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15 Zeichen, an denen du eine gewalttätige Beziehung erkennst

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Denk daran: Gewalt ist nicht nur physisch.

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1. In normalen Gesprächen wird dir das Gefühl gegeben, du würdest nichts verstehen oder hättest immer Unrecht.

Das muss nicht während eines Streits sein. Und es kann subtil sein: Nicht immer funktioniert es so direkt wie "Wow, was für ein dummer Kommentar", aber dir wird der Eindruck vermittelt, du würdest nie etwas Schlaues sagen und du hättest immer völig Unrecht, egal worum es geht.

Wenn es um gewalttätige Beziehungen geht, denkt man erstmal an physische Gewalt, da sie die offensichtlichste Form ist. Aber sie ist nicht die einzige Form. In diesem Fall geht es um emotionale Gewalt. "Der wesentliche Faktor bei emotionaler Gewalt ist das Kleinreden und Erniedrigen des Partners" erklärt Marina Ganzarolli, Rechtsanwältin und Doktorandin der Rechtssoziologie an der Universität von São Paulo in Brasilien sowie Mitgründerin des Juristennetzwerkes für Frauenrechte (DeFEMde). Man hat vielleicht nie die Hand gegen dich erhoben, aber man hat dir immer das Gefühl gegeben, du seist Abschaum.

2. Wenn du nicht der gleichen Meinung wie dein Partner bist, hörst du Sachen wie "Du bist verrückt", "Das bildest du dir alles ein" oder du würdest aus einer Mücke einen Elefanten machen.

Das wird Gaslighting genannt und ist eine Form der emotionalen Gewalt, bei der dein Partner dich dazu bringt, deine eigene Wahrnehmung der Realität infrage zu stellen.

3. Er denkt, er hätte das Recht, dein Leben und deine Entscheidungen zu kontrollieren.

Vielleicht will er, dass du deinen Kleidungsstil änderst. Oder dass du deinen roten Lippenstift abnimmst. Oder er sagt, er will nicht, dass du andere männliche (oder weibliche) Freunde hast. Oder er versucht zu kontrollieren, wohin du gehen "darfst" und wohin nicht. Hast du jemals etwas in der Richtung gehört wie "Meine Partnerin macht/trägt/sagt" dieses oder jenes nicht?

Eifersucht, Besitzdenken und kontrollierendes Verhalten sind klassische Anzeichen eines Partners, der dich in eine gewalttätige Beziehung führen könnte, erklärt Richterin Cristina Cabral vom "koordinierenden Justizamt für Frauen in Situationen häuslicher Gewalt" des Staates São Paulo.

Dies kann sich auch bis zu finanziellem Missbrauch ausweiten: Er kontrolliert deine Rechnungen und deine Kleiderauswahl, er weist dir Geld zu, das du ausgeben darfst, usw.

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4. Du tust Dinge gegen deinen Willen aus Angst vor seiner Reaktion, wenn du widersprichst. Oder er respektiert deine Wünsche nicht, wenn du "Nein" sagst, auch nicht beim Sex.

Dir ist nicht nach Sex zumute, aber er besteht darauf. Oder du "gibst letztendlich nach", weil du ihm gefallen willst. "Sexuelle Übergriffe geschehen auch in Beziehungen" sagt Ganzarolli. "Er gibt dir Schuldgefühle oder das Gefühl, ihn zufrieden stellen zu müssen. Und echte Vergewaltigung kann auch vorkommen, wie zum Beispiel erzwungener Analsex beim Geschlechtsverkehr."

5. Er "schlägt nicht", aber du hast häufig Prellungen von ihm oder er benutzt körperliche Gewalt, um "dich zu beruhigen".

Körperliche Gewalt umfasst nicht nur Schläge und Stöße. Sie beinhaltet beispielsweise auch Kneifen, oder "dich festhalten", wenn du argumentierst, dich an den Armen kratzen oder dich gewaltsam in einer Umarmung festhalten, wenn du ihm nicht nahe sein willst.

6. Er erzählt dir, niemand außer ihm würde dich lieben, akzeptieren oder bei sich haben wollen.

Dies sind typische Behauptungen aus dem Bereich der psychologischen Gewalt, erklärt Ganzarolli. Sätze wie "Wenn du das machst, dann liebst du mich nicht" und "Wenn du das nicht machst, dann gehe ich" passen auch in diese Kategorie.

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7. Er reagiert nicht sehr auf deine Erfolge und die guten Dinge, die in deinem Leben passieren.

Es ist kein Zufall, dass genau an dem Tag, an dem ihr zusammen ausgehen wolltet, um ein tolles Ereignis zu feiern, welches dir widerfahren ist, ihr einen hässlichen Streit habt wegen irgendeiner Lappalie und er versucht, dich zu überzeugen, dass du nichts gut genug kannst und dich dazu bringt, deinen Selbstwert anzuzweifeln.

