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9 Zitate des Mannes, der 234 Menschen aus dem Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet hat

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Claus-Peter Reisch ist der Kapitän der „Lifeline” und das sind seine stärksten Zitate.

Ende Juni hat Kapitän Claus-Peter Reisch mit seinem Rettungsboot „Lifeline” 234 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet. Danach ist er in Malta angeklagt worden, weil sein Rettungsboot nicht korrekt registriert gewesen sein soll.

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1. Das Gerichtsverfahren gegen Reisch läuft seit dem 9. Juli. Zur ersten Gerichtsanhörung veröffentlichte seine Organisationen dieses Statement von ihm:

2. Reisch sieht sich und seine „Lifeline“ wie einen Krankenwagen auf dem Weg zu einem Verkehrsunfall.

Das sagte Reisch bei seiner Ankunft am 16. Juli in München.

3. Der Kapitän hält es langfristig für gefährlich, wenn Menschen wie er für das Retten von Menschen bestraft werden.

Das sagte Reisch bei seiner Ankunft am 16. Juli in München.

4. Fast eine Woche musste Reisch nach Rettung der 234 Menschen auf die Erlaubnis warten, in einen Hafen einzulaufen. Niemand wollte die Flüchtlinge aufnehmen.

Das sagte Reisch in einem Interview mit der dpa.

5. Reisch nimmt die EU in die Pflicht. Sie nehme das Sterben auf dem Mittelmeer aus politischen Gründen in Kauf.

Das sagte Reisch laut seiner Organisation bei seiner Gerichtsanhörung in Malta.

6. Reisch sagt, dass sich Flüchtlinge weiterhin von Libyen aus auf die Fahrt über das Mittelmeer begeben, obwohl es gerade kein einziges Rettungsschiff auf dem Mittelmeer gebe. Das zeige, dass Rettungsschiffe nicht dazu beitragen, dass sich Menschen auf den Weg nach Europa machen.

Das sagte Reisch in einem Interview mit Bayern2.

7. Reisch findet es beschämend, dass die EU die Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer verhindere.

Das sagte Reisch in einer schriftlich formulierten Stellungnahme vor seiner Ankunft in Deutschland.

8. Horst Seehofers Flüchtlingspolitik verurteilt er scharf.

Dieses Statement veröffentlichte Reichs Organisation in einem Tweet.

9. Dabei ist Reisch selbst aus Bayern.

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Dieses Zitat ist aus einem Interview mit der WELT.

Auch Jan Böhermann ha dazu aufgerufen Spenden für das Gerichtsverfahren von Claus-Peter Reisch zu sammeln. Über 200.000 Euro sind bisher zusammengekommen. Die Spendenaktion „Rechtskosten für Lifeline-Besatzung” ist mittlerweile beendet.

Auch Klaas Heufer-Umlauf sammelte Geld für Seenotrettung. Insgesamt kamen bei ihm fast 300.000 Euro zusammen.

Claus-Peter Reisch wartet auf den Gerichtsprozess in Malta, der am 30. Juli weitergehen wird. Eigentlich darf er die Insel nicht verlassen.

Aber die Justiz in Malta hat eine Ausnahme gemacht und ihm erlaubt, nach Deutschland auszureisen, um seine Mutter zu sehen. Bis dahin muss die Crew seines Rettungsschiffes eine Zwangspause einlegen. Der Anwalt des Kapitäns sagte, dass Reisch kurz vor seiner Anhörung wieder nach Malta zurückkehren werde.

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