Obwohl sie ihre Periode hatte, lief sie ohne Tampon einen Marathon
Aus Protest.
Einen Tag vor ihrem ersten Marathon-Lauf bemerkte Kiran Gandhi, dass sie an dem Tag ihre Periode haben würde. Sie beschloss etwas Unerwartetes: sie lief den ganzen Marathon ohne Tampon oder Binde.
Ein Jahr lang hatte die 26-Jährige sich auf den London Marathon im April vorbereitet. Sie sagte, durch das “freie Laufen” ohne Tampon wollte sie darauf aufmerksam machen, wie oft Frauen wegen ihrer Periode beschämt werden.
“Menschen werden wegen ihrer Periode beschämt. Wir bekommen nicht nur unsere Periode, sondern müssen dann auch erstmal dafür sorgen, dass andere sich damit gut fühlen – bevor wir uns um uns selbst kümmern können", sagte sie BuzzFeed News.
"Zwei Dinge führten zu meiner Entscheidung, frei zu laufen. Zuerst dachte ich 'oh Gott, ich will wirklich keinen Marathon mit Tampon drin laufen', weil das etwas ist, das ich noch nie gemacht habe."
"Erschwerend kam hinzu, dass ich mir wirklich Gedanken machte, was andere Leute von mir denken würden. Aber Du solltest Dir auf einer Marathon-Strecke keine Sorgen darüber machen müssen, wie andere Dich sehen. Für mich zeigte das auch wieder, dass es einfach keine weltweite Diskussion über Menstruation gibt."
Sie sagt, dass Perioden-Blut keine große Sache sein sollte. Frauen “sollten laufen gehen und alles tun, was wir wollen. Und zwar so, wie wir es wollen."
Kiran schrieb mehrere Blog-Posts über ihre Erfahrung. Die weltweite Reaktion war geteilt, wie sie sagt. Viele verstanden ihre Beweggründe, aber andere sagten, sie sei “ekelhaft”.
“Ich fühle mich von diesen Meinungen nicht persönlich angegriffen. Menstruation ist etwas Normales, das 50% der Weltbevölkerung durchmachen. Aber allein durch den Hinweis, dass sie existiert, fühlen sich viele extrem unbehaglich. Das ist der Punkt.”
Kiran sagte BuzzFeed News, dass sie nicht mit so vielen Reaktionen gerechnet hätte. Sie sei aber begeistert, dass es eine weltweite Diskussion über Perioden und Frauen-Körper gebe.
Ihr nächster Schritt wird sein, die von ihr angesprochenen Probleme weiter zu verfolgen. Dafür möchte sie mit Expertinnen in dem Gebiet weltweit arbeiten und von ihnen lernen.
"Ich habe dieses Thema aus der Perspektive einer privilegierten Person angesprochen", sagte sie. "Jetzt will ich helfen, die Aufmerksamkeit dafür in die richtige Richtung zu lenken.
Ich möchte mir des Problems bewusst sein und etwas tun, das eine Diskussion anstößt. Ich will mutig genug sein etwas zu machen, das manche Leute überhaupt nicht gut finden. Das ist es, wer ich sein will und was ich tun will."