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6 Dinge, die du jemandem sagen kannst, der gerade eine schwere Zeit durchmacht

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"Wenn das Leben dir Zitronen gibt, dann werde ich dir keine Geschichte über den Cousin eines Freundes erzählen, der an Zitronen gestorben ist."

Wenn jemand, der uns wichtig ist, uns von seinen Problemen erzählt — ob es nun ein Tod ist, die Diagnose einer schweren Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, das Ende einer Beziehung, ... — ist unser erster Instinkt meistens, dass wir versuchen, es besser zu machen und das Problem mit unseren Vorschlägen, Fragen und Ideen zu lösen.

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BuzzFeed.de © Emily McDowell

Dieser Ansatz funktioniert sehr gut, wenn jemand sein iPhone verliert. Er funktioniert nicht wirklich, wenn jemand einen großen Verlust oder eine sehr beängstigende Zeit durchmacht.

Die Wahrheit ist, dass du so einen Verlust nicht wiedergutmachen kannst, und das musst du auch nicht. Deine Freundin mit Krebs hat es nicht nötig, dass du ihr Links über die Wunder von Weizengras schickst oder mit einer faszinierenden spirituellen Erkenntnis um die Ecke kommst, die ihr eine neue Perspektive aufs Leben bietet.

Die beste Unterstützung, die du einer Person in Not bieten kannst, ist die Bereitschaft, für sie da zu sein, präsent zu bleiben und zuzuhören. Und zum Glück kannst du viel leichter lernen, wie du richtig zuhörst, als irgendwelche vermeintlich „richtigen Worte“ zu finden, die es für die Situation vielleicht gar nicht gibt.

Wie fängst du also ein Gespräch an, wenn du vor allem zuhören sollst? Hier sind in ein paar Ideen.

1. Konzentriere dich auf die Gefühle der anderen Person, nicht nur die Fakten.

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Wenn der Vater deines Freundes einen Herzanfall hatte und auf der Intensivstation liegt, ist es normal, wissen zu wollen, was passiert ist. Manchmal ist es wichtig, die ganze Geschichte zu hören, sodass du herausfinden kannst, wie du reagieren und Lösungen finden kannst. Doch wenn du jemanden einfach nur unterstützen willst, solltest du vor allem herausfinden, wie die andere Person sich fühlt. Anstatt haufenweise Fragen zu stellen, die von der emotionalen Last ablenken, frage sie sowas wie: „Wie geht es dir damit?“ Zeit für die Fakten gibt es später genug.

2. Geh nicht davon aus, dass du weißt, wie sich jemand fühlt.

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Als dein Ex sich von dir getrennt hat, hat er dir das Herz gebrochen. Du weißt also definitiv, wie sich deine Freundin fühlt, die gerade abserviert wurde, richtig? Nun... Nein. Wir alle verarbeiten Verluste anders und Beziehungen sind kompliziert. Für manche Menschen ist ein großes Liebes-Aus oder eine Scheidung total niederschmetternd. Für andere ist es Grund zu feiern. Empathie gibt dir Einblick in einige der Emotionen, die dein Freund oder deine Freundin verspüren könnte. Das typische „Ich weiß, wie du dich fühlst“, wird der individuellen Erfahrung einer Person eventuell nicht gerecht. Statt dieser Reaktion, versuche es auch in diesem Moment mit einem: „Wie geht es dir damit?“

3. Frage, wie der- oder diejenige mit der Situation zurechtkommt

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Gehen wir davon aus, dass dein Freund sich gerade um seine Mutter im Krankenhaus kümmert, während er sein eigenes Leben auf die Kette kriegen muss. Du fragst ihn, wie es ihm geht, und er sagt "Okay. Meine Mutter ist immer noch im Krankenhaus." Anstatt im Gegenzug deine eigene Schlussfolgerung oder Geschichte aufzutischen — sowas wie „Das muss furchtbar sein!“ oder „Als mein eigener Onkel im Krankenhaus war, war das auch echt hart“ — frage ihn doch einfach: „Wie kommst du damit zurecht?“ So hat er mehr Spielraum, um dir zu sagen, wie es bei ihm läuft. Vielleicht will er darüber sprechen, wie sich die Situation für ihn anfühlt oder sich einfach darüber auskotzen, wie sehr ihm die Krankenversicherung auf den Nerv geht.

4. Ein „Wie geht es dir?" hat noch niemandem einen Zacken aus der Krone gebrochen.

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Die beste Methode, herauszufinden, wie sich jemand fühlt, ist auch die einfachste: fragen. „Wie geht es dir?" klingt so einfach, doch ist eine Frage, die wir nicht oft genug mit wirklichem Interesse stellen. Dabei werden die meisten es zu schätzen wissen, wenn jemand sich um ihr Wohlergehen sorgt.So zeigst du Menschen, dass du für sie da bist, und sich um sie sorgst. Verlange ihnen jedoch nicht ab, lange darüber zu reden, wenn sie nicht möchten.

5. Aber! Manchmal ist die bessere Frage „Wie geht es dir heute?“

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Wenn deine Freundin weinend auf dem Boden liegt oder sich in den ersten Wochen nach dem Tod ihres Bruders befindet, kannst du davon ausgehen, dass es weder ihr, noch ihrer Familie gut geht. Du unterstützt sie dabei, dir gegenüber auszudrücken, wie sie sich fühlt, indem du fragst: „Wie geht es dir heute?“ Damit signalisierst du, dass du weißt, dass ihr Leben aus den Angeln gehoben wurde und dass es gute und schlechte Tage gibt. Du vermeidest damit auch, was sich wie eine überwältigende Frage anfühlen kann — "Wie geht es mir damit, dass mein Bruder für immer weg ist?".

6. Sag: „Ich glaube an dich.“

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Eine unerwartete Lebenskrise schafft es, uns das Gefühl zu vermitteln, total inkompetent und unvorbereitet zu sein. Deine Freundin, die sich scheiden lässt, durchlebt vermutlich eine Menge erschreckender Änderungen auf einmal: Identitätsverlust, weniger Geld, Einsamkeit, Umzug und so weiter. Selbst, wenn du ihre Ängste verstehst, sag ihr einfach, dass du an ihre Fähigkeiten glaubst, die Situation zu bewältigen. Anstatt zu fragen: „Wie willst du dir eine Wohnung leisten?“, versuche es mit „Ich vertraue deinem Urteilsvermögen und ich weiß, du wirst die richtigen Entscheidungen treffen.“

Schlussendlich ist die angemessenste Reaktion auf schwierige Zeiten, die deine Lieben gerade durchmachen, zu fragen, zuzuhören und zu lernen. Es geht nicht darum, Oprah zu sein. Es geht nicht um liebevolle Strenge. Es geht nur um deine Demut.

Denn was mehr zählt als alles, was du zu sagen hast, ist der Mist, den die andere Person loswerden möchte.

Kelsey Crowe und Emily McDowell sind die Autorinnen von There Is No Good Card for This: What to Say and Do When Life Is Scary, Awful, and Unfair to People You Love. (Hier kannst du eine Rezension zum Buch lesen.)

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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