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9 praktische Dinge, die du tun kannst, um Bienen zu retten

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Stell ihnen Wasser hin – ohne Zucker, bitte!

Falls du es irgendwie verpasst hast: Die Bienen sterben und ja, das ist etwas, um das wir uns alle große Sorgen machen sollten – denn die Bienen sind WICHTIG.

Wir verdanken den Bienen etwa ein Drittel des weltweiten Nahrungsmittelangebots, darunter eine ganze Menge Obst und Gemüse, das uns sehr fehlen würde.

Wildbienenforscher Robert Paxton hat dem ZEIT Magazin gesagt, es sei damit zu rechnen, dass in den nächsten 25 Jahren ein Drittel der knapp 600 Wildbienenarten in Deutschland ausstirbt – „wenn wir die ständige Intensivierung der Landnutzung nicht ändern“.

2017 haben US-amerikanische Imker berichtet, dass 40 Prozent ihrer Bienenstöcke unerwartet ausgestorben sind, möglicherweise aufgrund von unberechenbaren Wetterbedingungen, die eine Folge des Klimawandels sind. Andere Bedrohungen für die Bienenpopulationen sind der Verlust von Lebensräumen, Pestizide und Herbizide, Monokulturen (in denen Landwirte jeweils nur ein einziges Erntegut zur Zeit anbauen) und Krankheiten.

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Es ist zwar schon mal gut, darüber Bescheid zu wissen, dass ein Rückgang der Bienenpopulationen problematisch ist. Doch ist es noch besser, wenn du weißt, wie du tatsächlich etwas an dieser ziemlich beunruhigenden Situation ändern kannst. Deshalb habe ich mit James C. Nieh, Professor für Ökologie, Verhalten und Evolution an der University of California in San Diego, und mit Amanda Shaw, Imkerin bei Waggle Works, darüber gesprochen, wie wir helfen können, Bienen zu retten.

1. Pflanze so viele heimische Blumen wie möglich auf deinem Hof oder in deinem Garten.

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„Heimische Pflanzen sind in der Regel einfacher zu kultivieren, weil sie an das jeweilige Klima angepasst sind. Es sind auch genau die Pflanzen, die für heimische Bienen von der Natur zur Bestäubung bestimmt sind! Bienen brauchen eine gute Ernährung. Ihnen eine Vielzahl von Futterquellen zur Verfügung zu stellen, ist eine gute Möglichkeit“, so Shaw.

2. Lass draußen eine Schale mit Wasser für die Bienen stehen — mit einem Korken, Stein oder Zweig, damit sie darauf landen können.

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Bienen — sie sind genau wie wir: durstig und ein wenig ungeschickt! Laut Shaw ist Wasser ein Bestandteil von "Bienenbrot", einer Mischung aus Pollen, Wasser und Enzymen, die Bienen speichern und fermentieren, um sich ihre Larven zu füttern. Indem du der Schale Zweige, Moos, Steine oder Schlamm hinzufügst, gibst du den Bienen eine Möglichkeit zum Landen. So können sie nicht ins Wasser fallen und ertrinken. Um Mücken fernzuhalten, solltest du das Wasser mindestens einmal pro Woche auswechseln.

3. Und füge dem Wasser bitte keinen Zucker hinzu — lass es einfach so, wie es ist!

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Du hast vielleicht einen viralen Facebook-Post gesehen, in dem behauptet wurde, Sir David Attenborough habe die Leute dazu aufgerufen, einen Teelöffel Zuckerwasser für Bienen bereitzustellen. Nun, dieser Beitrag war völlig falsch und die BBC hat Facebook dazu gezwungen, ihn zu entfernen. Zuckerwasser hinzustellen, kann für die Bienen schädlich sein. Für sie ist es am besten, wenn sie aus natürlichen Nektarquellen trinken, erklärt Neih. Im Grunde sind heimische Pflanzen und frisches Wasser für die Bienen am besten – mehr brauchen sie auch nicht.

