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Warum Frauen Donald Trump unterstützen

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Trump könnte der Vergewaltigung bezichtigt werden und es würde keine Rolle für sie spielen. Weil das bestimmt eine Lüge wäre.

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CINCINNATI – An einem warmen Nachmittag mit perfekt blauem Himmel beeilt sich Laurie - eine Frau in den Vierzigern aus Canton, Michigan - um ihr Trump-Merchandise in Ordnung zu bringen. Der Sicherheitsdienst nahe der Eingänge zur US Bank Arena - Heimat des Minor-League-Hockeyteams der Stadt und für die Nacht der Veranstaltungsort von Trumps erster Kundgebung in Cincinnati - hat ihr in letzter Sekunde gesagt, dass sie ihren Tisch versetzen muss, und nun packt sie hektisch ihre lebensgroßen Koffer aus.

"Ich bin in 40 Staaten gewesen, im ganzen Land", erzählt sie mir freudestrahlend. "Und ich verkaufe Merchandise von hoher Qualität - nicht den billigen Mist, den diese anderen Leute hier oben verkaufen. Dieser Hut hier", sagt sie und zeigt auf einen Stapel von standardmäßigen "Make America Great Again"-Baseballmützen, "wurde in Amerika hergestellt."

Laurie verdient etwa 14 US-Dollar (also rund 12,80 Euro) mit jedem Trump-Shirt, das sie verkauft - sie kauft sie für 11 US-Dollar ein und sie gehen für 25 US-Dollar weg. Das Geschäft lief immer schon gut, aber erfuhr einen Aufschwung, als Hillary einige Unterstützer von Trump als "basket of deplorables" ("Sack voll Kläglicher") bezeichnet und so eine völlig neue Identität für Menschen geschaffen hat, um solche Kleidungsstücke zu besitzen.

"Wenn mein Ehemann so nicht reden würde, würde ich denken, dass mit ihm etwas nicht stimmt."

Anders als einige andere Verkäufer, die nicht einmal den Kandidaten unterstützen, dessen Waren sie verkaufen, liebt Laurie Trump. Sie hat ihn getroffen; seine Wärme und seine Güte gespürt, erzählt sie mir. Er ist freundlich zu den Merchandise-Händlern – im Gegensatz zu Kasich, der "einfach schrecklich" war. Sie sorgt sich nicht um das Video von Access Hollywood , das vor kurzem veröffentlicht wurde und zeigt, wie er ausführlich darüber spricht, was er nur wegen seiner Macht als Prominenter mit Frauen und ihren Körpern anstellt. Trump nennt es "locker room talk" (Gespräche in der Umkleidekabine), und Laurie stimmt zu: "Wenn mein Ehemann so nicht reden würde," verrät sie mir, "würde ich denken, dass mit ihm etwas nicht stimmt."

Laurie ist eine von Tausenden weiblichen Unterstützern von Trump bei der Kundgebung in Cincinnati - die Polizei schätzt, dass über 17.000 Menschen dabei waren – und eine von fast zwei Dutzend, mit denen ich gesprochen habe, die die Vorstellung abweisen, dass ein Haufen von Missbrauchsvorwürfen irgendeine Auswirkung auf Trumps Wahlkampagne hat. Diese Frauen passen jedoch nicht in das einfache Klischee eines Trump-Unterstützers - einige kommen aus ländlichen Regionen, aber die große Mehrheit stammt aus urbanen Gebieten und führt eine mittelständische Existenz. Einige trugen passende Shirts in Pink und Weiß, geschmückt mit "ADORABLE DEPLORABLES"; andere haben sich in der zeitgemäßen klassischen Uniform aus Röhrenjeans, kniehohen Stiefeln und perfekt frisiertem Haar gekleidet.

Wenn sie gefragt werden, was sich für sie persönlich unter einer Präsidentschaft von Trump ändern wird, gibt es nicht viel, das sie genau bestimmen können: Es geht nicht um sie. Es geht um das Land. Und Trump wird neue Arbeitsplätze für das Land schaffen – etwas, sagen sie, dass nichts damit zu tun hat, wie er mit Frauen gesprochen hat.

