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Dieser Magdeburger hat gerade kein Geld und fragt nach Tipps zum Containern — plötzlich schenken Jodel-Nutzer ihm Essen

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Magdeburg ist ab jetzt die Hauptstadt der Hilfsbereitschaft.

Dieser Jodel-Thread hat viele Menschen in Magdeburg zu Tränen gerührt. Jemand auf Jodel fragt nach Tipps zum „Containern”, weil er gerade Hunger, aber kein Geld mehr hat.

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Containern bedeutet, die Nahrungsmittel aus den Mülleimern von Supermärkten zu nehmen, um sie noch zu verwerten, denn viele sind noch gut.

Andere Jodler fragen, warum er kein Geld hat. Er erzählt, dass er unter anderem eine unerwartet große Rechnung bezahlen musste.

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Und seine finanzielle Situation ist schon seit ein paar Tagen desaströs. „Seit 2 Tagen ohne Essen” schreibt der Magdeburger.

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Der Jodler ist verzweifelt und weiß nicht, was er tun soll.

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Antworten wie diese zeigen, wie es ist, fast ohne Geld auskommen zu müssen.

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Aber dann: Die anderen Jodler antworten und fragen, ob er nicht etwas von ihren übrig gebliebenen Lebensmitteln haben möchte.

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Immer mehr Fremde antworten auf seinen Hilferuf und fragen, ob sie etwas beisteuern können.

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Es stellt sich raus, dass der Jodler nichtmal etwas zu trinken hat...

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...geschweige denn in den vergangenen Tagen eine warme Mahlzeit hatte.

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Er schreibt, dass er insgesamt 8 Tage überbrücken muss.

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Dann fassen sich die fremden Jodler ein Herz und verabreden sich mit ihm in Magdeburg, um ihre Lebensmittel zu übergeben.

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Die Leute feiern das.

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Es werden immer mehr Fotos von Einkaufstüten gepostet, die der Jodler gleich in Empfang nehmen kann.

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Die anderen sind begeistert von so viel Nächstenliebe.

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Und auch der Jodler kann es einfach nicht fassen.

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So. Viel. Freude.

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Nach dem Treffen postet der Jodler die Ausbeute des Treffens mit den anderen. Darunter Kartoffeln, Brot, Milchschnitte, Tee, Schokolade und etwas Bargeld.

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Einige schreiben, dass ihnen beim lesen der Geschichte die Tränen gekommen sind. Andere schreiben, dass sich der Jodler melden soll, wenn ihm weiter die Lebensmittel ausgehen.

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Verfolge den Jodel hier, wenn du wissen willst, wie die Geschichte weiter geht.

UPDATE — Jemand hat hier für den Jodler aus Magdeburg eine Spendenkampagne gestartet. Bisher kamen sogar schon fast 800 Euro zusammen.

13.03.2018, 17:41

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UPDATE - „Ich war schlicht überfordert” - Das sagt der Jodler im Gespräch mit BuzzFeed News.

14.03.2018, 16:15

Nur wenige Stunden nachdem Dutzende Nutzer Essen für einen hungrigen Jodel-Nutzer aus Magdeburg gespendet hatten, hat sich die Stimmung in der Community gedreht – die Spendenaktion ist für den Jodler Jan A. zu einer extrem unangenehmen Erfahrung geworden. Jetzt will er eventuell sogar Teile des gespendeten Geldes zurückgeben, verrät er im Telefongespräch mit BuzzFeed News.

Nachdem ihm andere Jodel-Nutzer Lebensmittel zur Verfügung gestellt haben, schlug einer der anderen Jodler vor, doch eine Online-Spendenaktion zu starten. Der Magdeburger hielt das für eine gute Idee und startete eine Spendenaktion für sich auf leetchi.com.

Innerhalb kurzer Zeit spendeten zahlreiche Nutzer rund 800 Euro. Viel mehr, als der junge Mann aus Magdeburg erwartet hatte. Die größte Einzelspende betrug 100 Euro. „Ich wollte nicht, dass es solche Ausmaße annimmt”, sagt der Magdeburger Jan A. zu BuzzFeed News. Er habe nur mit wenigen Euro gerechnet.

Die Stimmung in der Online-Community drehte sich, nachdem einige Nutzer ihm Betrug vorwarfen. Es sei unklar, wofür er das Geld verwende, wo er doch jetzt mit genügend Lebensmitteln ausgestattet sei - so der Vorwurf der Jodel-Community.

Im Gespräch mit BuzzFeed News sagte der Jan A., dass die Kritik aufkam, nachdem er keine Lebensmittel mehr annehmen konnte. Er schrieb deshalb in den Text der Spenden-Webseite, dass er unter anderem eine größere Rechnung begleichen müsse. Später erklärte er, dass es um eine Handyrechnung ging.

Daraufhin schrieben ihm immer mehr andere Jodler und baten um Aufklärung. Der Schüler kam überhaupt nicht dazu, alle Anfragen zu beantworten – und löschte deshalb seinen Ursprungs-Jodel, in dem er den Anfang der Geschichte beschreibt.

Am Telefon mit BuzzFeed News beteuert der Jodler immer wieder, dass er niemanden gezwungen habe, ihm Geld zu schenken. Dennoch will er die rund 60 Geld-Spender nun einzeln kontaktieren und fragen, ob sie ihm das Geld wirklich spenden wollen. „Ich möchte sichergehen, dass jeder das freiwillig macht”, so der Magdeburger.

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