4. Kaufe lokal oder regional angebaute Bioprodukte, wenn sie verfügbar und für dich bezahlbar sind.

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Mehrere Studien haben gezeigt, dass geläufige und weit verbreitete Pestizide Bienenvölkern schweren Schaden zufügen können und sogar Bienenköniginnen töten (!!!). Laut Neih ist jede Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden hilfreich für die Bienen, daher ist die Unterstützung der Biobauern aus deiner Umgebung ein guter erster Schritt.

5. Und vermeide bitte aus dem gleichen Grund auch Pestizide in deinem eigenen Garten oder auf deinem eigenen Balkon.

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„Angesichts sinkender Bienenpopulationen ist es wichtiger denn je, unsere Grundstücke pestizidfrei zu halten. Bienen leben auch in städtischen Umgebungen, sodass das Futter, das sie in den Gärten der Menschen finden, ein entscheidender Faktor ihrer Ernährung ist. Pflanzen, die mit Pestiziden behandelt werden, sind extrem schädlich für Bienen. Selbst geringe Mengen von verunreinigten Pollen oder verunreinigtem Nektar können sich im Laufe der Zeit in einem Bienenstock ansammeln und zu neurologischen Problemen und zum Kollaps der ganzen Kolonie führen“, erklärt Shaw.

6. Wenn du einen Hinterhof oder einen großen Garten hast, solltest du dir überlegen, ein Bienenhotel zu bauen.

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Einer der Gründe dafür, dass unsere einheimische Bienenpopulation zurückgeht, ist der Verlust von Lebensräumen. Bienenhotels — im Prinzip jeder Raum, der dazu bestimmt ist, einheimische Bienen zu beherbergen — leisten einen wichtigen Beitrag zur Erholung der Population, so Shaw. „Es kann so etwas Einfaches sein wie eine Kaffeedose, die mit einigen Schilfrohren am Zaun befestigt ist – oder eine ausgeklügeltere Konstruktion mit Ziegeln, Holzscheiten mit eingebohrten Löchern, Schilfrohren und vielen Ecken und Winkeln.“

7. Wenn du Honig isst, kaufe ihn möglichst bei lokalen Imkern.

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„Die Honigproduktion ist im Allgemeinen nicht schädlich für Bienen und sie ist eine Quelle der Unterstützung für Imker“, sagt Neih. Versuchere, kleinere, lokale Imker zu unterstützen, die die Bienen artgerecht halten und den Honig verantwortungsbewusst produzieren.

8. Und mach dich mit anderen Praktiken vertraut, die auf Bienen angewiesen sind, wie zum Beispiel mit dem kommerziellen Mandelanbau.

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Kalifornische Mandeln anzubauen beansprucht mehr als die Hälfte der Honigbienen der gesamten USA. Diese Bienen werden oft über weite Strecken transportiert, da sie von Imkern an Farmen vermietet werden. Laut Neih ist diese Praxis ziemlich problematisch, da der Transport zur massiven Bestäubung bestimmter Pflanzen für die Bienen desorientierend und schädlich sein kann.

Er weist jedoch auch darauf hin, dass die Beseitigung der Mandelproduktion — oder der Boykott von Mandeln — nicht unbedingt die richtige Antwort darauf ist. „Diese Praxis sichert nämlich auch den Lebensunterhalt der Imker und stellt somit Gelder zur Verfügung, um die Honigbienenpopulationen zu erhalten. Ein Boykott würde auch die Einnahmen der Imker verringern, da die Aufzucht von Bienen für die Bestäubung von Mandeln eine große Einnahmequelle für sie ist. Somit würde der Boykott mittelfristig die Bienenpopulation weiter reduzieren. Um effektive Maßnahmen zu ergreifen, müssen wir die Art und Weise, wie Landwirtschaft in betrieben wird, grundlegend ändern, aber das ist schwierig. Es gibt da keine einfache Lösung“, sagt Neih.

Kommt Leute, wir retten die Bienen!

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Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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