8. Es gefällt ihm nicht, wenn du mit anderen Menschen sprichst, insbesondere, wenn er nicht dabei ist. Oder er versucht, dir glaubhaft zu machen, dass seine Meinung die einzige ist, auf die du hören solltest.

Und diese Isolation unterstützt noch deinen Rückzug von Familie oder Freunden, die dir helfen könnten, aus dieser missbräuchlichen Beziehung auszubrechen.

9. Er gibt dir das Gefühl, du hättest Schuld an seinen Aggressionen oder Drohungen.

Dies ist eine der größten Lügen der gewalttätigen Beziehung. Denk daran, dass du niemals Schuld hast an seinen Handlungen. Nie. Du "bittest nicht darum". Du hast ihn nicht "verrückt gemacht". Er ist verantwortlich für seine eigenen Taten, nicht du. Gib dir niemals die Schuld.

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10. Seine Taten geben dir ein komisches Gefühl oder lassen dich zweifeln, ob das Geschehene normal war.

Zweifle nicht deine eigenen Gefühle an und finde eine Gelegenheit, mit einer Person ines Vertrauens zu sprechen, zum Beispiel einem Freund, der dir zuhört, ohne über dich zu urteilen. Wir begreifen nicht immer, was geschieht. Reden kann dir helfen, die Situation besser zu verstehen. "Wenn eine Frau versucht, ihre Lage zu beschreiben, erkennt sie, dass es nicht normal oder natürlich ist", sagt Ganzarolli.

11. Er sagt, dass andere Menschen sich nicht in einen Streit zwischen einem Paar einmischen sollten und dass deine Probleme "Beziehungssache" wären.

"Wenn man es statistisch betrachtet, sieht man, dass es kein internes Problem darstellt, das nur Einzelne betrifft, sondern vielmehr ein Problem der öffentlichen Gesundheit und Bildung ist. Alles, was diese Frau durchmacht, machen auch ihre Nachbarin, die Frau am Ende der Straße und die Frau im nächsten Viertel durch", sagt Ganzarolli. (Abgesehen davon kann jeder Opfer von Gewalt sein, unabhängig von seiner geschlechtlichen Zugehörigkeit.)

12. Er verletzt dich nicht physisch, aber er bringt seine Aggressivität zum Ausdruck, indem er auf Tische, an Türen und andere Gegenstände schlägt.

Dies ist genau genommen eine Form der Bedrohung, um seine Stärke zu demonstrieren und anzudeuten, dass du die nächste sein könntest.

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13. Er schreit dich an.

Denk daran: Gewalt ist nicht nur körperlich. Und es ist sehr verbreitet, dass die Gewalt eskaliert. Was mit Anschreien beginnt, kann zukünftig sehr schnell eine Ohrfeige werden.

14. Er schlägt dich.

Es mag offensichtlich erscheinen, aber es ist immer gut, zu bedenken: Nein, es ist nicht okay, es ist nicht richtig, du verdienst es nicht, und — nochmal — es ist nicht deine Schuld.

15. Er ist andauernd aggressiv oder gewalttätig, aber jedes Mal verspricht er, dass er es nicht mehr tun wird.

Ganzarolli erklärt, dass in der Gewaltspirale kurz nachdem die Explosion geschieht (der Streit, die Aggression oder Gewalt) die Phase kommt, die als "die Flitterwochen" bekannt ist.

Hier zeigt er, dass er es bereut; er weiß, dass er scheiße war; verspricht, dass er sich ändern wird, eine Therapie machen wird. Er gibt dir Geschenke; sagt, wie sehr er dich liebt; schätzt dich, hört dir zu und verwandelt sich von einem Frosch in einen Prinzen. Dann verzichtet das Opfer darauf, den Täter anzuzeigen.

"Die [Person] will [ihren] Partner nicht loswerden, [sie] will die Gewalt loswerden", sagt Ganzarolli. In dieser Phase scheint es so, als würde alles gut werden. "Doch auch wenn es Stunden, Tage, einen Monat oder ein Jahr dauern kann, wird die Gewaltspirale immer wiederkehren."

Wenn du in einer gewalttätigen Beziehung steckst oder jemanden kennst, der sich in einer gewalttätigen Beziehung befindet, nimm Hilfe in Anspruch.

Du kannst mit einer Person deines Vertrauens sprechen oder Kontakt aufnehmen zu jemandem beim Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen per Live-Chat oder unter 08000-116-016. Es ist rund um die Uhr jemand erreichbar.

Und natürlich sollte man nicht vergessen, dass es nicht nur Männer sind, die in Beziehungen gewalttätig sein können und dass nicht immer Frauen die Opfer sind.

Dieser Post wurde aus dem Portugiesischen übersetzt.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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