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18 Horror-Storys von Leuten, die sexuelle Belästigung in der Pflege erlebt haben

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"Mein erster Tag in der Pflege begann mit einem Wichsfleck auf meinem Schuh. Antwort auf meine Beschwerde: Gewöhn dich dran. Ich war 16."

Kürzlich haben wir über eine Pflegerin berichtet, die erzählte, wie eine 16-jährige Praktikantin von einem Patienten sexuell belästigt worden sei. Darauf haben sich mehr Pflegekräfte bei uns gemeldet und ihre Geschichten erzählt. Diese zeigen: Sexualisierte Gewalt gegen Pflegerinnen und Pfleger ist Alltag in Deutschland. Das sind ihre Geschichten:

1.

"Mein erster Tag, meine erste Begegnung mit der Pflege: Er begann mit einem Wichsfleck auf meinem Schuh. Antwort auf meine Beschwerde: Gewöhn dich dran. Ich war 16."

– Reni Wisch, Facebook

2.

"In der 10. Klasse habe ich ein Schülerpraktikum in einer Altersresidenz gemacht. Da war auch ein Patient, der mir an die Brust gefasst hat, als ich ihn gewaschen habe ... Ich habe ihm gesagt, dass er das bitte lassen soll – und dass sowas nicht geht. Er hat sich zwar entschuldigt, aber trotzdem habe ich es der Leitung mitgeteilt. Von da an wurde er nur noch von den Pflegern gewaschen."

– Jasmin Speicher, Facebook

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3.

"In meiner Ausbildung griff mir ein Patient ans Gesäß. Reflexhaft ohrfeigte ich ihn. Naja, er tat es dann nie wieder."

– Tatjana Derouaux, Facebook

4.

"Als ich 16-jährige Praktikantin war, fasste mir ein Patient an die Brust und zerrte an meinem Kasack. Meine Kollegin meinte nur: 'Das ist normal, er weiß nicht mehr, was er tut.' Ich musste ihn auch weiter betreuen. Mittlerweile bin ich ausgelernte Krankenpflegerin. Und wenn mir sowas ein Schüler/Praktikant erzählen würde, dürfte er zum Selbstschutz das Zimmer nicht mehr betreten – und den Patienten würde ich auch in die Schranken weisen!"

– Elina Sergejiwna, Facebook

5.

"Diese Erfahrungen liegen schon etwas zurück. Ich denke aber, dass sich die Situation inzwischen nicht unbedingt überall wesentlich gebessert hat. Die Patienten sind das eine Problem (Grabschen, eindeutige Angebote sämtlicher Art – und noch ekliger: Abspritzen direkt ins Gesicht, wenn die Schwester die Bettdecke zum Waschen zurückschlägt). Viele Kollegen denken, dass man da durch muss, dass man sich ein dickeres Fell zulegen muss, schließlich hat ja jeder die Erfahrung gemacht. Den Fehler beim Patienten zu suchen, ist wahrscheinlich anstrengender und hält den Klinikbetrieb auf.

Man redete zwar früher mit den Kolleginnen darüber, nach dem Motto 'geteiltes Leid ist halbes Leid', aber dann hieß es auch: 'Augen zu und durch'. Den (verständlichen) Drang, derartige Vorfälle bei Vorgesetzten zu melden oder sich zu weigern, den Patienten weiter zu versorgen, gab es damals nicht in dieser Art. Für (andauerndes) Jammern und den Betrieb aufhalten gab (gibt?) es wenig Verständnis. Ich glaube, dass sich Otto Normalverbraucher gar nicht bewusst ist, mit welchen Auswüchsen das Pflegepersonal tagtäglich konfrontiert wird. Mit Blut, Eiter usw. rechnet man ja, aber an sowas denkt doch eigentlich keiner.

Positiv: Meine Tochter hat dieses Jahr ein dreiwöchiges Praktikum im Krankenhaus angefangen, das sie aber leider wegen einer Erkrankung nicht fortsetzen konnte. Es waren nur drei Tage, aber sie hat erzählt, dass sie durch die männliche Pflegeanleitung und die Schwestern mehrmals und eindringlich darauf hingewiesen wurde, Dinge in dieser Richtung, die sie persönlich als störend oder übergriffig empfindet, zu melden."