Für einige verblassen die Berichte von Trumps angeblichem Missbrauch im Vergleich zu dem, was Bill Clinton angeblich mit Frauen gemacht hat, oder dass Hillary, wie sie glauben, das Opfer eines Kindesvergewaltigers ausgelacht hat, das sie in den späten 70ern "freiwillig" verteidigt hatte. Für andere ist das alles nur eine Ablenkung - ein vorsätzlicher politischer Trick, inszeniert von Trumps verschiedenen republikanischen und demokratischen Feinden, um von Clintons Fehlern abzulenken. Oder es wird einfach viel Lärm um nichts gemacht: So sind, reden und verhalten sich Männer, und daran ist einfach nichts verkehrt.

Obwohl jede Frau, mit der ich sprach, die Anschuldigungen gegen Trump auf andere Art verteidigt hat, gab es eine Konstante: Es ist egal, was er macht, oder was andere Frauen sagen, was er ihnen angetan hat. Diese Frauen, sie stehen hinter ihm.

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Das ist eine Gruppe von Frauen, die in der Schlange steht, um in die Arena zu kommen, so angezogen, als wären sie gerade unterwegs zu einem Steely-Dan-Konzert, mit dazugehöriger Begeisterung. Sie alle sind Großmütter, irgendwo in ihren Sechzigern oder frühen Siebzigern. Alle tragen unterschiedliche Kombinationen von verzierten Jeans, Daunenwesten im Stil von J.Crew, strassbesetzte Anstecker mit der US-Flagge und Trump-Shirts. Sie leben in Cincinnatis Vororten und sie haben keine Probleme mit Trumps Worten oder Taten, wenn es um Frauen geht. "Er ist für uns", sagt eine Frau mit einem sorgsam gegelten Kurzhaarschnitt. "Damals dachte er nicht an ein öffentliches Amt. Ich bin eine andere Person, als ich vor 10 Jahren war!"

"Das war vor 10 Jahren, und er ist jetzt ein 70-jähriger Mann, also wird das kein Problem sein", erklärt ihre Freundin, lehnt sich rüber, um zu flüstern. "Schau hinter dir, nicht jetzt, aber in einem Augenblick – das ist mein Ehemann und er ist 70 Jahre alt. Lass mich dir sagen, es wird kein Problem sein."

"Nächstes Mal sollte sie es auf Band aufnehmen, wenn sie will, dass Menschen ihr glauben."

Sie sehen auch das jüngste Auftauchen von Anklägerinnen als zu günstig, zu gelegen. Wie der Fall der People-Journalistin Natasha Stoynoff, die vor Kurzem mit der Geschichte an die Öffentlichkeit ging, dass sie Donald und Melania Trump für das erste Jubiläum des Paares in Mar-a-Lago porträtieren wollte. Da war Melania noch schwanger mit Barron, Trumps fünftem Kind. Trump soll Stoynoff angeblich in einem Zimmer bedrängt und ihr aggressiv "seine Zunge in den Hals geschoben" haben. Die Gruppe wundert sich, warum die Frau damit nicht früher hervortrat. "Wenn sie solch eine gute Journalistin ist, hätte sie das öffentlich machen und trotzdem einen anderen Job bekommen können", sagt Roseanne, eine Blondine, die stolz darauf ist, in allen politischen Angelegenheiten gut informiert zu sein. "Nächstes Mal sollte sie es aufnehmen, wenn sie will, dass Menschen ihr glauben." Selbst wenn eine Frau Trump der Vergewaltigung bezichtigen würde, sagen die Frauen, würde sich an ihrer Unterstützung nichts ändern, weil sie davon ausgehen, dass es sich dabei um eine Lüge handelt.

