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Schwangere und junge Eltern berichten von ihren Herausforderungen in Zeiten der Pandemie

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„Im Grunde genommen bin ich ein Wrack. Ein von Müdigkeit, Übelkeit und Angstzuständen geplagtes, schwangeres Wrack.“

Wir haben kürzlich Schwangere und junge Eltern innerhalb der BuzzFeed-Community gebeten, uns einige der Schwierigkeiten zu schildern, denen sie während der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt sind. Das sind ihre Geschichten:

1. „Meine Geburt wurde eingeleitet und ich lag 54 Stunden alleine in den Wehen. Wegen der Einschränkungen hatte ich keinen Partner bei der Geburt dabei und wegen ihrer Gesundheit konnte meine Mutter nicht dabei sein …“

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2. „Ich war seit zehn Wochen schwanger und habe ein erhöhtes Risiko für Fehlgeburten. Als bei mir vor ein paar Tagen Blutungen eingesetzt haben, entschied ich mich dazu, die Fehlgeburt lieber einfach passieren zu lassen, als mich dem Infektionsrisiko im Krankenhaus auszusetzen …“

„Ich muss mich zu Hause um Kinder kümmern und mein Partner arbeitet 50 Stunden die Woche. In einem so frühen Stadium ist es sowieso unwahrscheinlich, dass du für einen zehn Wochen alten Fötus noch etwas tun kann – so viel zu riskieren und nicht bei meinen Kindern zu Hause zu sein, schien es mir bei der winzigen Chance, die Schwangerschaft zu retten, nicht wert zu sein.

Es macht uns trotzdem traurig.“

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3. „Ich bin erst seit sechs Wochen mit meinem dritten Baby schwanger und habe Symptome von COVID-19 …“

„Ich kann nicht anders, als mir übermäßig Sorgen zu machen und nach jeder Frage, die mir in den Sinn kommt, im Internet zu suchen. Ich weiß, dass ich solche Sachen nicht nachlesen sollte, aber wenn du im Bett mit einem Laptop festsitzt, ist es schwer, nicht davon vereinnahmt zu werden. Wie dem auch sei, ich befinde mich natürlich in der Selbstisolation und gehe erstmal nicht zum Arzt.“

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4. „Mein 15 Monate altes Kleinkind war an zwei bis drei Spaziergänge pro Tag gewohnt und muss jetzt mit ,Balkonien‘ zurechtkommen.“

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„Keine Natur, kein Gras, keine Erde, keine Aussicht. Es ist herzzerreißend, in einer Zeit zu leben, in der unsere Kinder dazu gezwungen sind, drinnen zu bleiben, und nicht verstehen, dass wir das zum Schutz der Gesundheit der Kleinen tun. Wir vermissen es so sehr, draußen in der Natur zu sein!“—mamaoftwo

5. „Mein Arzt hat mir gesagt, dass man das Baby von mir trennen muss, wenn ich bei der Geburt positiv auf COVID-19 getestet werde. Wenn ich nur daran denke, wird mir ganz übel und ich möchte schreien.“

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6. „Ich bin seit 25 Wochen schwanger. Letzte Woche bin ich auf meiner Treppe gestürzt und musste ins Krankenhaus. Mein Mann durfte mich nicht besuchen und ich musste alleine feststellen, dass die Wehen einsetzen und ich eine vorzeitige Geburt haben würde.“

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7. „Mein kleines Mädchen ist fünf Monate alt. Leider konnte ich sie nicht stillen, weshalb wir auf Säuglingsnahrung umgestiegen sind.“

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„Direkt vor Beginn dieser ganzen Ausgangssperre (an der Ostküste Kanadas) wurde mein Mann, der für die Armee arbeitet, in den Einsatz geschickt. Ich hatte also keine Wahl, außer mein Baby jede Woche in den Supermarkt mitzunehmen, um mehr Babynahrung zu holen …

Ich habe nicht die Option, viel auf einmal zu kaufen, weil ich im Mutterschutz von Arbeitslosenhilfe lebe. Ich werde jedes Mal vom Ordner im Supermarkt dumm angemacht, weil ich mein Baby mitbringe. Als würde ich mich nicht schon ängstlich und schlecht genug fühlen. Etwas Verständnis wäre schön.“

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8. „Ich habe meine Schwangerschaft bemerkt, kurz bevor das alles losgegangen ist. Weil ich vor dieser Schwangerschaft eine Fehlgeburt hatte, sah ich mich im Grunde genommen gezwungen, meinem Chef davon zu erzählen, bevor ich dazu bereit war. So konnte ich mit dem Social Distancing beginnen, sobald diese Empfehlungen ausgesprochen wurden …“

„Ich fühle mich schlecht, dass meine Aufregung nicht größer ist, so wie beim ersten Mal. Ich habe Angst, dass ich dieses Kind genauso verlieren werde wie das letzte. Ich mache mir Sorgen, dass das ganze Sorgenmachen meinem Ungeborenen schaden wird oder meinen Sohn unsicher oder ängstlich macht.

