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So kannst Du Dich wehren, wenn Du im Job wegen Deiner Homosexualität gemobbt wirst

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Du bist es Dir wert, Dich zu wehren!

"Mein Boss hat herausgefunden, dass ich lesbisch bin und mich gefeuert",

"Ich rede mit meinen Kollegen den ganzen Tag nur über heiße Frauen, obwohl ich schwul bin".

Zitate wie diese stammen von User_innen der App "Whisper", wo sie sich anonym über Themen äußern, die sie umtreiben. Die Posts auf Whisper spiegeln wieder, was viele schwule, lesbische und bisexuelle Menschen am Arbeitsplatz erleben: Mobbing und Anfeindungen - mal subtil und als Scherz getarnt, dann wieder offener und klar ausgrenzend.

Hast Du auch selbst Homophobie am Arbeitsplatz erlebt? Oder erfährst Du sogar aktuell auf der Arbeit Diskriminierung? Wir haben zusammen mit Leo Y. Wild von der Schwulenberatung Berlin ein paar Punkte zusammengetragen, die Dir vielleicht helfen könnten.

Informationen zur besonderen Diskriminierung von Trans*menschen am Arbeitsplatz gibt es übrigens auf dem Onlineportal der Stadt Berlin.

Schau schon beim Bewerbungsgespräch genau hin!

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BuzzFeed.de © NBC / Dailydot / Via dailydot.com

Gerade bei größeren Unternehmen kannst Du schon beim Bewerbungsgespräch oder bei der ersten Besichtigung ein Gespür dafür bekommen, ob dort Vielfalt gefördert wird. Bestehen Deine neuen Kolleg_innen zu 99,9 Prozent aus jungen weißen Männern? Würdest Du hier Menschen finden, die Dich unterstützen? Natürlich ist vieles Bauchgefühl, aber es lohnt sich, genauer hinzusehen.

Traue Deinem Instinkt, um Diskriminierung zu erkennen!

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Ein blöder Witz, ein Spruch, eine zu persönliche Frage. Diskriminierung ist häufig subtil. Um sie greifbar zu machen kann es sich lohnen, zumindest in Gedanken den Spieß umzudrehen. Wie würde dein_e Heterokolleg_in reagieren, wenn Du beim Kaffee fragen würdest, ob er/sie schon mal etwas mit dem gleichen Geschlecht hatte? Eben.

Suche Dir Verbündete!

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Wer gemobbt wird, sollte nicht alleine bleiben. Gibt es unter Deinen Kolleg_innen eine Person, von der Du weißt, dass sie ebenfalls schwul, lesbisch oder bi ist? Oder eine Person, mit der Du besonders gerne Essen gehst? Dann sprich das Thema doch mit ihr an. Falls das nicht klappt, hole Dir Verbündete in einer Anlaufstelle. In Berlin gibt es beispielweise die Schwulenberatung, LesMigraS, Gladt oder den Sonntags Club.

Lass Dich nicht zum Sündenbock machen!

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"Du bist ja empfindlich!". "Warum trägst Du auch so auffällige Klamotten?". Oft werden die Gründe für Diskriminierung genau der Person zugeschoben, die diskriminiert wird. Das kann zu Selbstzweifeln führen. Deshalb ist es wichtig, aus dieser verkehrten Welt auszubrechen und mobbende Kolleg_innen als das zu sehen, was sie sind: Menschen, die eigene Probleme an Dir auslassen.

Wäge ab, ob Du Dich outest oder nicht!

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Ob Du Dich gegenüber Deinen Kollegen outest, hängt natürlich davon ab, wie sicher Du Dich in Deinem Arbeitsumfeld fühlst. Aber denk dran: Sich nicht zu outen heißt nicht, dass Du Deine Ruhe hast. Auch ein Versteckspiel kann Kräfte kosten. Und ein Outing muss nicht mit Pauken und Trompeten stattfinden. Manchmal reicht ein Nebensatz.

Konfrontiere Dein Gegenüber!

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Oft sind es einzelne Kolleg_innen mit zu großer Klappe, die mobben und dadurch das Arbeitsklima bestimmen. Es kann sich lohnen, diese Kolleg_innen direkt darauf anzusprechen und sie so mit sich selbst zu konfrontieren. Das braucht Mut und etwas Übung (vielleicht im Spiegel oder mit einer Freundin oder einem Freund), ist aber effektiv.

Sei auf Vorurteile vorbereitet!

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"Was sollen denn die Kunden dazu sagen?", "Viele Kollegen fühlen sich unwohl, wenn sie wissen, dass Du schwul/lesbisch/bisexuell bist!". Gerade in der Konfrontation mit homophoben Menschen ist es wichtig, auf deren eher irrationale als logische Argumente vorbereitet zu sein. Überlege, wie Du sie im Fall der Fälle widerlegen könntest, damit Dir nicht dir Worte fehlen.

Du musst nicht den/die Held_in spielen!

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Oft lohnt es sich, mutig zu sein. Aber hol Dir lieber professionelle Hilfe als Dich zu überfordern. Du kannst auch etwas verändern, wenn Du Dich an den/die Antidiskriminierungsbeauftragte_n im Unternehmen wendest. Oder von einer Beratungsstelle einen "roten Brief" an Deine_n Chef_in verfassen lässt, der auf die Diskriminierung hinweist. Es gibt viele Möglichkeiten.

Kenne Deine Rechte!

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In Deutschland gibt es das Allgemeine Gleichhandlungsgesetz. Menschen dürfen nicht aufgrund von Merkmalen wie sexueller Orientierung oder Hautfarbe diskriminiert werden. Hast Du so eine Erfahrungen gemacht, steht Dir Schadensersatz zu. Wende Dich dann am besten schnell an eine Beratungsstelle oder direkt an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes.

Sei es Dir selbst wert, etwas zu ändern!

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Falls Du das Gefühl hast, dass sich nichts bewegt, schau Dich nach einer neuen Stelle um. Warte damit nicht zu lange und mache nicht zu viele Zugeständnisse aus Angst um Deine Karriere. Kein Job rechtfertigt psychischen Dauerstress und ein geknicktes Selbstbewusstsein.

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