Etwas weiter vorne in der Schlange kichert eine Gruppe aus weiblicher Teeanger unisono. "Wir lieben die Mauer! Bau die Mauer!" schreien sie und brechen in noch mehr Gekicher aus. In der Nähe steht eine Frau mittleren Alters mit ihrer Tochter, einer Elftklässlerin, und deren Austauschschülerin aus Deutschland, die erst seit August hier ist. Mutter und Tochter sind Trump-Unterstützerinnen, die Austauschschülerin ist hier, um zu beobachten. "In Deutschland sind wir nicht so offen darüber, wen wir unterstützen", sagt sie. Ihre Augen weiten sich, als ein Mann mit einem Poster von einem abgetriebenen Fötus vorbeiläuft.

Drinnen findet ein Trio aus dem ländlichen Ohio, alle verwandt, früh seine Sitzplätze. Die Frauen zucken zusammen, als die Lautsprecher auf ohrenbetäubende Stufe gestellt werden, während ein neues Video, in dem Hillary parodiert wird, auf dem Jumbotron erscheint. Jo, die Älteste, hat ihr gesamtes Leben in einer Formica-Fabrik in Evendale, Ohio gearbeitet, bevor sie sich vor 10 Jahren in Rente ging. Ihre Tochter hat für in Wilmington, Ohio für die DHL gearbeitet, wurde aber entlassen, als das Unternehmen 2008 die Stadt verließ und 9.500 Jobs mitnahm. "Es ist jetzt nur noch ein Gerippe", sagt sie über Wilmington.

Wie jede Frau, mit der ich sprach, haben sie die Debatten genau verfolgt, und mögen es nicht, dass Clinton als Klugscheißerin rüberkommt. "Mein Ehemann hat ein Buch gelesen und mir gesagt, dass wenn du dir die Augen genau anschaust, du sehen kannst, wie sie sich weiten, wenn jemand lügt", sagt sie. "Deshalb beobachte ich jetzt Hillarys Augen." Jo wird wütend, wenn Trump damit beginnt, über die Anschuldigungen gegen ihn zu reden - und findet, dass er sie nicht mal ansprechen sollte.

"Ich glaube, diese Frauen wurden bezahlt", fährt sie fort. "Und Billy Bush, er hat nichts zu verlieren, vielleicht tut er seinem Cousin oder seinem Onkel einen Gefallen - sie hassen Trump."

In der Nähe der Lebensmittelstände warten mehrere Frauen mit "ADORABLE DEPLORABLE"-Shirts auf etwas Limonade. Ihre Freundin Victoria hat die Shirts für alle Sieben hergestellt - und sie freuen sich, diese stolz zu präsentieren. Victoria ist gerade draußen im Raucherbereich mit einer Reihe von Trump-Unterstützern, die auf einen Parkplatz gegenüber von der Arena hinunterblicken, auf dem eine Gruppe von Clinton-Unterstützern singt: "So sieht Demokratie aus."

Vicki, eine Trump-Unterstützerin aus Burlington, Kentucky, zeigt stolz ihre Trumpsocken.
Vicki, eine Trump-Unterstützerin aus Burlington, Kentucky, zeigt stolz ihre Trumpsocken. © Anne Helen Petersen

Vicki, eine Frau mittleren Alters, die ihre Trumpsocken hochgezogen trägt, sagt mir, dass sie als Katholikin jede Nacht für Trump betet. "Ich glaube nicht, dass Trump irgendetwas machen könnte, um mich aus der Fassung zu bringen", meint sie. "Es gibt nichts, was er tun könnte, um meine Wahl für ihn zu ändern. Absolut nichts."

Kristen, eine Frau in ihren Dreißigern mit funkelndem Lidschatten an, lehnt sich nach unten und deutet auf ein Schild auf der gegenüberliegenden Seite. "Es sagt, wir sind Rassisten, aber ich sehe nicht ein, warum", erklärtt sie. "Ich trainiere Teams und ich bin wie die Vereinten Nationen mit meinen Teams, weil ihre Eltern größtenteils eingesperrt sind, sie leben bei ihren Großeltern, und ich kann dir nicht aufzählen, was wir alles für diese Kinder machen. Wir machen mehr, als ihre Eltern. Deswegen bin ich keine Rassistin, wir sind sehr großzügig, und ich bin außerdem Katholikin." Dazu wie die andere Seite diese Vorstellung haben kann: "Sie sind einfach ignorant."