Im Grunde genommen bin ich ein Wrack. Ein von Müdigkeit, Übelkeit und Angstzuständen geplagtes, schwangeres Wrack.

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9. „Als schwangere OP-Schwester hatte ich das große Glück, zwei Wochen beurlaubt zu werden, weil jetzt alle elektiven Eingriffe abgesagt wurden.“

„Ich werde jedoch nicht bezahlt und als Hauptverdienerin der Familie ist es unglaublich schwierig, mich zwischen finanzieller Sicherheit und Selbstisolation zum Schutz des sich entwickelnden Fötus zu entscheiden.“ —heythereitsme3

10. „Mir wurde während meiner ganzen Schwangerschaft gesagt: ,Kauf nichts, du wirst bei deiner Babyparty viele Dinge bekommen, die du brauchst.‘“

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„Im Moment sieht es so aus, als könnte ich keine Babyparty feiern, was bedeutet, dass ich auf den letzten Drücker unser Sparguthaben ausgeben muss, um mich auf die Ankunft des Babys vorzubereiten.“ —amanda058

11. „Ich hatte kürzlich eine Komplikation im Rahmen meines Kaiserschnitts. Mein Arzt sagte mir, dass ich unter normalen Umständen direkt in die Notaufnahme geschickt worden wäre.“

„Ich solle aber abwarten, um genau das zu vermeiden. Am Ende ist alles gut gegangen, aber es war trotzdem beängstigend.“ —juliel4e89ecc7d

12. „Ich bin seit 29 Wochen schwanger und arbeite als Krankenschwester in einer Klinik, die vom Coronavirus ÜBERWÄLTIGT wurde. Ich habe jeden Tag Angst zur Arbeit zu gehen. Außerdem bekomme ich weder Windeln noch Babynahrung oder Feuchttücher und online ist wirklich alles ausverkauft …“

„Ich hatte größte Schwierigkeiten, einen ordentlich Wickeltisch zu bekommen, weil aus welchem Grund auch immer online nichts lieferbar ist!! Ja, sogar Möbel!“

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13. „Ich bin im fünften Monat schwanger mit meinem ersten Kind (eine Überraschung!) und ich finde mich gerade damit ab, auf meine ursprünglich erhofften letzten Monate in kinderloser Freiheit verzichten zu müssen …“

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„Ich kann mich glücklich schätzen, einen Job zu haben, aber es ist hart, mich an den Gedanken zu gewöhnen, die Erlebnisse zu verpassen, die ich mir ausgemalt hatte. Zu meinen Ultraschalluntersuchungen und Kontrollterminen gehe ich alleine. Ich werde keine Babyparty haben und auch keinen letzten Urlaub oder Strandausflug. Kein Treffen in Bars mit Freunden, sei es auch nur auf ein alkoholfreies Getränk. Kein Prahlen mit dem Babybauch. Es ist einfach ein komisches Gefühl zurzeit, jetzt wo mir klar wird, dass ich den Großteil meiner Schwangerschaft alleine drinnen und auf meiner Couch verbringen werde.“

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14. „Ich bin seit 18 Wochen schwanger mit meinem ersten Kind nach dreieinhalb Jahren des Versuchens und zwei Runden IVF.“

„Es ist eine Risikoschwangerschaft aufgrund einer teilweisen Plazentaablösung. Ich habe das Haus zum letzten Mal vor drei Wochen wegen eines Ultraschalltermins verlassen.

Mein Mann arbeitet in einem Bundesgefängnis und zählt zu den systemrelevanten Mitarbeitern. Er ist der einzige Mensch, den ich seit dem Ultraschall gesehen habe. Wir isolieren uns im Haus so weit wie möglich voneinander. Wir schlafen in getrennten Zimmern und halten Abstand. Ich fühle mich so einsam. So habe ich mir meine Wunder-Schwangerschaft nicht vorgestellt. Es graut mir, wenn ich daran denke, die kommenden Monate zu Hause festzusitzen. Ich habe Angst um mein Baby, ich habe Angst um meine Familie und ich habe Angst um meinen Mann.“

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15. „Ich habe ein drei Wochen altes Baby und mein Mann arbeitet in einem Krankenhaus mit bestätigten Fällen von COVID-19. Es ist unmöglich, genug Reinigungsmittel zu bekommen, um sie zu schützen, wenn er nach Hause kommt.“

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16. „Meine Mutter und ich stehen uns wirklich nah und ich konnte sie in den letzten paar Wochen nicht treffen, um die letzten Monate meiner Schwangerschaft mit ihr zu erleben.“

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„Ich hatte mir gewünscht, dass sie im Krankenhaus dabei ist, um mich zu unterstützen und die Geburt ihres ersten Enkelkinds mitzuerleben. Das Krankenhaus erlaubt nur eine Begleitperson, weshalb sie nicht dabei sein kann.

