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Warum dein Kater so viel schlimmer wird, wenn du älter wirst

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Du bist nur so alt, wie du dich fühlst?! Sag das mal dem Tequila.

Du, am Tag nachdem du getrunken hast, mit Anfang zwanzig.

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Du, am Tag nachdem du getrunken hast, mit Ende zwanzig.

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Leider wahr! Dein Kater wird tatsächlich schlimmer, je älter du wirst.

Um diesem kläglichen und unfairen Phänomen auf dem Grund zu gehen, hat BuzzFeed mit dem Neurobiologen Dr. George Koob, Direktor des US-amerikanischen National Institute of Alcohol Abuse and Alcoholism, gesprochen. Er sagt, dass es ein paar mögliche Gründe dafür gibt, warum ein Kater für Erwachsene die Hölle ist.

Das fängt bei deinen ~Enzymen~ an. Sorry, aber sie sind einfach nicht mehr das, was sie mal waren.

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„Wenn du älter wirst, funktionieren die Enzyme nicht mehr so gut, die du zum Stoffwechsel von Alkohol brauchst,“ erklärt Koob. Das bedeutet, dass ein giftiges Stoffwechselprodukt aus Alkohol, genannt Acetaldehyd, länger in deinem System bleibt ohne abgebaut zu werden. „Das kann zu dem miesen Gefühl deines Katers beitragen,“ sagt er.

Dein Körperfettanteil spielt dabei auch eine Rolle.

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Wenn Menschen älter werden, legen sie meistens an Gewicht zu, sagt Koob — und ein Großteil davon ist zusätzliches Körperfett. Je höher der Fettanteil deines Körpers ist, desto niedriger ist sein Wasseranteil. Laut Koob führt das zu einem höheren Gehalt von Alkohol im Blut, auch wenn die Menge des Konsums gleich bleibt.

Das klingt vielleicht unlogisch, denn typischerweise ist deine Alkoholtoleranz größer, je mehr du wiegst. Aber hier geht es nicht speziell um dein Gewicht als solches — sondern um deinen Körperfettanteil. Der Körperfettanteil ist einer der Gründe, warum Frauen in der Regel stärker auf Alkohol reagieren als Männer, sagt Koob — denn im Durchschnitt haben Frauen einen höheren Körperfettanteil. Selbst wenn eine Frau und ein Mann zum Beispiel beide 75 Kilo wiegen, hätte die Person mit dem höheren Körperfettanteil nach der gleichen Anzahl an Getränken einen etwas höheren Alkoholgehalt im Blut.

Außerdem ist dein Hirn erwachsener geworden und steht nicht mehr so auf Besaufen bis zum Umfallen.

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„Der größte Effekt hat wahrscheinlich damit zu tun, was mit deinem Hirn passiert,“ sagt Koob. Er erklärt, dass dein Hirn mit Anfang Zwanzig ein hochentwickeltes „Belohnungssystem“ und ein weniger entwickeltes „Stresssystem“ besitzt. Das bedeutet, dass dir dein Hirn als junge Person jede Menge großartiges und positives Feedback gibt, wenn du waghalsige und spaßige Sachen machst (wie, du ahnst es, sich zu BESAUFEEEEN). Und es bestraft dich nicht so sehr mit einem Kater und einem schrecklichen Körpergefühl, nachdem das vorbei ist — denn dieses Stresssystem hat sich noch nicht vollständig entwickelt.

Aber irgendwann mit Mitte Zwanzig entwickelt sich dein präfrontaler Cortex weiter. Dazu gehört auch die Entwicklung solcher Spaßbremsen wie Reife und die Fähigkeit, rationale und vernünftige Entscheidungen zu treffen. GÄHN.

Während sich dein Hirn entwickelt, erklärt Koobs, nimmt die Stärke der Belohnungen ab und der „Alles-tut-weh“-Faktor des Stresssystems schaltet einige Gänge hoch. „Mit Mitte Zwanzig und Anfang Dreißig verlierst du deine Belohnungsfunktion. Stattdessen setzt die Stressfunktion ein wenn du zu viel trinkst und es übertreibst,“ sagt er. TOLL.

Jetzt weißt du Bescheid. Aber was kannst du dagegen tun?

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Naja mein Freund, irgendwann sind unsere Stunden gezählt. Aber wenn du deinen Kater etwas erträglicher machen möchtest, hat Koob folgenden Ratschlag: „Die beste Lösung ist, erst gar keinen zu bekommen.“

Und nun ein etwas hilfreicherer Tip: „Trink viel Wasser wenn du feierst und übertreibe es nicht.“ Achte außerdem darauf, auf welche Drinks dein Körper reagiert. Manche alkoholischen Getränke enthalten sogenannte Kongenere (das sind chemische Verbindungen, die den gleichen Aufbau wie Alkohol haben, aber keinen beinhalten). Einige Untersuchungen haben ergeben, dass Getränke mit Kongeneren einen schlimmeren Kater verursachen können, als Getränke mit reinem Alkohol. Zu den Getränken mit Kongeneren gehören zum Beispiel manche Weine, Bourbon oder Cognac.

Grundsätzlich gilt: Wenn du feststellst, dass dein Rotwein-Kater das absolut LEEETZTE ist, aber dein Wodka-Soda-Kater ein klein wenig erträglicher ... solltest du vielleicht die Finger vom Rotwein lassen.

Und eine freundliche Erinnerung zum Schluss: Geh verantwortungsvoll mit Alkohol um.

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Oder fang gar nicht erst an zu Trinken. Auf der Seite der BZgA kannst du herausfinden ob dein Trinkverhalten riskant ist und wie du deinen Konsum verringern kannst. (https://www.bzga.de/)

Dieser Artikel erschien zuerst auf Englisch.

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