29 Dinge, die Du nur verstehst, wenn Du mal Russisch gelernt hast
Dostoprimetschatelnosti.
1. Wenn Du die kyrillischen Buchstaben das erste Mal siehst, denkst Du: "Cool, das kriege ich hin."
2. Am Anfang freust Du Dich über jeden kleinen Erfolg. Wenn Du zum Beispiel nach fünf Minuten endlich das Wort "Brot" entziffern konntest.
3. Du freust Dich, dass die wahllose Aneinanderreihung von Dir bekannten Buchstaben endlich Sinn hat.
4. Irgendwann passiert es Dir, dass Du die russischen Buchstaben mit den deutschen vertauschst. Du weißt, dass etwas falsch ist, findest aber den Fehler nicht.
5. Und Du wirst immer Schwierigkeiten haben, die Handschriften von Leuten zu entziffern, die Russisch als Muttersprache haben.
6. Du kriegst schnell mit, dass es eine Sache ist, Russisch lesen zu können. Und eine völlig andere, Russisch zu sprechen.
7. "Stellt euch einfach vor, dass euch jemand in den Bauch boxt." Dein Lehrer, als er den Buchstaben Ы erklärt.
"Ы Ы Ы Ы Ы Ы Ы Ы Ы Ы Ы Ы" Ihr hört euch an, wie hungrige Pinguine vor der Fütterung.
8. Nach drei Wochen kannst Du endlich "Здравствуй" richtig aussprechen.
Aber zur Sicherheit bleibst Du doch lieber bei "Добрый день!"
9. Warte, es gibt ein Ш und ein Щ? Und dann noch ein Ч?
Du spuckst am Anfang bei den Zischlauten mehr als Du sprichst.
10. Das rollende R hast Du schnell aufgegeben.
11. Aber Du kämpfst mit den zwei verschiedenen S, denn bei Verwechslung wird aus Garten schnell Hintern.
12. Du staunst, dass in Gorbatschow gar kein o ist.
13. Und dann gibt es noch das geheimnisvolle мягкий знак, das Dir die Aussprache von ansonsten einfachen Wörtern erschwert.
14. Deine ersten Versuche, frei Russisch zu sprechen, scheitern komplett. Wegen der Grammatik.
15. Ob etwas belebt oder unbelebt ist, wird für Dich zu einer entscheidenden Sache.
Ja, ich schaue Dich an, Akkusativ.
16. Du kommst mit den vier Fällen im Deutschen super zurecht. Aber warum gibt es auf Russisch noch zwei mehr?
Wie ich den Instrumental und Präpositiv lieben lernte.
17. Du lernst nur die Endungen auswendig. Weibliche Adjektive im Singular klingen wie ein Boxer vor dem K.o.: -ая, -ой, -ой, -ую, -ой, -ой
18. Du sprichst lieber Einzahl, weil Du die Endungen für die Mehrzahl noch nicht so drauf hast.
19. Und Deine Grammatiktafeln hast Du vor allem immer dabei, um Dich sicherer zu fühlen.
20. Trotzdem bleiben Fragen, die Dir niemand beantwortet: Warum ist der Mann auf Russisch weiblich, aber die dazugehörigen Adjektive nicht?
21. Für Deine Lehrer musst Du eine Reise durch eine imaginäre Stadt beschreiben. Mit unendlich vielen Möglichkeiten ехать, идти, выходить, обходить, переходить und заходить unterzubringen.
22. Du sprichst nur im Imperativ, weil sich alles andere bei Dir komisch anhören würde.
"Ich hätte gerne eine Tasse Kaffe" = zu viele Wörter für Deinen Wunsch, keinen Blödsinn auf Russisch zu sagen.
23. Du schaust auf Deine Freunde herab, die Spanisch oder Französisch lernen (während Du sie heimlich beneidest).
Du denkst gleichzeitig "Das ist mir zu einfach" und "Warum ist Russisch so schwer?"
24. Du wirst zwangsläufig irgendwann mal jemandem erzählen, dass Du den Nachmittag mit pinkeln statt mit schreiben verbracht hast.
Du kannst Dich dagegen wehren. Aber es wird trotzdem passieren.
25. Du beißt Dir auf die Lippen, wenn Dir Leute in Deutschland zuprosten und "Nasdrowje" sagen.
*seufz*
26. Du hast immer das Gefühl, dass Du angetrunken besser Russisch sprichst.
27. Und je besser Deine Aussprache wird, desto weniger kannst Du russische Namen auf Deutsch aussprechen.
Boooooris. Ooooooleg.
28. Mindestens einen Satz über Sehenswürdigkeiten aus deiner Heimatstadt hast Du bis heute drauf.
На юге города находится памятник Битве народов.