Ich kann auch nicht sagen, wann sie ihn endlich sehen kann, weil ich nicht weiß, wann es sicher sein wird, dass Leute zu Besuch kommen. Es bricht mir das Herz, zu wissen, dass die Erfahrung, auf die meine Mutter und ich gewartet haben, nie Wirklichkeit werden wird.“

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17. „Ich habe meinen Sohn am 26. März per Kaiserschnitt zur Welt gebracht und mein Mann konnte wegen der strengen Regeln zum Verbot von Begleitpersonen nicht dabei sein. Es wurde zwei Tage später aufgehoben …“

„Jetzt verbringen wir beide die Zeit der Ausgangssperre zu Hause mit unserem Kleinkind sowie unserem Säugling und müssen während meiner Genesung die emotionalen Folgen der Abwesenheit meines Mannes bei der Geburt bewältigen.

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18. „Meine Entbindung wird demnächst eingeleitet. Bisher besteht die größte Schwierigkeit darin, abzusehen, was und wie viel wir brauchen werden.“

„Du kannst Windelgrößen nicht vorhersagen. Ich hoffe, dass die vier Packungen Babynahrung, die ich gekauft habe, reichen werden und ich in einem Monat mehr bekommen kann. Die Unsicherheit ist das Problem. Es ist selbst in normalen Zeiten schwer genug, sich auf ein Baby vorzubereiten. Und jetzt versuch mal, abzusehen, was dein Baby während einer Pandemie brauchen wird.“

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19. „Der Geburtstermin meines zweiten Kindes ist in ein bisschen mehr als zwei Wochen. Obwohl die Kitas eigentlich für die Kinder von wichtigen Arbeitskräften geöffnet bleiben sollen, hat unsere komplett zu gemacht, sodass ich keine Kinderbetreuung habe …“

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„Ich arbeite 45 und mehr Stunden pro Woche von zu Hause aus, mit einem zweijährigen Kind, und habe eingewilligt, meinen Mutterschutz zu verschieben, weil auf meiner Arbeit mittlerweile so viel los ist, dass ich meine Aufgaben nicht richtig übergeben konnte … Mein Mann arbeitet bei der Polizei und ich mache mir ständig Sorgen, dass es losgeht, während er im Dienst ist. Denn ich habe niemanden, der sich um unser Kleines kümmern kann …“

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20. „Ich bin schwanger und ich habe plötzlich keine Anziehsachen mehr, die mir passen. Und Umstandskleidung kaufen gehen kann ich nicht, weil alle Läden geschlossen haben.“

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21. „Ich habe in einem Krankenhaus in New York City während des Besucherverbots entbunden. Ich bin Krankenschwester auf der Entbindungsstation in dem Krankenhaus und hätte mir niemals vorgestellt, das ich mein erstes Baby ohne meinen Mann an meiner Seite bekommen würde …“

„Es war schlimm für uns beide. Das ist ein Erlebnis, was du nicht wiederholen kannst, und ich trauere dem nach. Wir sind so glücklich, dass unser kleines Mädchen gesund und munter bei uns ist, aber niemand sollte diese Erfahrung alleine durchmachen müssen. Ich hatte Glück, dass ich alles über Geburtswehen und das Prozedere im Falle eines notwendigen Kaiserschnitts wusste. Jede andere Person, die diese Situation ohne dieses Wissen durchmachen muss, ist bestimmt verängstigt.“

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22. „Ich habe ein sechs Wochen altes Baby und es fehlt mir einfach, dass meine Mutter und meine Schwester da sind und helfen. Mein Mann ist wunderbar, aber er kommt so wenig zum Schlafen wie ich und arbeitet von zu Hause aus. Mit meiner Mutter und Schwester hätten wir zusätzliche Unterstützung, um die ich bitten kann, ohne mich schlecht fühlen zu müssen …“

„Außerdem muss ich gerade mit einer postpartalen Depression fertig werden, weshalb es echt schwer ist, dass sie mir keine Verschnaufpause verschaffen können. Die totale Isolation ist hart. Nicht zu wissen, was ich tun soll, ist hart. Nicht zu wissen, ob ich von den wesentlichen Dingen für meine neugeborene Tochter genug da habe, ist hart. Ich vermisse meine Familie. Das muss unbedingt bald vorbei sein.“

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23. „Eine Freundin von mir hat einen autistischen Vierjährigen. Für sie ist die Quarantäne wirklich schwer, weil seine Therapien nicht stattfinden. Er scheint Rückschritte zu machen und Verhaltensweisen, von denen sie dachte, dass sie sie überwunden hätten, kommen jetzt mit voller Kraft zurück …“

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„Für sie fühlt es sich so an, als würde sie ihren Sohn deshalb im Stich lassen, was mir das Herz bricht.“

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Einige Beiträge wurden hinsichtlich der Grammatik und der Verständlichkeit bearbeitet.

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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