– Anonym, Facebook

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6.

"Ich betreue seit 8 Jahren einen Patienten nach einem Hirnaneurysma. Leider kommt es mal vor, dass er mich an der Brust begrapscht und mir auf den Po klatscht. Finde ich alles andere als lustig! Dies mache ich ihm verbal auch klar. Meist unterbreche ich meine Pflegetätigkeit und verlasse den Raum, damit er über sein Verhalten nachdenken kann. Er entschuldigt sich dann auch. Aber es kommt eben trotzdem immer wieder vor. Ganz wichtig bei uns ist es, die Ehefrau mit einzubinden und zu informieren. Aber er macht es sogar teilweise vor ihr. Seine Ehefrau bestärkt und unterstützt mich. Ihr selbst ist es sehr unangenehm, was ihr Mann macht. Daher ist es so wichtig, sich mit dem Thema Sexualität im Alter auseinanderzusetzen. Am besten mit den Angehörigen und dem Patienten (wenn möglich) gemeinsam."

– Anonym, Facebook

7.

"Ich habe für einen Patienten (ambulanter Pflegedienst) einkaufen müssen. Als ich die Einkäufe ablieferte, begann er, sich selbst zu befriedigen. Ich hab das anfangs gar nicht bemerkt. Als ich gehen wollte, sah ich es erst. Ich sagte 'Tschüss' und drehte mich um. Doch dann hielt er meine Hand fest und machte es weiter, bis er kam. Er hatte so eine Kraft, ich konnte mich gar nicht losreißen! Und alles, was von meinen Vorgesetzten dazu kam, war: 'Da muss man nunmal durch, die sind manchmal so.' Und dass ich das einfach akzeptieren müsse. Viele haben mir nicht mal geglaubt. Und selbst, obwohl ich nicht wollte, musste ich wieder da hin gehen. Ich bin übrigens noch in der Ausbildung."

– Dine D., Facebook

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8.

"Die erste sexuelle Belästigung erfuhr ich in meinem Pflegepraktikum im Altersheim. Da war ich 22 und wurde von einem alkoholkranken, aber geistig noch recht fitten Bewohner an den Brüsten angefasst. Er kam angeschlichen und hat mich von hinten festgehalten und kräftig zugepackt. Ich hab ihn weggestoßen, habe aber geschwiegen.

Ein knappes Jahr später, im ersten Ausbildungsjahr, ebenfalls im Altersheim: Wir hatten einen Bewohner, von dem wir wussten, dass er sich die Nächte mit Pornofilmen um die Ohren schlägt. Er hat nie jemanden angefasst, aber er meinte eines Tages mal zu mir, dass er mal gerne mit mir "pimpern" würde. Ein anderer Bewohner auf derselben Station fragte mich, ob ich Intimpiercings oder Brustwarzenpiercings habe (ich habe einige Piercings im Gesicht), und ob er die mal sehen könnte. Da war ich dann schon mutiger und habe beiden gesagt, sie sollen solche Fragen und Anmerkungen in Zukunft unterlassen.

Nun bin ich seit gut 12 Jahren in der ambulanten Pflege. Dass die Leute am Vorbeilaufen einem an den Hintern fassen, oder dir beim Verabschieden den Hintern tätscheln ist alltäglich. Oder sie finden einen "Fleck" auf dem Oberteil und wollen ihn wegmachen. Dabei wird natürlich kräftig zugelangt. Auch gibt es Patienten, die körperlich eigentlich sehr fit sind und trotzdem verlangen, das wir die Intimpflege übernehmen und dabei kräftig rubbeln sollen. Einer läuft meistens nackt vor mir herum und fragt mich öfter, ob ich "ihn" nicht mal anfassen möchte. Sätze wie "du hast eine geile Figur" oder "du siehst echt heiß aus", sind ebenfalls alltäglich. Ich wurde vor ein paar Jahren auch schon an der Hand festgehalten und der Patient hat versucht, meine Hand in seinen Schritt zu drücken.