Kristens Tante Jenna stimmt zu. "Wenn du ignorant und ungebildet bist, weißt du diese Dinge nicht." Sie spricht darüber, wie Clinton-Unterstützer missachten, was die Clintons in den letzten 30 Jahren gemacht haben – reich werden nämlich. Aber Clintons Unterstützer möchten nicht darüber reden oder über ihre anderen Fehltritte – inklusive der Geschichte von dem Kind, das in den späten 70ern vergewaltigt wurde. Hillary soll das Opfer laut einem weitverbreiteten (und debunktem) Meme, welches Fox News aufgegriffen hat, im Gerichtssaal bloßgestellt haben. Danach soll sie angeblich darüber gelacht haben, dass sie den Vergewaltiger des jungen Mädchens freibekommen hat.

(Clinton hat sich gegen ihre Bestellung als Verteidigerin widersetzt, das Mädchen nicht vor Gericht bloßgestellt und außerdem einen Deal arrangiert, keinen Freispruch. Jahre später hat sie in einem Telefongespräch über die Details des Falls gelacht und zwar, weil der Angeklagte einen Lügendetektortest bestanden und das "für immer ihr Vertrauen" in diese Technologie zerstört hat.)

"Du hörst dir diese fesselnde Geschichte an", sagt Jenna, bezieht sich auf die Geschichte des jungen Opfers, "und ich meine, jeder, der für Clinton wählen würde, sollte sich schämen ... Wenn sie das wirklich dem Mädchen angetan hat, muss sie sich vor jemanden verantworten, der viel größer als der Kongress ist." Was Trumps Fehltritte betrifft: Sie sind nichts besonderes. "Wo ist der Unterschied? Fünfzig Prozent der Vereinigten Staaten ist unmoralisch", so Jenna. "Diese Frauen tauchen auf und sagen: 'Oh mein Gott, du kannst Menschen nicht so behandeln'. Aber [Trump] wird alles vögeln, das läuft! Ich sage es, wie es ist. Deshalb mag ich Donald Trump."

"Wo ist der Unterschied? Fünfzig Prozent der Vereinigten Staaten ist unmoralisch."

Wieder zurück drinnen warten zwei Frauen in ihren Zwanzigern, die so aussehen, als könnten sie in einer TV-Show sein mit ihren Röhrenjeans und Lederstiefeln bis zu ihren Knien, geduldig auf Rudy Giuliani, den ehemaligen Bürgermeister von New York. Er wird die Menge aufheizen, bevor Trump die Bühne betritt. Sie wollen ihre Namen nicht preisgeben, auch, weil sie wissen, wie ein Name im Internet herumkommen kann. Eine von ihnen ist Pharma-Vertreterin und unerschütterliche Trump-Unterstützerin: "Deshalb hasse ich Obamacare", sagt sie. Die andere arbeitet für eine Bank und hat sich noch nicht entschieden, für wen sie wählt. "Das Wichtigste ist für mich die Außenpolitik", verriet sie mir. "Und obwohl ich denke, dass wir etwas gegen die Zuwanderung unternehmen sollten, möchte ich auch niemanden wie Trump mit den Atomcodes." - "Das kann ich verstehen", antwortet ihre Freundin nickend.

Während wir sprechen, bricht die Menge in Buhrufe aus, als der offizielle Pressekorps von Trump das Gebäude betritt; ein ganzer Abschnitt stellt sich auf seine Füße und fängt an zu singen: "Sag die Wahrheit! Sag die Wahrheit!"

Anders als die Mehrheit der Frauen hier, schauen diese zwei Frauen keine Kabelnachrichten. Stattdessen erhalten sie ihre politischen Nachrichten aus einer Mischung von Drudge Report, BuzzFeed und Reddit, "was eigentlich wirklich gut ist". Wenn es um die Anschuldigungen über Trumps sexuelle Übergriffe geht, gibt es zwei Meinungen. "Ich finde das Verhalten nicht in Ordnung; es ist nicht okay", sagt die unentschlossene Wählerin. "Aber sowohl er, als auch Hillary haben diese Vergangenheiten - denk daran, was die anderen Präsidenten getan haben! JFK! Stell es dir nur vor!", führt sie fort. "Und Kerle sagen einfach dummes Zeug. Mein Vater ist ein guter Kerl, aber er sagt ständig dummes Zeug. Aber du wärst nicht fähig, eine Tochter wie Ivanka großzuziehen, wenn du ein übler Kerl wärst."

