 Prozent.

Am deutlichsten ist der Anstieg beim sogenannten „Kleinen Waffenschein”. Hier stieg die Zahl zwischen Anfang 2016 und Ende 2017 um über 85 Prozent.

Der sogenannte „Kleine Waffenschein” berechtigt den Inhaber zum Führen von Schreckschuss- und Gaswaffen. Eine „Waffenbesitzkarte” erlaubt es dem Inhaber, Pistolen und Gewehre zu kaufen, zu besitzen und zu transportieren. Bei sich führen darf er sie nicht. Der „Waffenschein” erlaubt es dem Inhaber, die dort eingetragenen Waffen auch bei sich zu führen. © BuzzFeed News / Via Nationales Waffenregister

Demnach lassen sich folglich deutlich mehr Menschen die Erlaubnis erteilen, Schreckschuss- oder Gaswaffen zu führen ("Kleiner Waffenschein"). Es wurden jedoch nicht mehr Pistolen oder Gewehre mittels Standard-Waffenbesitzkarte registriert.

Anzahl der Standard-Waffenbesitzkarten: +/- 0 %

Waffenbesitzkarten für Sportschützen: +25 %

Europäischer Waffenpass: + 8 %

Waffenbesitzkarte für Vereine: + 59%

Kleiner Waffenschein: + 85 %

Waffenschein ("Großer Waffenschein"): - 18 %

Waffenbesitzverbote: + 21%

Die Zahlen entstammen drei Antworten der Bundesregierung auf drei „Kleine Anfragen” der Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen” im Deutschen Bundestag. Sie sind unter den Drucksachen-Nummern 18/7741 (29.02.2016), 18/11246 (20.02.2017) und 19/539 (26.01.2018) zu finden.

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