Demente Menschen fassen auch gerne mal an, aber das ist sicherlich nicht die Regel. Dem entgegenzuwirken ist auf Dauer schwer bis unmöglich. Meist verstehen sie nicht mehr, dass sie gerade etwas Unrechtes tun.

Die Geschichte einer Pflegeschülerin, die bei uns ihr ambulantes Pflichtpraktikum ableistete, möchte ich nicht untergehen lassen, denn das hat mich doch sehr schockiert. Als sie in der Psychiatrie ein Pflichtpraktikum für ihre Ausbildung machte, wurde sie allein mit einem Patienten in den Keller geschickt, um den Speisewagen zu holen. Den Fachkräften war bekannt, dass er pädophil war und sie sah für ihre 17 Jahre noch sehr jung aus. Er hat versucht, sie im Keller zu vergewaltigen. Geschafft hat er es Gott sein Dank nicht. Aber durch die Verantwortungs- und Sorglosigkeit der dortigen Pflegekräfte hat sie jetzt eine Erfahrung gemacht, die sie so schnell nicht wieder vergessen wird."

– Marie-Theres Welte, via Mail

9.

"Ich bin examinierte Altenpflegerin und habe 10 Jahre in der Pflege gearbeitet. Sexualisierte Gewalt gehört zum Pflegealltag. Willkommen in der Pflege-Realität. Hauptgrund, warum ich der Pflege dem Rücken gekehrt habe, ist nicht nur mein kaputter Rücken, sondern auch genau solche Vorfälle, die ich in jeder Einrichtung hatte. Wir mussten immer alles herunterschlucken und professionell wirken."

– Elisabeth Stiene, Facebook

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10.

"'Toll' ist es, in der Ausbildung vom Kollegen Sprüche wie 'Was für ein geiler Arsch!' hinterhergerufen zu bekommen. Meine Anleiterin saß daneben und hat nichts gesagt."

– Anonym, Facebook

11.

"Ich war 17 und aus meinem Dorf in die Großstadt gezogen, wo ich meine Ausbildung zur Krankenschwester antrat. Auf der Gastroenterologie war ich zuständig für ein 5er-Zimmer, belegt mit Männern, etwa 40 bis 60 Jahre. Sie versuchten, mich aufs Bett zu ziehen und lachten dabei: 'Ist doch alles nur Spaß. Hab dich nicht so!'

Ich habe versucht, freundlich zu bleiben und meine Aufgaben abzuarbeiten. Aber diese Männer wurden von Mal zu Mal dreister und schubsten mich von einem zum anderen und lachten immer nur. Ich sagte den Schwestern, wie unangenehm es ist und dass ich mich nicht in dieses Zimmer traue. Doch die meinten, ich solle mich nicht so haben und schickten mich wieder ins Zimmer – und zwar öfter, als es vermutlich nötig war. Für mich war es der Horror. Ich war alleine in einer fremden Stadt und hatte niemanden, mit dem ich darüber reden konnte."

– Yvonne B., per Mail

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12.

"Ich habe 2 Jahre in der ambulanten Pflege gearbeitet. Dort hatte ich einen 72-jährigen Kunden, der mit seiner Frau zusammenwohnte. Sie war meistens im Wohnzimmer, während ich ihn versorgt habe. Er hat mir oft erzählt, was für ein toller Offizier er früher war, wie gut er aussah und wie er die Frauen da auf dem Tisch genommen hat usw. Ich fand es witzig – bis er meinte, mir zwischen die Beine fassen zu dürfen. Hab seine Hand weggeschlagen und ihn richtig zusammengeschnauzt. Die nächsten 2 Wochen habe ich immer seine Frau zu uns gerufen – und danach wollte er mich nicht mehr da haben."

– Anonym, Facebook

13.