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Bei der Kundgebung hat die Ausrede, die eine Frau für Trumps Benehmen gegenüber Frauen wählt, viel mit ihrem Alter zu tun: ältere Frauen, die sagen, dass sie ihr ganzes Leben diese Art von Verhalten erlebt haben, sehen es als üblich, sogar begehrenswert an. Victoria, die die "ADORABLE DEPLORABLES"-Shirt gemacht hat, sagt mir: "Frauen lieben das. Ich rede hier nicht von tätlichen Angriffen, aber angegrapscht zu werden ist eine Art zu sagen, du bist immer noch hübsch – mir würde es gefallen, ich bin 65! Würde dir das nicht gefallen?" Jüngere Frauen sehen es als klassisches Vaterverhalten: Vielleicht ist es schlecht, aber es ist nicht so gemeint. Oder sie sagen, dass sie niemals an die Machtdynamiken denken würden, die eine Frau nach Missbrauchsfällen zum Schweigen bringen. Wie mich eine Frau fragt: "Trump ist so reich. Wenn er dir das antun würde, würdest du ihn nicht einfach verklagen und das Geld bekommen?"

"Ich habe nicht eine Frau getroffen, die Trump nicht unterstützt."

Als Trump die Bühne betritt, ist er gelassen und bedächtig. Er weicht selten vom Drehbuch ab, und anders als in seiner Rede in West Palm Beach, Florida, am frühen Vormittag, vermeidet er alle abschweifenden Träumereien darüber, wie seine Karriere nach der Kampagne sein werde. Sein Vortrag wird von denselben "Sperr sie ein!"- und "Bau die Mauer"-Gesängen unterbrochen, die in O-Tönen von jeder Rede auftauchen. Diese Gesänge, die als Bariton und männlich durch die TV-Nachrichten hallen, sind oft gekoppelt mit Umfragedaten, nach denen Trumps Unterstützung unter Frauen rapide abfällt. Aber der Klang dieser Gesänge verschleiert die Tatsache, dass Frauen mitrufen: Sie sind genau so wütend auf Hillary, die sie eingebildet und herablassend finden, während die Enthüllungen über Trumps angebliche Übergriffe sie nicht beunruhigen. "Die Massenmedien berichten, dass Frauen Trump nicht unterstützen", verrät mir Roseanne, eine Frau mittleren Alters aus Edgewood, Kentucky. "Aber ich habe keine Frau getroffen, die Trump nicht unterstützt."

Sie sind Hillary nicht zugeströmt, nur weil sie eine Frau ist, und sie sind nicht überzeugt von Frauen, die ihrem Kandidaten sexuelles Fehlverhalten vorwerfen. Und obwohl sie bereitwillig den Vorschlag ausblenden, der über Twitter verbreitet wurde, dass der 19. Zusatzartikel außer Kraft gesetzt werden soll, haben ihre persönlichen Ideologien kaum Raum, um für Frauen einzustehen, die nicht so wie sie sind. Ob das reproduktive Wahlmöglichkeiten betrifft, ihre Glaubenssystemen, ihre Ethnie, ihre Religion – oder eben ihre Haltung zu der Schwere von sexuellem Missbrauch.

Einmal während der Kundgebung kommt eine Frau mittleren Alters zu mir, damit sie ihre Botschaft vor laufender Kamera verkünden kann: "Nein, ich bin keine Feministin!", erklärt sie. "Ich bin eine starke, völlig unabhängige Person!" Insofern ist sie wie die große Mehrheit der weiblichen Trump-Unterstützer - Frauen, die zurzeit genau diese Stärke und Unabhängigkeit nutzen, nicht um andere Frauen zu schützen, sondern um sich als zutiefst verschieden von ihnen zu definieren.

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