"Wir haben einen dementiell veränderten Bewohner. Wenn er gute Tage hat, ist er nur sehr zugewandt und körperbetont. An schlechten Tagen begrapscht er alles, wo er dran kommt: Brüste, Po und den Schritt. Er nimmt deine Hände und will, dass man seinen Penis berührt. Er hat auch schon versucht, mich ins Bett zu zerren, weil er fest der Meinung ist, dass ich das jetzt brauche. Richtig krass: Als ich ihm erklärte, mein Mann möchte das auch nicht, sagte er nur: 'Dann muss er Teilen lernen.' Der Neurologe und der Psychiater haben uns erklärt: Da kann man nichts machen. Leider haben wir kaum männliche Pfleger, denn die lässt er in Ruhe. Er vergreift sich nur an den Frauen – und da sind ihm Aussehen und Alter ziemlich egal."

– Anonym, Facebook

14.

"Im Laufe der Jahre bin ich einige Male sexuell belästigt worden. In meinem Ausbildungsbetrieb wurde noch konsequent durchgegriffen und der Patient umgehend auf die Straße gesetzt. Vorher haben sich die Patienten erstmal eine Tracht Ärger vom Stationspfleger eingefangen. In den anderen Häusern musste ich lernen, mir selbst zu helfen. Dort bekam ich zu hören: 'Das macht der doch nicht' oder 'Ist doch ganz normal, da musst du durch' und so weiter. Nein, muss ich nicht. Mein Körper gehört mir. Distanz schaffen, klar. Grenzen setzen, auch klar. Aber wenn das nicht greift, und da setze ich mein persönliches Empfinden als Maßstab, muss der Arbeitgeber ran. Er hat für meinen Schutz zu sorgen. Er hat eine Fürsorgepflicht. Und gelegentlich muss man ihn daran erinnern."

– Anonym, Facebook

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15.

"Ich bin Auszubildende im letzten Jahr und ich liebe diesen Job. Doch es gab mehrere Erlebnisse mit sexueller Belästigung: Im ersten Ausbildungsjahr wurde ein Patient bei der Medikamentengabe stark aggressiv (wofür er bekannt war) und wollte mich schlagen. Meine Kollegin ist dazwischen gegangen und hat mich dann raus geschickt. Meine ehemalige Pflegedienstleiterin sagte nur: 'Beim nächsten Mal bleiben Sie drin, das müssen Sie lernen auszuhalten.'"

Im zweiten Lehrjahr gab es einen Patienten, der mich immer begrapscht hat. Ich durfte mir dann von allen Kolleginnen anhören: 'Das macht der immer.' Beim nächsten Mal wurde ich laut. Seitdem fasst der Patient mich nicht mehr an – was ein paar Kollegen verwundert.

Ein anderes Mal war der Ehemann meiner Patientin immer dabei, wenn wir seine Frau gewaschen haben. Es gab immer Anzüglichkeiten uns Pflegerinnen gegenüber. Wann immer ich mich beschwerte, hieß es: 'Ach, der macht das immer. Versuch es auszublenden.'

Wenn ein 'klarer' Patient mich belästigen würde, hätte ich null Probleme damit, ihn anzuzeigen. Ich hatte mal einen sehr stark demenzkranken Patienten, der mir in den Schritt gefasst hat. Und noch einer mit Demenz hat mir das Shirt hochgerissen, weil er mir an die Brüste fassen wollte – so fest, dass mein Shirt kaputt gegangen ist. Meine Chefin hat mir ein Neues gekauft, weil sie seine Frau nicht belasten wollte. Aber es wurde nicht tabuisiert. Wir bekommen eine Fortbildung zur Thematik. Unsere Chefin steht voll und ganz hinter uns."

– Anonym, Facebook

16.

"Ich fing neu als Gesundheits- und Pflegeassistentin in einem Pflegeheim an. Mir hat es dort direkt sehr gut gefallen, bis ich auf einen bestimmten Bewohner gestoßen bin – vor den man mich bereits gewarnt hatte. Nur eine Kollegin drängte mich: 'Du MUSST zu ihm gehen und ihn versorgen, das ist dein Job.' Dieser Bewohner will mich immer küssen, fasst mich an meinen Brüsten und in meinem Intimbereich an und sagt Sachen wie 'Machs mir, du dreckiges Luder' Oder 'Fick mich, du geile Schlampe'. Gegen die Berührungen kann ich gar nichts machen, weil er viel größer, stärker und schneller ist als ich. Ich bin lediglich 1,65 Meter groß und 55 Kilo leicht. Einmal hat er mir seinen 'Intimbereich' gegen meine Hose gehauen und 'Mach mit, du verdammt geile Sau' gesagt."

Ich sage dann laut und deutlich meine Meinung, aber es interessiert ihn einfach nicht. Das gesamte Kollegium meint, ich müsste sowas bewältigen können: 'In deinen zwei Ausbildungen hast du doch gelernt, mit solchen Situationen umzugehen.' Meine Wohnbereichsleitung behauptet, er hätte neue Medikamente bekommen und hätte dieses Verhalten abgestellt. Aber das stimmt nicht. Ich weiß selbst nicht mehr, was ich machen soll. Ich fühl mich immer so dreckig, dass ich abends eine halbe Stunde duschen muss, bis ich das Gefühl habe, 'sauber' zu sein."

– Sarah H., per Mail

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17.

"Ich betreute ein Ehepaar. Der Mann hat mich sehr an meinen verstorbenen Großvater erinnert und deswegen habe ich seine Berührungen erst gar nicht so wahrgenommen. Es war völlig abwegig, dass sich ein fast 90-jähriger Mann für eine 30-Jährige interessieren könnte. Es waren erst nur Kleinigkeiten: Berührungen an Arm oder Rücken. Aber an einem Tag, als wir zusammen zu einem Blumenmarkt fuhren, sagte er, dass er froh wäre, dass seine Frau nicht dabei wäre, denn die würde ja stören. Er wollte mir ein Küsschen auf die Wange geben. Ich war überfordert. Als wir wieder bei ihm waren, sagte ich, dass ich jetzt nach Hause fahren muss. Er fragte, ob er mit zu mir kommen könne, wäre ja auch schön. Äh, nein! Zum Glück kam seine Frau dann nach Hause und selbst da hat er, als er hinter mir stand, meine Hand und meinen Rücken streicheln wollen. Ich bin immer weiter nach vorne gegangen und dann regelrecht aus dem Haus geflüchtet.

Habe es direkt meiner Pflegedienstleitung erzählt und auch wenige Tage später bei der Dienstbesprechung erwähnt. Dort kam raus, dass noch weitere Mitarbeiter betroffen sind. Seitdem müssen wir nur noch in Ausnahmefällen zu ihm fahren. Als ich irgendwann nochmal zu ihm musste, hab ich ihm gesagt, dass ich mir solch ein Verhalten verbitte und er es unterlassen soll. Es brauchte an dem Tag mehrere Anläufe, bis er es kapiert hat. Seitdem hält er sich zurück, aber ich vermeide es trotzdem, mit ihm allein zu sein und bin froh, wenn seine Frau anwesend ist. Wenn so etwas noch mal vorkommen sollte, werde ich es auch seiner Frau erzählen. Es ist einfach erschreckend, wie viele Senioren sich an ihren Pflegepersonen vergreifen und denken, dass so ein Verhalten vollkommen normal wäre. Seit dieser Situation fühle ich mich immer unwohl, wenn ich mit einem älteren Mann alleine bin."

– Anonym, per Mail

18.

"Als Mann wird man doppelt ausgelacht: Als ich noch ganz frisch in der Ambulanten war, hat der Ehemann meiner Patientin sein steifes Glied an meinem Hintern gerieben. Im Büro nur schallendes Gelächter. Dreimal dürft ihr raten, ob ich da noch hin musste. Natürlich! Als junger Mensch (auch, wenn ich ein Mann bin) war ich überfordert. Das Dringlichste was ich dachte: Hoffentlich hat meine Patientin es nicht mitbekommen, denn sie mochte ich sehr.

Nein, das muss man sich nicht gefallen lassen! Und jeder Fürsorgepflichtige hat dafür zu sorgen, dass sowas nicht erneut passiert!"

– Torsten Jähnsch, Facebook

Habt ihr Ähnliches erlebt und wollt es öffentlich machen? Schreibt eure Geschichte in die Kommentare.

Hinweis: Einige Posts wurden hinsichtlich Länge oder Klarheit bearbeitet.

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